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Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel

Titel: Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Feineinstellung automatisch regelte, wurde das
Bild plastischer und zeigte das Raumschiff in voller Größe.
    Monterny reagierte auf den Anblick gelassen. Seit vier Wochen machten Angehörige der Dritten
Macht nun schon Jagd auf ihn. Der Overhead wußte, daß dieses Schiff die GOOD HOPE VII war und
unter dem Kommando von Major Deringhouse stand. Seit einiger Zeit operierten die GOOD HOPE VII
und ihre Beiboote auf dem Mars – auf der Suche nach dem Overhead.
    Das Bild zeigte nur noch einen Ausschnitt der Raumkugel. Aber auch damit ließ sich nicht viel
anfangen. Monterny mußte die Gesichter sehen, wenn er Erfolg haben wollte. Wenn die Besatzung des
Riesenschiffs die einsetzende Beeinflussung zu früh bemerkte und Isolierhelme aufsetzte, war er
machtlos und mußte den Kugelraumer vernichten. Aber gerade ihn benötigte er, wenn er seinen Plan
in die Tat umsetzen wollte.
    Deringhouse sollte annehmen, daß ihm, dem Overhead, nur an einer Zerstörung des Schiffes
gelegen war. Um diesen ablenkenden Gedanken zu fördern, blieb es unerläßlich, einige der
Begleitzerstörer zu vernichten.
    Wieder veränderte der Overhead das Bild. Die Formation der neun Zerstörer tauchte auf.
    Der Overhead betrachtete sie. Seine Lippen verzogen sich zu einem hämischen Grinsen. Wenn die
armen Teufel dort in ihren Schiffen nur wüßten, wie hilflos sie gegen ihn waren. Sie würden Hals
über Kopf ihre Schiffe wenden und fliehen, egal wohin. Aber – sie wußten es nicht.
    Niemand wußte, welche furchtbare Waffe er noch besaß.
    Er lobte sich selbst für seine weise Voraussicht, den Marsstützpunkt angelegt zu haben.
Besonders stolz war er auf die Tatsache, Iwan Iwanowitsch Goratschin zum Mars gebracht zu
haben – seine unheimlichste Waffe.
    Er sah auf die Kontrollskalen unter dem Bildschirm.
    Die feindliche Flotte war noch zwanzigtausend Kilometer entfernt. Da sich die
Fluggeschwindigkeit ständig verringerte, war in etwa zehn Minuten mit ihrem Eindringen in die
Marsatmosphäre zu rechnen. Zeit genug, die notwendigen Vorbereitungen zu treffen.
    Clifford Monterny warf einen letzten Blick auf den Bildschirm, ehe er seinen aufgeschwemmten
Körper aus dem Sessel stemmte und zur Tür schritt. Sorgfältig verschloß er sie nach Verlassen des
Raumes wieder und ging dann mit kurzen und schnellen Schritten durch einen langen Korridor, der
rechts und links von weiteren Türmen eingesäumt war.
    Mit geübten Fingern berührte er ein Magnetschloß, dann glitt eine metallene Wand in den
Felsen. Eine Öffnung entstand. Er trat in den dahinterliegenden Raum.
    Bis auf die zum Leben notwendigen Einrichtungsgegenstände war das Zimmer leer. In der Ecke
gegenüber der Tür stand ein Bett.
    Auf diesem Bett saß jemand …
    Der Anblick dieses Geschöpfs hätte einem anderen Menschen das Blut in den Adern gefrieren
lassen, aber der Overhead lächelte und sagte: »Steh auf und begleite mich, Iwan. Es gibt Arbeit
für dich.«
    Gehorsam stand das Geschöpf auf und folgte seinem Herrn und Meister.
    Etwa in Höhe des Phobos glitt die GOOD HOPE VII in eine stabile Kreisbahn um den
Mars. Die neun Zerstörer folgten.
    Major Deringhouse sah ein, daß von nun an ein begrenzter Funkverkehr unerläßlich war. Er
stellte die Interkomverbindung mit der Funkzentrale her.
    »Kadett Renner, rufen Sie die Zerstörer und schalten Sie zu mir durch.«
    Eine knappe Minute danach meldeten sich die Kommandanten der Zerstörer. Deringhouse gab
Anweisung, daß alle Schiffe in Sichtverbindung zu bleiben hatten und daß die Oberfläche des Mars
gemeinsam abgesucht werden sollte. Auf keinen Fall sollte sich jemand selbständig machen.
    Die Z-VII-7 unter Captain Berner scherte, wie befohlen, seitlich aus und schlug den
angegebenen Kurs ein. Auch die anderen Zerstörer schwärmten aus und gingen in
Ausgangsposition.
    Berner überließ seinem Kopiloten das Steuer und widmete sich ganz der Beobachtung. Durch
seinen Funker stand er ständig mit Deringhouse in Verbindung.
    Nun verließ auch der Kugelraumer die Kreisbahn und begann, sich langsam auf die Oberfläche des
Mars hinabzusenken. Die Zerstörer folgten. Die auseinandergezogene Formation ermöglichte eine
Beobachtung auf breiter Basis.
    Captain Berner starrte hinab auf die rötlich gefärbten Ebenen und wäre jederzeit bereit
gewesen, zu beschwören, daß sich dort unten niemand versteckt hielt. Im Gebirge mochte das
vielleicht eine andere Sache sein, aber niemals im losen Wüstensand. Untersuchungen

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