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Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel

Titel: Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die
HORL VII darüber zu informieren, daß der Einflug eines Bootes im Lauf der nächsten Viertelstunde
zu erwarten war.
    Damit war Etztaks seelisches Gleichgewicht endgültig zerstört. Er begann zu toben, schrie
seinen Leuten Befehle zu, die er widerrief, bevor sie sie noch weitergeben konnten, und brauchte
ein paar Minuten, um sich wieder so weit zu beruhigen, daß er seine nächsten Schritte, die er zu
unternehmen beabsichtigte, klar bekanntgeben konnte.
    »Alarm für die HORL VII! Wahrscheinlich sind Fremde an Bord. Die HORL soll landen. Wir
brauchen ihre Bomben, um diese Welt zu vernichten.«
    So pathetisch der Befehl war, so pathetisch wurde er weitergegeben. Die HORL VII bestätigte,
daß vor wenigen Minuten ein Patrouillenboot der ETZ XXI an Bord gekommen sei. Das Boot war
ordnungsgemäß angemeldet, hatte den üblichen Koderuf abgegeben und sich nach dem Einfluß
ordnungsgemäß als ›eingehängt‹ gemeldet.
    Der Kapitän der HORL VII, Horlagan, war ob der Warnung von der ETZ sehr konsterniert. Er
meldete zurück, daß er Suchalarm geben und mit seinem Schiff sofort zur Landung ansetzen
werde.

28.
    Es gab keine Schwierigkeiten. Planmäßig passierte das Patrouillenboot die beiden
Schottpaare der Schleuse, stieß in den Hangar-Stollen vor und wurde von der automatischen
Steuerung zu einer freien Hangarnische bugsiert.
    Wie Gucky vorgeschrieben hatte, meldete Tiff über Normalfunk und auf Interkosmo dem
Hangarmeister, daß er sein Fahrzeug ordnungsmäßig verstaut habe und mit seinem Begleiter zusammen
jetzt ins Schiffsinnere hinauffahren wolle.
    Der Hangarmeister war damit einverstanden. Daß sich bei ihm jemand in Interkosmo meldete, fiel
keineswegs auf. Nur wenige Springer bedienten sich noch der eigenen Sprache. Im allgemeinen war
man aus Bequemlichkeit dazu übergegangen, auch im Verkehr untereinander Interkosmo zu
sprechen.
    Tiff hielt den Atem an, daß der Hangarmeister nach dem Grund dafür fragen könnte, warum der
Ankömmling den Bildschirm der Funkanlage nicht einschaltete, doch der Vorgang lief routinemäßig
ab.
    Nach Guckys Beschreibung fanden sich Tiff und Hump erstaunlich gut in dem fremden Schiff
zurecht. Allerdings kam ihnen zustatten, daß erstens Tiff schon auf einem Springerschiff gewesen
war, nämlich der ORLA XI, und daß die Springer auch bei der Anlage ihrer Schiffe das System und
die Übersichtlichkeit liebten.
    Ungesehen überwanden die beiden Kadetten die drei untersten Decks, indem sie sich durch den
weiten Schacht eines Lastenaufzugs treiben ließen, dessen Benutzung für Personen verboten
war.
    Auf der Höhe des dritten Decks gerieten sie in Gefahr, mit einer von oben herunter schwebenden
Last zu kollidieren. Das gewaltige Paket in Metallplastik-Verschalung füllte den Schacht bis auf
kleine Lücken, die so schmal waren, daß Hump und Tiff nichts mehr anderes übrigblieb, als durch
eine Schachtöffnung hinaus auf einen Gang des dritten Decks zu entweichen.
    Die Last sank an ihnen vorbei. Aber gerade in dem Augenblick, in dem diese Gefahr überstanden
war, tauchte eine zweite in Form eines Springers auf, der um eine Gangecke bog und mit eiligen
Schritten auf den Lichtschacht zukam.
    Hump sprang ihn von der Seite her an und schlug ihn mit dem Kolben der Waffe nieder. Tiff
brauchte gar nicht einzugreifen.
    »Wohin mit ihm?« keuchte Hump.
    Tiff versuchte zu schätzen, wie lange der Springer bewußtlos bleiben würde.
    Zwanzig Minuten vielleicht – eine halbe Stunde?
    Tiff trat zum nächsten Schott, hob die Thermowaffe und ließ das Schott auffahren.
    Der Raum dahinter war klein und leer.
    »Hier hinein!« zischte Tiff.
    Hump schleifte den Bewußtlosen heran. Gemeinsam bugsierten sie ihn in die kleine Kammer und
schlossen das Schott hinter ihm.
    »Weiter!«
    Ohne weiteren Zwischenfall erreichten sie das fünfte Deck. Von der Mündung des
Antigravschachts war der Lagerraum nach Guckys Beschreibung etwa fünfzig Meter entfernt –
fünfzig Meter durch enge und gewinkelte Gänge.
    Die Umgebung der Schachtmündung war gefahrenfrei. Sie lauschten ein paar Augenblicke lang und
hörten gedämpftes Stimmengewirr weit im Hintergrund. Mit weiten Schritten und schußbereiten
Waffen hetzten sie davon.
    Hier sind alles Lagerräume, dachte Tiff. Wenn uns jemand entgegenkommt, werden wir
einfach in einem der Räume verschwinden.
    Sie überwanden, zwei, drei Gangbiegungen.
    Dann kam ihnen gleich eine ganze Gruppe von Springern entgegen.
    »Links!« rief

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