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Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel

Titel: Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Tiff leise.
    Das Schott glitt langsam zur Seite. Hump zwängte sich als erster hindurch und stöhnte. Tiff
folgte ihm, während er noch einen letzten Blick nach vorn in den Gang schickte.
    Die Springer schienen nichts gemerkt zu haben.
    Tiff wandte sich um. Er hatte Humps breiten Rücken vor sich und murmelte: »Das war Rettung
in …«
    Hump machte eine seltsame Bewegung – als sei er erschrocken. Tiff neigte sich zur Seite
und sah an ihm vorbei.
    Drei Meter vor Hump stand ein Springer und hielt eine Waffe mit trichterförmigem Lauf auf
Humps Bauch gerichtet.
    Es war nur ein Springer, aber er hatte ihnen gegenüber den Vorteil, daß er den Lauf seiner
Waffe schon oben hatte.
    Tiff sah sich um. Der Raum war voll von Gestellen und automatischen Sortiergeräten, die an den
oberen Kanten der Gestelle montiert waren und auf vertikalen Gleitschienen sich auf- und
abbewegen konnten. Die Gestelle waren voll mit Ersatzteilen, Meßinstrumenten und Schalteinheiten.
Tiff hatte links ein Gestell neben sich, er brauchte nur den Arm auszustrecken, um es zu
berühren.
    »Was willst du?« fragte Humps heisere Stimme auf Interkosmo.
    Der Springer fing an zu lachen. »Wissen, wer ihr seid und was ihr hier wollt.«
    Hump scharrte mit dem Fuß. Tiff verstand das Zeichen. Hump würde versuchen, den Springer
abzulenken. Ihm, Tiff, fiel die Aufgabe zu, das Ablenkungsmanöver auszunutzen.
    Hunderte von Gedanken schossen Tiff gleichzeitig durch den Kopf. Aber keiner davon war
brauchbar.
    Tiff lehnte sich nach links zu dem Gestell hinüber. Aus den Augenwinkeln sah er, daß er das
Sortiergerät, das nach dem letzten Gebrauch auf der viertuntersten Lade des Gestells angehalten
hatte, mit der Hand erreichen konnte. Vorsichtig begann er, die Hand nach dem Gerät auszustrecken
und bemühte sich dabei, mit dem Arm in der Deckung von Humps Rücken zu bleiben.
    »Das ist einfach zu beantworten«, antwortete Hump, und wer ihn kannte, konnte an seiner Stimme
die Erregung ablesen, in der er sich befand.
    Braver Hump, dachte Tiff. Hier ist der Schalter.
    Der Schalter kippte mit leisem Knacksen. Das Gerät begann zu summen und kletterte mit
beachtlicher Geschwindigkeit an seiner Laufstange nach oben.
    Der Springer zuckte zusammen und sah zur Seite. Tiff tat einen halben Schritt nach rechts,
brachte den Lauf seiner Waffe nach oben und schoß.
    Der Springer erlitt einen schweren Schock und sank bewußtlos zu Boden. In diesem Zustand würde
er längere Zeit verharren. Er bedeutete keine Gefahr mehr. Sie zerrten ihn unter eines der
Gestelle, damit ihn niemand zufällig fand.
    »Raus hier!« rief Tiff.
    Vorsichtig öffneten sie das Schott. Der Gang lag frei vor ihnen.
    Sie hasteten weiter.
    Noch eine Biegung – noch eine …
    Und da, in interkosmischen Zeichen geschrieben, stand die Zahl 78 auf dem wuchtigen
Metallrücken eines großen Schottes.
    Das Schott öffnete sich wie alle anderen. Nichts deutete darauf hin, daß so wichtige Dinge in
diesem Raum gelagert wurden.
    Tiff hatte Wachen entweder vor oder hinter dem Schott erwartet, aber niemand zeigte sich. In
der Mentalität der Springer schien es die Furcht vor dem Mißbrauch der furchtbarsten Waffe, die
sie je konstruiert hatten, nicht zu geben.
    Der Raum war kleiner, als Tiff ihn sich vorgestellt hatte. Die Bomben – anderthalb Meter
lange Metallzylinder mit gerundeten Ende – hingen, jede für sich, in starken Halterungen aus
Plastikmetall.
    Tiff ließ das Schott hinter sich zufahren und beobachtete Hump, wie er vorsichtig eine der
Bomben aus der Halterung löste und auf die Arme nahm. Er keuchte dabei, aber als er sich
umwandte, grinste er. »Anderthalb Zentner, würde ich sagen. Man kann sie gerade noch tragen.«
    Tiff nickte.
    »Jetzt müßte Gucky allmählich in Aktion treten«, antwortete er.
    Gucky mit seinen parapsychischen Fähigkeiten hatte Kadett Eberhardt zu einem
eleganten Sprung an Bord der ETZ XXI verholfen. Gucky bewegte ihn auf eben dieselbe Weise wie
einen Tag zuvor die Pakete, die er von der Z-13 aus auf Snowman hatte landen lassen – mit
Hilfe der Teleportation.
    Eberhardt landete im Hangarstollen der Patrouillenboote und verkroch sich in einer leeren
Hangarnische. Gucky tauchte dicht hinter ihm auf, notierte sich im Geist die Lage seines
Verstecks und verschwand wieder.
    Eberhardt war die Reserve, die Gucky, wenn es die Umstände erforderten, in den Kampf zu werfen
gedachte. Da er sein Versteck kannte, würde er ihn jederzeit zu Hilfe

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