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Silberband 005 - Vorstoss nach Arkon

Titel: Silberband 005 - Vorstoss nach Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Vernunft siegte über seinen Zorn.
    Widerwillig entgegnete er: »Ich habe es heute Goszul noch einmal gesagt. Perry Rhodan war auf
der Welt des ewigen Lebens. Er hat von dort diese unheimliche Waffe mitgebracht. Aber Goszul
glaubt nicht daran. Für ihn sind das Märchen.«
    »Oder er will nicht zugeben, daß er in Perry Rhodan eine Bedrohung sieht«, warf sein Sohn
schon wieder ein. »Ich glaube, Goszul hat noch nie eine Niederlage einstecken müssen.«
    Alle waren überrascht, als Etztak seinem Sohn freundlich zunickte und dabei erklärte: »Ich
habe ihm im stillen schon oft eine Begegnung mit Rhodan gewünscht. Eine einzige nur, dann würde
er anders denken und reden. Aber du – du und du …« Er deutete auf drei Männer. »Ihr
nehmt morgen an der Versammlung als Beobachter teil. Haltet die Augen auf, wenn Levtan seine
Aussagen macht. Denkt daran, daß er von Rhodan kommt, und vergeßt nie, was Rhodan mit uns gemacht
hat.«
    Aufmerksam hatten Rhodans vier Mutanten auf der Fahrt zum Gefängnis jede Einheit
registriert, die sich ihnen im Vorbeifahren zeigte.
    Sie befanden sich in einer Festung. Die schweren Geschützstände waren ihnen von den Kreuzern
und der STARDUST II her vertraut. Die Galaktischen Händler hatten sich mit diesem Fort eine
Niederlassung geschaffen, die stark genug war, jedem Angriff aus dem Raum Widerstand zu
leisten.
    Je länger die Fahrt mit den dicht über den Boden schwebenden Fahrzeugen dauerte, um so
deutlicher erkannten die vier Mutanten, welch eine gewaltige Aufgabe vor ihnen lag.
    Alles war hier zu finden: Raumschiffswerften, riesige Fabriken, Tausende Roboter mit
verschiedensten Aufgabenbereichen und Menschen mit rötlicher Haut. Fremdartig aussehende
Gestalten, trotzdem menschlich wirkend und sympathisch.
    Goszuls wurden sie von den Händlern genannt – und verachtet.
    Die Goszuls waren in Primitivität zurückgefallen, in Technik und Wissen nicht weiter, als es
die Erde im 17. Jahrhundert gewesen war. Sie glaubten, Götter vor sich zu haben, als der
Patriarch Goszul mit seiner Sippe bei ihnen landete. Der aber sah in ihnen und ihrer Welt nur ein
Ausbeutungsobjekt – das beste Geschäft seines Lebens. Er nahm Besitz vom zweiten Planeten
der Sonne 221-Tatlira. Die Eingeborenen zwang er in die Sklaverei und schuf mit Hilfe des
mächtigen Händler-Verbands und der Goszul-Sklaven sein Machtzentrum.
    Die Goszuls, die sich selbst Gorrer nannten und ihre Welt Gorr, waren ursprünglich eine
arkonidische Siedlergruppe gewesen, die sich auf Gorr niedergelassen hatte. Das war vor mehreren
tausend Jahren gewesen. Die Gorrer gehörten also demselben Volk an wie Thora und Crest, die
beiden Arkoniden, denen Perry Rhodan im Grunde genommen den ungeheuren technischen Aufschwung der
Dritten Macht und der Erde verdankte.
    Gewisse klimatische und physiologische Einflüsse des von den Gorrern besiedelten Planeten
hatten jedoch zunächst eine Verlangsamung, schließlich einen Stillstand der
technisch-zivilisatorischen Entwicklung herbeigeführt. Etwa fünfzehnhundert Jahre nach der
Besiedlung begann sich die Gorr-Technik sogar zurückzuentwickeln. Dinge, die vor Jahrhunderten
noch in jedermanns Gebrauch gewesen waren, wurden nicht mehr hergestellt, weil man vergessen
hatte, wie sie herzustellen waren.
    Freilich war die Entwicklung eine langsame, und die Leute auf Gorr wären noch zwanzigtausend
Jahre lang eine technisch relativ hochstehende Zivilisation gewesen, hätte nicht der Springer
Goszul die Welt schließlich entdeckt und sich dazu entschlossen, die rückläufige Entwicklung
künstlich zu verstärken.
    Ihm, dem Springer, standen sämtliche Mittel dazu zur Verfügung.
    Indem er die retardierende Wirkung der Gorr-Umwelt verstärkte und die Rückwärtsentwicklung
beschleunigte, schuf er sich eine Welt, die nur von unterentwickelten Intelligenzen bewohnt
war.
    Die Springer machten sich den Nordkontinent zum Stützpunkt – alles übrige ließen sie
unberührt. Sie veranlaßten die Gorrer, die sie Goszuls nannten, an Götter zu glauben – und
die Götter waren sie selbst. Sie machten ihre Robots zu den höchsten Priestern und behielten
dadurch die Entwicklung des Planeten in der Hand.
    Sie suchten sich die intelligentesten Goszuls aus, gaben ihnen eine kurze Hypnoschulung und
verschafften sich auf diese Weise billige, demütige Arbeitskräfte. Alles in allem war Goszuls
Planet – oder Gorr – eine lebendige Warnung dafür, wie es der Erde ergehen

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