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Silberband 005 - Vorstoss nach Arkon

Titel: Silberband 005 - Vorstoss nach Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Hyperkomgespräch, das noch wichtiger und noch erregender zu sein schien, denn Ghorn
hatte kaum den Mund aufgemacht und mit seiner Meldung begonnen: »Sie haben sich getrennt, Herr!
Wollen Sie …«
    Da winkte Sergh heftig ab und zischte: »Ruhe! Ich spreche mit Arkon.«
    Ghorn zog sich zurück. Er war sich nicht darüber im klaren, was er nun tun solle.
Hyperkomgespräche mit Arkon waren so selten wie grüne Blüten an Pflanzen. Es mochte sein, daß
Sergh nach diesem Gespräch keinen Spaß an der Beobachtung der Fremden mehr hatte. Und Ghorn, da
die ganze Arbeit auf seinen Schultern lag, war natürlich gerne bereit, die Beobachtung
einzustellen und die Fremden den automatischen Fallen zu überlassen, die nun, nachdem sie durch
Ghorns Beobachtung vorbereitet waren, fehlerfrei arbeiten würden.
    Aber bei Sergh konnte man nie wissen.
    Während Ghorn zu seinem Beobachtungsplatz in der vierzigsten Etage zurückkehrte, dachte er mit
einiger Wehmut darüber nach, wie gut es ihm anstände, selbst Administrator zu sein. Es hätte
nicht gleich auf einer so wichtigen Welt wie Naat sein müssen, Ghorn verstand durchaus, daß die
Administratorenposten auf solchen Planeten den Mitgliedern der angesehensten Familien vorbehalten
waren. Aber schon Vnatol wäre ihm recht gewesen. Dann hätte er Sergh mit seinen vielgeliebten
Schlangenfischen beliefern können und wäre im übrigen sein eigener Herr gewesen.
    Aber die Zeiten, in denen das Imperium sich ausdehnte und an jedem Tag ein neuer Administrator
gebraucht wurde, waren längst vorbei. Solche Posten, wie Ghorn sich einen wünschte, wurden nur
noch selten frei.
    Ghorn war mit seinen Gedanken so beschäftigt, daß er, zum Kontrollraum zurückgekehrt, nicht
sogleich bemerkte, daß auf der Leuchttafel, die das Funktionieren der Geräte anzeigte, ein ganzer
Balken von Lichtern ausgefallen war. Er setzte sich an das Pult, stellte fest, daß die
automatischen Suchgeräte die Fremden inzwischen aus den Augen verloren hatten, und versuchte,
ihre Spur zu finden.
    Rein zufällig sah er, während er an den Knöpfen drehte und auf den Bildschirmen Raum an Raum,
Etage auf Etage an sich vorbeiziehen ließ, zur Leuchttafel hinüber. Die Reihe der erloschenen
Lichter machte ihn stutzig. Er beugte sich über seine Geräte und stellte verwundert fest, daß sie
alle einwandfrei arbeiteten, obwohl die Leuchttafel zumindest für einige von ihnen das Gegenteil
behauptete.
    Einigermaßen verwirrt und ein wenig hilflos stand er auf, um an der Leuchttafel nach dem
Rechten zu sehen. Aber als er von der Tafel noch zwei Schritte entfernt war, leuchteten die
Lampen wieder auf.
    Ghorn fuhr sich mit der Hand über die Stirn. Er trat einen Schritt zurück – die Lampen
verloschen. Er trat einen Schritt nach vorne – und sie brannten wieder.
    Die Gesetzmäßigkeit ließ sich nicht leugnen. Ghorns Verwirrung wich einem leisen Schrecken.
Aber ruhig, als sei nichts geschehen, kehrte er zu seinem Pult zurück und fuhr mit seiner Arbeit
fort. Daß die brennenden Kontrollampen jetzt auch von seinem Platz aus gut zu sehen waren,
täuschte ihn nicht.
    Er hantierte so lange an Knöpfen, Druckschaltern und kleinen Hebeln, bis plötzlich das Licht
im Raum erlosch, eine schwere Jalousie sich vor das zum Trichterinnern gerichtete Fenster legte
und undurchdringliche Finsternis sich in der kleinen Kabine ausbreitete.
    Ghorn hatte nur ein undeutliches Gefühl von der Gefahr, in die er sich begab. Er wußte, daß
die automatischen Rettungsgeräte, die in jedem Raum des Hauses untergebracht waren, vielleicht zu
langsam reagieren mochten, wenn das Bild richtig war, das Ghorn sich von der augenblicklichen
Situation machte.
    Aber wie alle Arkoniden – darin unterschied er sich nicht von Sergh, seinem Herrn und
Meister – liebte er zuallererst den Nervenkitzel, und in zweiter Linie fragte er nach der
Gefahr.
    Was, mit irdischen Augen betrachtet, allerdings mehr ein Symptom der Hysterie als ein Zeichen
von Tapferkeit war.
    Ghorn hantierte weiter. Er kannte die Einrichtung der kleinen Kontrollkabine so gut, daß er
sich auch im Finstern zurechtfand. Die Bildschirme und die Anzeigelampen waren mit der
Beleuchtung erloschen.
    Fahles Flimmern durchdrang plötzlich die Dunkelheit. Es kam von nirgendwoher und schien eine
Weile nirgendwohin zu gehen, aber dann formte sich auf der Wand, die Ghorn gegenüberlag,
plötzlich ein kreisrunder, drei Meter hoher Fleck irisierenden Lichtes, der vom

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