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Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel

Titel: Silberband 004 - Der kosmische Lockvogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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bisher seine Stirn eng umschlossen
hatte. Ihm war, als könne er zum erstenmal seit Tagen wieder frei atmen.
    Er beschleunigte seine Schritte und wußte plötzlich, daß der Bann gewichen war, mit dem der
unheimliche Overhead ihn und seine Leute belegt hatte. Er war wieder frei und mußte Clifford
Monterny nicht mehr bedingungslos gehorchen.
    Zusammen mit den anderen blieb er vor Major Deringhouse, André Noir und Betty Toufry
stehen.
    »Sie brauchen nichts zu sagen, Leutnant.« Deringhouse winkte ab und lächelte. »Es erging mir
genauso wie Ihnen. Ich flog sogar zur Erde und richtete erhebliche Zerstörungen auf dem Gebiet
von Terrania an.« Er bemerkte, daß Leutnant Hill erschrak. »Auch mich befreite Noir von dem Bann
und gab mich dem Leben zurück.«
    Leutnant Hill wollte etwas antworten, aber er kam nicht mehr dazu. Betty Toufry stieß Noir und
Deringhouse plötzlich zur Seite und warf sich auf den Boden.
    »Deckung!« schrie sie dabei verzweifelt. »Es erfolgt ein Angriff!«
    Die Männer rannten auseinander und duckten sich hinter Felsbrocken und Vorsprüngen. Das war
kaum geschehen, als mit schrillem Pfeifen erste Querschläger über sie hinwegsurrten.
    André Noir wälzte sich neben Betty.
    »Welche Richtung?« fragte er.
    »Links vor uns. Die Leute des Overhead planen einen Ausfall mit Maschinenwaffen. Strahler
haben sie zum Glück nicht. Wenn Sie den Bann nicht brechen, bevor sie ihr Vorhaben ausführen
können …«
    Noir ignorierte die pfeifenden Explosivgeschosse und begann, sich auf die unsichtbaren
Schützen zu konzentrieren.
    Das Feuer verstummte kurze Zeit später.
    Deringhouse und Hill blieben genauso liegen wie die anderen Männer, aber Noir und Betty
erhoben sich furchtlos. Es fiel kein Schuß. Dafür tauchten hinter den Felsen in der steinigen
Ebene drei Gestalten auf. Andere folgten.
    Es waren die Verteidiger der Festung Monternys.
    Ihr Hypnoblock zerbröckelte, als Noir sich intensiv ihrer annahm und die letzten Reste des
fremden Willens beseitigte. Zehn Minuten später gab es auf dem Mars keine unfreien Menschen
mehr.
    Die unfreiwilligen Helfer des Overhead sollten zur Erde gebracht und ihren Regierungen
übergeben werden. Bis dahin erhielten sie in der GOOD HOPE VII einen Raum zugewiesen.
    Deringhouse unterrichtete Rhodan über Funk von dem Vorgefallenen und schilderte, was sie in
dem verlassenen Versteck des Overhead gefunden hatten. Dann bat er um die Erlaubnis, Kontakt mit
Bully aufnehmen zu dürfen. Rhodan zögerte nicht lange.
    »Ich habe dringende Angelegenheiten zu regeln«, sagte er. »Die Verhandlungen der Regierungen
wegen der geplanten Weltregierung sind in ein entscheidendes Stadium getreten. Ich möchte die
nächsten Sitzungen auf keinen Fall versäumen. Ich habe also nichts dagegen, Deringhouse, wenn Sie
sich an der Jagd beteiligen. Wenn sich der Overhead verbergen kann, taucht er eines Tages wieder
auf, und dann ist er um einige Erfahrungen reicher. Jetzt aber ist er geschwächt und mürbe.«

16.
    Der Planetoid hatte keinen Namen, und seine Bahn war noch von keinem Menschen
berechnet worden. Sein Durchmesser betrug knapp achtzig Kilometer, und seine Form war fast
viereckig. Er besaß eine starke Eigenrotation und drehte sich in weniger als einer Stunde einmal
um seine Achse. Seine Oberfläche war ein Gewirr schroffer Gebirge und tiefer Schluchten, die in
ständiger Finsternis lagen. Die höheren Felsen hingegen wurden in regelmäßigen Zeitabständen von
der fernen Sonne angeleuchtet.
    Weil aber immer wieder andere Bergspitzen in den Bereich der Sonnenstrahlen gerieten, und das
im Verlauf von Minuten, sah es aus großer Entfernung so aus, als blitze auf dem Asteroiden
ständig ein Leuchtfeuer auf.
    Erst als er den Asteroiden vergrößert im Bildschirm hatte, fand Clifford Monterny eine
Erklärung für das Phänomen. Gleichzeitig entschloß er sich, diesen Planetoiden als vorläufiges
Versteck zu wählen.
    Er paßte die Geschwindigkeit des Zerstörers der des Asteroiden an und begann ihn zu umrunden.
Mit Befriedigung konnte er feststellen, daß es viele günstige Landestellen gab. Wenn ein
Suchschiff Rhodans den Asteroiden überfliegen würde, war noch lange nicht gesagt, daß es Monterny
entdeckte.
    Bald fand er eine breite Schlucht mit überhängenden Felsrändern.
    Der Overhead war ein ausgezeichneter Pilot. Ihm gelang eine glatte Landung. Nachdem er den
Antrieb abgeschaltet hatte, begab er sich in die Luftschleuse, streifte den

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