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Silberband 005 - Vorstoss nach Arkon

Titel: Silberband 005 - Vorstoss nach Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die Motuner dazu veranlaßt, von Zeit
zu Zeit um die Freiheit ihres Teilreichs zu kämpfen.
    »Mit wem schießen sie sich herum?« fragte Rhodan.
    »Mit einer großen Arkon-Flotte«, antwortete Crest. »Dieser Motuner wußte zu berichten, daß der
Aufstand kaum begonnen hatte, als eine gewaltige arkonidische Flotte vor der Hauptwelt Motun
auftauchte und ihre Oberfläche in ein Meer von geschmolzenem Gestein verwandelte. Die auf den
übrigen Planeten stationierten Flottenverbände der Motuner stellten sich zum Kampf. Das ist das,
was wir auf den Bildschirmen sehen. Es besteht aber kein Zweifel daran, daß dieser Aufstand mit
dem endgültigen Untergang der Motuner enden wird.«
    Rhodan sah zornig auf. »So geht also Arkon mit seinen Verbündeten um, nur weil sie das
fordern, was jedem Volk recht und billig sein muß: Freiheit. Sind das die Arkoniden, von
denen Sie mir erzählt haben? Ist das jenes herrliche Imperium, von dem Sie
schwärmten?«
    Crest ließ sich in einen der freien Sessel fallen. Die Bewegung wirkte mutlos und resigniert.
»Ich verstehe das alles nicht. Als wir von Arkon aufbrachen, wäre diese Grausamkeit gegenüber
anderen Imperiumsvölkern völlig undenkbar gewesen. Die Arkoniden haben sich längst damit
abgefunden, daß das Imperium zerfällt. Die Zeit der blutigen Eroberungsfeldzüge ist längst
vorbei. Wir hatten längst eingesehen, daß ein Bündnis, das dem Bündnispartner weitgehendste
Handlungsfreiheit einräumt, dem Imperium mehr nützt als grausame Unterwerfung. Hinzu kommt, daß
die Arkoniden aufgrund der fortschreitenden Dekadenz kaum mehr in der Lage waren, Kriege zu
führen. Außerdem fühlten wir uns im Arkon-System ziemlich sicher. Automatische
Sicherheitsmaßnahmen sorgen dafür, daß niemand ungebeten nach Arkon vordringen kann.
Streitigkeiten, die ja immer wieder vorkommen, hat man noch während meiner Anwesenheit auf Arkon
auf dem Verhandlungsweg beigelegt.«
    Rhodan ließ eine Weile verstreichen.
    »Seit Ihrem Start sind viele Jahre vergangen, Crest«, gab er dann zu bedenken. »Glauben Sie
nicht …«
    »Glauben Sie, daß diese Zeit ausreicht, um die Natur eines uralten Volkes so grundlegend zu
verändern?«
    Rhodan dachte nach.
    »Keine natürliche Entwicklung brächte das zustande«, gab er zu. »Aber vielleicht ein
gewaltsamer Eingriff in die arkonidische Geschichte?«
    Mit traurigem Lächeln winkte Crest ab. Er hatte die Erwiderung schon auf der Zunge – die
Erwiderung, daß ein dem Untergang geweihtes Volk nicht mehr von seinem Weg abweicht und lieber
untergeht, als sich zu wehren –, aber bevor er das erste Wort noch sagen konnte, brach die
Hölle los.
    Alarmpfeifen erfüllten das Schiff ein paar Sekunden lang mit schmerzendem Lärm. Als die
Pfeifen verstummten, schrie aus dem Interkom eine Stimme: »Starker Schiffsverband in direktem
Anflug auf die GANYMED! Entfernung drei Lichtsekunden, Geschwindigkeit 0,05 Licht. Berührung in
sechzig Sekunden!«
    Rhodans erster Blick galt der Anzeige der Schutzschirm-Leistung. Die Lichtmarke zitterte auf
dem roten Fleck: Größere Leistung konnte den Schirmen nicht zugeführt werden.
    Die GANYMED war gegen jede denkbare Kampfbelastung geschützt. Aber der Flottenverband, der
sich aus dem Nichts heraus näherte, bestand aus mehr als dreitausend Schiffen, und dem Feuer aus
dreitausend Schiffsgeschützen konnte selbst der leistungsfähigste Schutzschirm nicht
standhalten.
    Crest war aufgestanden und hatte sich in den Hintergrund des Raumes geflüchtet. Er wußte, daß
er in solchen Situationen das Handeln anderen überlassen mußte.
    In Sekundenschnelle wuchs die Besatzung des Kommandostands zu jener verschworenen
Kampfgemeinschaft zusammen, die sie jedesmal in der höchsten Gefahr gewesen war. Jeder der
Offiziere stand oder saß an seinem Platz und wartete mit mühsam unterdrückter Erregung auf
Rhodans Befehle.
    Rhodan verlor seinen Sinn für Konsequenz auch in der Eile nicht. Zehn Sekunden brauchten die
Mikrowellenorter, um die Form der heranbrausenden Schiffe abzutasten und festzustellen, daß die
Flotte arkonidischen Ursprungs war.
    Zehn weitere Sekunden brauchte Rhodan, um den Koderuf abzusetzen, der nach Crest und Thoras
Meinung jede arkonidische Schiffsbesatzung davon überzeugte, daß sie einen Landsmann vor sich
hätte.
    Weitere zwei Sekunden brauchte er, um zu erkennen, daß die arkonidischen Schiffe die Sendung
nicht registrierten und noch viel weniger daran dachten, von ihrem

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