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Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel

Titel: Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Telekinet, und wenn er
seine übernatürlichen Fähigkeiten einsetzte, nannte er das ›spielen‹. Zu Beginn ihrer
Bekanntschaft hatte das zu manchen Irrtümern geführt.
    »Spielen?« brummte Bully nachdenklich. In seinem Gehirn formte sich bereits ein vager Plan.
»Du weißt, daß Rhodan dir verboten hat, ohne ausdrückliche Erlaubnis …«
    »Ich weiß.« Gucky hob mit dramatischer Gebärde die Pfoten. »Aber nur ich kann den Zerstörer
unschädlich machen, ohne ihn zu vernichten.«
    Nyssen nickte eifrig.
    »Gucky hat recht«, kam er dem Mausbiber zu Hilfe. »Er müßte den Reaktor lahmlegen.«
    »Also gut«, sagte Bully. »Gucky, laß dir von Major Nyssen erklären, wie man einen Reaktor
ausschaltet.«
    »Es ist im Grunde genommen sehr einfach«, sagte der Kommandant der Raumjäger eifrig. »Wir
müssen lediglich die isolierende Trennwand zwischen die beiden Triebelemente schieben. Von der
Zentrale aus läßt sich dieser Vorgang steuern und nach Belieben regulieren. Es wird uns kaum
weiterhelfen, wenn wir die Verbindung zwischen Reaktor und Zentrale nur unterbrechen. Tifflor ist
intelligent genug, den Fehler sehr schnell wieder zu beheben. Wenn wir jedoch im Reaktor selbst
eine Veränderung vornehmen, die sich von außen nicht beeinflussen läßt, ist er hilflos. Der
Zerstörer wäre dann manövrierunfähig.«
    »Die Notaggregate?« warf Bully ein.
    »Reichen gerade für Beleuchtung und Normalfunk. Damit kann er nicht viel anfangen.«
    Gucky kam näher und betrachtete durch die Luke den erneut heranschießenden Zerstörer. Er
schüttelte seinen kleinen Kopf mit einer fast menschlich anmutenden Gebärde.
    »Ich benötige die genaue Lage des Reaktors«, piepste er.
    Nyssen nahm Papier und Schreibstift und entwarf eine Zeichnung. Aus ihr war zu ersehen, daß
sich der Reaktor im letzten Drittel des Schiffes befand. Auf einem zweiten Blatt erläuterte der
Major den Reaktor und seinen Aufbau.
    Gucky zeigte seinen Nagezahn. »Ich werde es schon schaffen. Laßt mir Zeit, mich zu
konzentrieren. Niemand darf mich stören.«
    Bully verkniff sich eine Entgegnung und starrte gebannt auf den Bildschirm, auf dem sich die
Z-82 in entsprechender Vergrößerung abzeichnete.
    Tiff setzte gerade zu einem neuen Angriff an und näherte sich mit rasender
Geschwindigkeit.
    Diese achthundert Meter durchmessende Riesenkugel, so hämmerte es in Tiffs Gehirn,
war sein Gegner. Er mußte diese Kugel immer und immer wieder angreifen. Er mußte sie solange
aufhalten, bis der Overhead in Sicherheit war.
    Tiff vermochte klar zu denken und grübelte darüber nach, warum Rhodan plötzlich sein Feind und
der Overhead sein Verbündeter geworden war. Aber er fand keine Antwort – und griff weiter
an.
    Folgsam wie Maschinen bedienten Pete und Ray die Bordwaffen und schleuderten Desintegrator-
und Impulsstrahlen gegen die ruhig im Raum verharrende STARDUST. Sie waren sich der Tatsache
nicht bewußt, daß ein einziger Energiestoß des Riesenschiffs ihren Schutzschirm zerbrechen und
sie selbst vernichten konnte.
    Die Z-82 hatte gewendet und raste mit gleichbleibender Geschwindigkeit auf den Gegner zu. Oben
im Turm drückte Pete auf die Feuerknöpfe des Impulsgeschützes. Ray saß am Heckstrahler und
wartete, bis der Zerstörer zum Rückflug herumschwenkte.
    Aber diesmal geschah nichts.
    Der Zerstörer hielt auf die STARDUST zu, ohne die Kanonen in Aktion treten zu lassen.
    Tiff bemerkte die Veränderung nicht sofort, denn er konzentrierte sich darauf, so nahe wie
möglich an den Kugelraumer heranzukommen, um die Wirkung der Strahlen zu erhöhen. Erst im letzten
Augenblick ließ er die Steuerdüsen in Aktion treten, um knapp an der STARDUST vorbeizuschießen
und so Ray Gelegenheit zu geben, ebenfalls einen Feuerstoß auf den Gegner abzugeben.
    Doch dann reagierte der Zerstörer nicht mehr. Jegliche Energiezufuhr war ausgefallen. Die
Absorber zur Neutralisation von Andrücken funktionierten nicht mehr. Tiff wurde durch den Anprall
auf das Energiefeld aus dem Sitz geschleudert, segelte quer durch die Zentrale und konnte nicht
verhindern, daß er mit dem Kopf gegen eine Strebe schlug. Für einen Augenblick verlor er die
Besinnung, aber er konnte noch mit Erstaunen feststellen, daß er gewichtslos geworden war.
    Pete und Ray erging es kaum anders. Der Mexikaner hing plötzlich unter der Decke, mit dem Kopf
nach unten, und versuchte vergeblich, wieder an die Kanone zu gelangen, um den sinnlosen Beschuß
fortzusetzen. Ray

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