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Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel

Titel: Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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und den plötzlich Erscheinenden wie ein Gespenst anstarrte.
    Es war ein Japaner, wie Ras auf den ersten Blick feststellte, ein stämmiger und noch junger
Mann, dessen rechte Hand den Lauf einer Maschinenpistole umklammerte. Aber er machte keine
Anstalten, die Waffe zu benutzen.
    Ras ahnte, daß der Mann vor ihm auf neue Befehle wartete, die jedoch nicht kamen. Er stand
unter hypnotischem Einfluß, der ihm die individuelle Bewegungs- und Entschlußfreiheit nahm.
    Zwei Meter weiter befand sich eine Tür, die durch Magnetschlösser gesichert war. Dahinter lag
das Wohnquartier der Wissenschaftler.
    Mit zwei schnellen Schritten war Ras bei dem Japaner und nahm ihm die Waffe ab. Die
Überraschung des anderen ersparte ihm dabei die Anwendung von Gewalt.
    »öffnen Sie die Tür zum Quartier der Wissenschaftler!« befahl er dem Japaner.
    In diesem Augenblick ertönte hinter ihm ein Geräusch. Schritte erklangen, und Stimmen wurden
hörbar. Er wandte sich um und erkannte im trüben Licht der Lampen Rhodan und Tatjana. Sie mußten
inzwischen den Lift gefunden haben.
    Ras atmete erleichtert auf. Er hob den Arm und winkte den beiden zu. In genau dieser Sekunde
überwand der posthypnotische Befehl des Overhead den sich ihm entgegenstemmenden Widerstand. Ras
sah, wie Rhodan und Tatjana im selben Augenblick ihre Psychostrahler erhoben und auf ihn
richteten. Er erhielt den völlig sinnlosen Befehl, Ras Tschubai – also sich selbst –
nicht anzugreifen.
    Dieser Befehl galt natürlich dem japanischen Mutanten, der eben im Begriff stand, sich auf den
Afrikaner zu stürzen. Mitten in seiner Bewegung hielt er inne, griff sich bestürzt an den
Kopf – und sank dann, von der Überbeanspruchung des gemarterten Gehirns bewußtlos geworden,
langsam in sich zusammen.
    Als der Druck aus Ras Tschubais Kopf schwand und als er sich umdrehte, sah er den Japaner
reglos am Boden liegen. Rhodan und Tatjana kamen herbei.
    »Zwei Psychostrahler auf einmal sind ein bißchen viel«, erklärte Rhodan sachlich. »Vielleicht
hätten wir eher auf die Idee kommen sollen, dann wäre uns der Overhead nicht entkommen. Wo sind
die Gefangenen?«
    Ras zeigte auf die schwere Eisentür. »Dort.«
    Er teleportierte. Es dauerte keine zehn Sekunden, bis er wieder auftauchte. Er lächelte.
    Rhodan sah ihm gespannt entgegen und fragte besorgt: »Was ist, Ras? Sind die
Gefangenen …«
    »Sie sind da«, beruhigte ihn der Afrikaner. »Aber ich glaube, sie haben noch nicht begriffen,
daß sie frei sind.«
    Zerstörer Z-82 näherte sich schnell dem flüchtenden Raumschiff. Die Entfernung zur
Erde betrug bereits mehr als dreizehn Millionen Kilometer und wuchs ständig. Die Geschwindigkeit
war konstant. Ein Funkspruch von Bully besagte, daß die STARDUST den Befehl erhalten habe,
ebenfalls die Verfolgung aufzunehmen. Zumindest sollte festgestellt werden, wohin der Overhead zu
fliehen gedachte.
    Pete machte ein nachdenkliches Gesicht. »Wenn wir Monterny allein erledigen wollen, müssen wir
uns beeilen.«
    »Ray, versuchen Sie, Verbindung mit dem Schiff vor uns aufzunehmen«, befahl Tifflor.
    »Es besteht Direktschaltung. Sie können es selbst versuchen.«
    Tiff nickte befriedigt und nahm die notwendigen Schaltungen vor. Er rief den Overhead über
Telekomwelle und ging dann auf Empfang. Wenig später erschien auf dem leuchtenden Bildschirm das
Gesicht des Mutanten. Die Augen blickten drohend.
    Tiff spürte, wie ihm unter dem Blick ein Schauder den Rücken herablief, und er ahnte, daß es
seinen beiden Kameraden nicht viel anders erging.
    »Was wünschen Sie von mir?« fragte der Overhead mit unheimlicher Ruhe, die nichts davon
verriet, daß er sich geschlagen gab.
    Tiff raffte sich zusammen.
    »Geben Sie den Kampf auf, Clifford Monterny«, sagte er. »Ihre Festung in Utah ist gefallen,
und Ihre Mutanten befinden sich in der Hand Rhodans. Sie haben keine Chance mehr. Das
Schlachtschiff der Dritten Macht kann jeden Augenblick auftauchen.«
    Die eiskalten Augen ließen Tiff nicht los. »Sie sind ein Narr! Glauben Sie, ich habe Sie
deshalb herankommen lassen, um mir eine Predigt anzuhören? Nehmen Sie wirklich im Ernst an, ich
würde mich Ihnen stellen? Sie unterschätzen mich und meine Absichten. Vielleicht wissen Sie es
noch nicht, aber ich will Ihnen ein Geheimnis verraten. Es ist mir durchaus möglich, über unsere
Bildverbindung Ihr genaues Gehirnwellenmuster festzustellen. Sie heißen Julian Tifflor, nicht
wahr? Ihre beiden Begleiter

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