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Silberband 005 - Vorstoss nach Arkon

Titel: Silberband 005 - Vorstoss nach Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Bach und den kleinen Weiher sehen, dessen Plätschern er zuvor gehört hatte.
    Er stand auf einem Gangstück, dessen dem Trichterinnern zugewandte Seite bis auf ein etwa
meterhohes Geländer offen war. Rechts und links von ihm begannen jedoch hohe Wände, die bis zum
Anschluß an die nächsthöhere Terrasse hinaufreichten. Dementsprechend war das offene Gangstück
durch Türen von den angrenzenden Räumen abgeschlossen.
    Tako wandte sich nach rechts und war befriedigt, als die Tür sich vor ihm öffnete, als er bis
auf drei Schritte herangekommen war.
    Der Raum hinter der Tür war beleuchtet. Tako sah an der Fensterwand ein paar Pulte stehen,
deren Schalter- und Meßskalenanordnung darauf hindeuteten, daß es sich um Telekomsender handelte.
Mitten im Raum standen verloren ein paar arkonidische Gliedersessel. Die gegenüberliegende Wand
bedeckte eine Reihe von Bildschirmen. Ebenfalls in der Nähe der den Fenstern gegenüberliegenden
Wand gab es in der Decke eine kreisrunde Öffnung. Tako schritt rasch zu der Wand hinüber,
postierte sich unter dem Loch und fühlte augenblicklich, wie er erwartet hatte, den sanften Zug
künstlicher Gravitation. Er hätte sich nur schwach abzustoßen brauchen, und das Feld hätte ihn
sicher und schnell in die nächste Etage hinaufgetragen. Ein Antigravlift, wie er auch in den
irdischen Raumschiffen verwendet wurde.
    Ein Blick auf die Uhr mahnte Tako zur Rückkehr. Vierzehn Minuten waren vergangen, seitdem er
Rhodan und Bull verlassen hatte.
    Mit geschlossenen Augen memorierte er die Stelle, an der die beiden auf ihn warteten, dann
sprang er.
    Sergh von Teffron aus dem Geschlecht der Hugral hatte im allgemeinen keine Ahnung
davon, welche Tageszeit augenblicklich außerhalb der Wände seines Trichters herrschte. Als
Arkonide und dazu noch Angehöriger eines hochangesehenen Geschlechts hätte er es als lächerlich
oder widerwärtig – je nach Stimmung – empfunden, sollte jemand auch nur auf den
Gedanken kommen, daß er, Sergh, den Ablauf seines Tages nach der von der Natur willkürlich
geschaffenen Teilung zwischen Helligkeit und Dunkelheit einrichten könne.
    Sergh richtete sich nach seinen eigenen Wünschen und Bedürfnissen. Er hatte nicht einmal eine
Vorstellung davon, wie groß der Vorteil war, den er den Naats, aber auch vielen niedriger
stehenden Arkoniden gegenüber genoß: Er war Inhaber eines Amtes, dessen Tätigkeiten von gut
funktionierenden Maschinen und einem großen Untergebenenstab ausgeübt wurden. Er wohnte in einem
Trichter, wie es ihn selbst auf Arkon nicht überall gab – das betraf nicht nur die Größe,
sondern auch die Einrichtung der Wohnmaschine. Er hatte nichts anderes zu tun, als eben dazusein,
und im übrigen verbrachte er seine Zeit damit, seinen Neigungen nachzugehen.
    ›Nachzugehen‹ war ein irreführender Ausdruck, ›nachzuliegen‹ wäre besser gewesen. Denn die
Hauptbeschäftigung des Arkoniden jener Tage, das Simultanspiel, wurde im Liegen ausgeübt. Welche
Körperstellung wäre der Dekadenz und der Lethargie jener Wesen angemessener gewesen?
    Einige Stunden am Tag pflegte Sergh jedoch die prachtvollen Gärten der untersten Etage
aufzusuchen und sich dort, im Gras liegend oder auf einem Hängesteg schaukelnd, mit irgendeinem
seiner Untergebenen oder auch einem Gast zu unterhalten.
    So auch an diesem Tag. Als Gesprächspartner hatte Sergh sich seinen jungen Stellvertreter
Ghorn ausgewählt. Ghorn war keineswegs entzückt davon gewesen, daß er seine bequeme Liege und den
Fiktivbildschirm verlassen mußte, auf dem sich die von seinen Gedanken geschaffenen abstrakten
geometrischen Spuren, nach den Regeln des Simultanspiels tanzend, gleitend und bunt abbildeten.
Aber Sergh war der einzige Mann, der in diesem Palast wirklich etwas zu sagen hatte, auch bei
aller Lethargie hütete sich Ghorn, einen seiner Wünsche unerfüllt zu lassen.
    Gemeinsam schwebten sie durch eine Reihe von Antigravschächten bis zur untersten Etage
hinunter. Am Rand des Teiches, in den der kleine Bach plätschernd mündete, legten sie sich
nieder, und Sergh fragte: »Warum, meinst du, läßt sich beim Simultanspiel ein blaues Dreizehneck
zwar leicht erzeugen, ein rotes aber niemals?«
    Ghorn atmete heimlich auf. Er hatte ein langweiligeres Thema befürchtet.
    »Natürlich weiß ich es nicht, Herr«, antwortete er bereitwillig. »Aber ich nehme an, daß sich
ein entsprechender Gedanke mit unserem Gehirn eben nicht formulieren läßt. Ein

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