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Silberband 005 - Vorstoss nach Arkon

Titel: Silberband 005 - Vorstoss nach Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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von seiner Schulung her in Erinnerung hatte. Kostbare
Wandbehänge, eine Flut verschiedenfarbigen Lichts, das aus unsichtbaren Quellen kam, plastisch
erscheinende Gemälde an der zehn Meter hohen Decke, die einer ausschweifenden Phantasie
entsprungen zu sein schienen – ein Raum, der, bevor der eintretende Gast auch nur einen
einzigen von den eigentlichen Wohnräumen zu Gesicht bekommen hatte, von der Wohlhabenheit seines
Besitzers zeugte.
    Ein Loch indes störte das Gleichmaß der Decke. Es lag etwas exzentrisch, war ebenfalls
kreisrund und hatte einen Durchmesser von drei Metern. Weit genug, dachte Rhodan spöttisch, um
innerhalb von Sekunden eine ganze Kompanie hindurchzulassen.
    Bull sah fragend zu dem Loch hinauf. »Ich warte ja nur darauf, daß du etwas sagst.«
    Mit vier, fünf weiteren Schritten stand er unter dem Loch, sah wie zielend hinauf und stieß
sich mit dem rechten Bein sanft ab. Der Sog des Antigravfelds erfaßte ihn und zog ihn nach oben.
Vier Sekunden später war er durch das Loch hindurch verschwunden.
    Rhodan folgte ihm ohne Zögern. Das bunte Licht in der Eingangshalle erlosch, als er das Loch
in der Decke passierte.
    Bull wartete auf ihn. Neben ihm stand Tako, der sich weisungsgemäß eingefunden hatte. Rhodan
nahm sich Zeit, ihn wegen seines fehlerfreien Arbeitens zu loben. Tako bedankte sich mit seinem
typischen Lächeln.
    Der Raum, in dem sie sich nun befanden, stellte die zweite, fortgeschrittene Stufe der
Einführung des Gastes in die finanziellen und sozialen Verhältnisse des Gastgebers dar. Hier gab
es Möbel, die unten völlig gefehlt hatten. Einige Gliedersessel, willkürlich verteilt, luden die
Gäste zur ersten Rastpause ein. Kreisrunde Rillen, kaum sichtbar in den Fußboden eingegraben,
verrieten die Anlagen automatischer Serviertische, denen ein nur halbwegs deutlich geäußerter
Wunsch des Gastes genügte, damit sie mitsamt dem Gewünschten bis zu bequemer Greifhöhe –
diese reguliert durch die jeweilige Einstellung des Gliedersessels – hinauffuhren.
    Der Raum war dreieckig. Er nahm längst nicht den ganzen Querschnitt des Trichterstiels ein,
und die Decke lag auch nur dreieinhalb Meter über dem Boden – ein Zeichen dafür, daß hinter
den Wänden die Vielzahl der Servomechanismen untergebracht war, die es dem Arkoniden
ermöglichten, das Leben zu führen, das er sich wünschte.
    Das Loch des Antigravschachts lag wiederum nicht in der Mitte der Decke, nicht einmal
senkrecht über dem Loch, durch das Rhodan und Bull heraufgekommen waren.
    Es folgten eine Reihe weiterer Räume – ein jeder kleiner, intimer und reicher
ausgestattet als der vorherige. Die Absicht des Hausherrn, den Gast stufenweise auf die
Herrlichkeit des eigentlichen Hausinnern vorzubereiten, war nicht zu verkennen.
    Insgesamt sechs solcher Hallen, Säle und Kammern passierten Rhodan und seine Begleiter, dann
drangen sie durch die Decke eines kleinen Gemachs zum untersten Geschoß des eigentlichen
Trichters vor, und der Duft der Blumen, zwischen denen sie auftauchten, drang durch die Filter
hindurch bis in ihre Helme.
    »Wir wissen«, sagte Rhodan ruhig, nachdem er die Inspektion beendet hatte, »daß die Arkoniden
ihre Wohnräume gerne in die obersten Etagen eines solchen Gebäudes hinauf verlegen. Auch den
Administrator werden wir irgendwo dort oben zu suchen haben. Wir werden jetzt also zusehen, daß
wir so schnell wie möglich bis wenigstens über das dreißigste Stockwerk hinauskommen. Um Zeit zu
sparen, wird es nötig sein, daß wir getrennt operieren – wenigstens so lange, bis wir den
Administrator gefunden haben. Laßt euch also von der Pracht und dem Reichtum nicht beeindrucken.
Sucht nach Sergh und bleibt nirgendwo stehen, wo ihr von vornherein wißt, daß ihr ihn nicht
finden werdet. Ihr wißt beide, es geht um mehr als nur darum, das Innere eines arkonidischen
Trichters zu studieren. Die GANYMED liegt fest. Wir wollen sie freibekommen, um nach Arkon zu
fliegen. Wir wollen nach Arkon fliegen, weil die Erde Hilfe braucht. Richtet euch danach.«
    Die Mahnung war so eindringlich, daß nicht einmal der respektlose Bull etwas darauf
erwiderte.
    Die Unruhe, die Sergh durch seine Ideen in das sonst so ruhige Haus getragen hatte,
war beträchtlich, Ghorn, der die Überwachung des Trichterinnern leitete, hatte mehr zu tun, als
ihm recht war.
    Aber als er Sergh suchte, um ihm eine wichtige Neuigkeit zu überbringen, da führte Sergh
gerade ein

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