Silberband 005 - Vorstoss nach Arkon
würde, wenn
es den Springern jemals gelang, sie zu erobern.
Dann wurden die Gedanken der vier Mutanten unterbrochen, denn das Gefängnis tauchte auf. Sie
passierten ein dreifaches Strahlenfeld, das jeden Fluchtversuch unmöglich erscheinen ließ.
»Da wären wir«, seufzte Marshall.
13.
Stolz richtete Patriarch Goszul sich auf, als ihm das Eintreffen des letzten
Teilnehmers der Großen Versammlung gemeldet wurde.
Er führte den Vorsitz der Großen Versammlung. Einstimmig hatte man ihn dazu bestimmt.
Mit wenigen Sätzen eröffnete er die Zusammenkunft der Galaktischen Händler. Doch während er
die einleitenden Worte sprach, suchten seine scharfen Augen unter den über eintausendzweihundert
Patriarchen einen bestimmten: Etztak.
Er fand ihn nicht, auch als er längst schon wieder saß. Er konnte auch keinen der Etztak-Söhne
entdecken, und dann, als er gerade die Anordnung geben wollte, ihm zu melden, in welcher Reihe
Etztak saß, fiel zum erstenmal durch Sprecher Kherr der Name Perry Rhodan.
Im selben Moment hatte Goszul seinen Freund Etztak vergessen.
»… der Lebensraum der Galaktischen Händler ist bedroht. Perry Rhodan hat sich arkonidischer
Machtmittel bedient, um uns zu vernichten. Arkons Imperium stagniert. Die rechtmäßigen Erben sind
wir. Nichts hindert uns daran, alle Überschweren zu Hilfe zu rufen und mit ihnen gemeinsam den
Planeten Erde aus der Galaxis zu beseitigen. Etztak kann uns die Koordinaten des Solsystems
nennen. Wir sind hundertmal stärker als Rhodan. Wir müssen uns in der Zielsetzung nur einig
werden, aber bevor darüber zu debattieren ist, soll der Paria Levtan gehört werden. Wir haben
unsere Sippengesetze selbst geschaffen. Wir bestrafen danach, wir vergeben aber auch danach. Doch
was Levtan auch vorbringen wird, vergeßt nicht, ihr Patriarchen, daß er von Perry Rhodans Welt
kommt. Prüft deshalb, was Levtan aussagt, was er beweist. Prüft genau, bevor ihr ihm nach den
Sippengesetzen vergebt und den Makel des Parias von ihm nehmt. Prüft so, als hinge euer Leben
davon ab.«
Unheimliche Stille folgte den Worten des Sprechers. Er hatte mit Suggestivkraft
gesprochen.
Und die Stille hielt noch an, als Levtan, von sechs Robotern begleitet, durch den breiten
Mittelgang nach vorn geführt wurde.
Er mußte so Platz nehmen, daß er gleichzeitig den Vorsitz und alle Teilnehmer der Großen
Versammlung ansehen konnte. Levtans Blick, in dem sich die nackte Angst widerspiegelte, klammerte
sich an Goszul.
Der erhob sich wieder, kreuzte die Arme vor der Brust, musterte den Paria scharf, bevor er die
erste Frage an ihn richtete: »Paria Levtan, wo sind die dokumentarischen Beweise für deine
Behauptungen über Perry Rhodan?«
»Ich habe die Beweise auf meinem Schiff«, erwiderte Levtan beinahe flüsternd.
»Wo?« fragte Goszul scharf und drohte im nächsten Atemzug: »Versprich dir nichts davon, mit
dieser Taktik dein Leben zu verlängern.«
Mit letzter Verzweiflung bäumte sich Levtan zum Widerspruch auf. »Bin ich nicht freiwillig
gekommen?« schrie er. »Bin ich nicht gekommen, um euch den Weg zu zeigen, wie Rhodan zu
vernichten ist?«
Goszul überlegte kurz.
»Wo sind die Unterlagen?« herrschte er den Paria an.
»In der Zentrale meines Schiffes, im Führungskristall«, erwiderte Levtan unterwürfig. »Im
zweiten Führungskristall.«
Da blickte Goszul zum Haupteingang hinüber. Dort standen seine Sippenangehörigen. Ihnen rief
er herrisch zu: »Ausbauen! Heranschaffen!« und ruhiger zu Levtan: »Erzähle uns über Rhodan und
darüber, wie du die Erde gefunden hast und woher du ihre Koordinaten kennst.«
Da begann Levtan, der Paria, seinen Bericht.
Er erzählte, wie er durch Zufall auf die Erde gestoßen war, indem er durch die Ereignisse im
Beta-Albireo- und im Solsystem angelockt worden war, seine Spione ausgeschickt und Informationen
gesammelt hatte, darunter Filmmaterial über die militärischen Einrichtungen Terras. Er berichtete
von seiner Entdeckung und der überstürzten Flucht sowie von der Beschädigung der Positronik, die
die Koordinaten der Erde enthalten hatte, durch Rhodans Mutanten.
Levtan sprach über eine Stunde lang, ohne daß die Versammlung seinem Bericht Glauben schenkte.
Schließlich bestand er darauf, daß die Filme und Fotos als Beweis vorgeführt werden sollten und
daß man auch die anderen seiner Sippe verhörte, damit sie seine Aussagen bestätigten.
Im Gefängnis verfolgte John Marshall das Treffen der Patriarchen
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