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Silberband 005 - Vorstoss nach Arkon

Titel: Silberband 005 - Vorstoss nach Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Er hält sich seit heute früh in der Werft
auf.«
    Rhodans Worte erregten ziemliches Aufsehen, denn niemand der Anwesenden wußte, daß der
Mausbiber einen solchen Auftrag erhalten hatte.
    »Gucky?« ächzte Bully. »Gucky ist in der Werft?«
    Rhodan nickte. »Wer wäre dafür besser geeignet als unser kleiner Freund? Erstens ist er der
vollkommenste Mutant, den wir kennen. Außer Telepathie beherrscht er Telekinese und
Teleportation. Er kann sich also wehren und jederzeit in Sicherheit bringen, wenn die Situation
zu brenzlig wird. Dann sieht er nicht wie ein Mensch aus, sondern wie eine übergroße Maus.
Vielleicht glauben die Roboter sogar, es mit einem harmlosen Tier zu tun zu haben, und kümmern
sich überhaupt nicht um ihn.«
    »Wie ich Gucky kenne«, sagte Bully, »wird er sich totärgern, wenn die Roboter ihn einfach
ignorieren.«
    »Ich glaube, dazu ist er zu klug«, widersprach Rhodan. »Nun, wie dem auch sei, ich erwarte
Gucky jeden Moment zurück. Er weiß, daß wir hier in der STARDUST II auf seinen Bericht
warten.«
    Im Hintergrund räusperte sich einer der drei Offiziere.
    »Ja?« forderte Rhodan ihn auf, seine Meinung zu sagen.
    Major Deringhouse, Kommandant des neuen Kreuzers CENTURIO und gleichzeitig Kommandeur der
wendigen und lichtschnellen Raumjäger in den Hangars der Kreuzer, lächelte ein wenig verkniffen.
»Wenn ich mir eine Bemerkung erlauben darf, dann diese: Warum so viel Umstände? Ich kann die
Werft jederzeit mit fünfzig Raumjägern angreifen und die Roboter außer Gefecht setzen.«
    Rhodan schüttelte den Kopf. »Das wäre nicht ratsam. Nur ein einziger Roboter genügt, um eine
vielleicht vorbereitete Sprengladung zu zünden, die Werft und Schiff in die Luft jagt. Nein, uns
kann nur eine List helfen – und in der Beziehung haben wir doch einige Erfahrung, wie
Sie sicher zugeben werden, Major.«
    Deringhouse wollte etwas erwidern, aber als er Bullys hämisches Grinsen sah, zog er es vor,
nichts mehr zu sagen. Der rothaarige Kerl neben Rhodan schien wieder mehr zu wissen, als er
zugeben wollte.
    »Und wann soll Gucky zurückkehren?« erkundigte sich John Marshall.
    Rhodan zuckte mit den Schultern. »Ich erwarte ihn jeden Augenblick, aber es gibt viele
Ereignisse, die seine Ankunft verzögern können. Notfalls muß Tako ebenfalls den Sprung wagen und
nach ihm sehen.«
    Tako lächelte sein stilles, bescheidenes Lächeln, als er sagte: »Wenn es sein muß, gehe ich
sofort. Vielleicht ist Gucky in eine Falle geraten und hofft auf Hilfe.«
    »Wir warten noch eine halbe Stunde, Tako.« Rhodan schüttelte den Kopf. »Dann ist die Frist
abgelaufen, die Gucky und ich vereinbart haben.«
    Gucky war klug genug, erst einmal abseits von der geheimnisvollen Raumschiffswerft
in der Wildnis der Berge zu materialisieren.
    Er hatte Glück. Sein Sprung ins Ungewisse brachte ihn auf eine mit Geröll übersäte Hochebene,
die spärlich mit verkrüppelten Bäumen bewachsen war und genügend Deckung bot, falls sich jemand
sehen ließ. Seiner Schätzung nach konnte die Werft höchstens zwei oder drei Kilometer entfernt
sein. Da er zum Laufen viel zu bequem war, wollte er diese Entfernung mit genau berechneten
Sprüngen zurücklegen.
    Wenn man Gucky sah, konnte man auch verstehen, warum er keinen gesteigerten Wert darauf legte,
viel zu laufen. Gucky sah in der Tat wie eine riesige Maus mit abgeflachtem Biberschwanz aus. Die
großen Ohren liefen oben spitz aus und standen meist senkrecht hoch. Das rostbraune Fell war
glatt und schmiegsam. Unbeholfen wirkten die kleinen Beinchen des gut einen Meter hohen Wesens,
dessen Intelligenz wesentlich größer als die eines normalen Menschen war.
    Daheim auf seiner kalten Welt, die eine sterbende Sonne umkreiste, galt er als Phänomen, denn
sein Volk beherrschte lediglich die Telekinese, während Gucky außerdem noch die Gabe der
Telepathie besaß und sich mit Hilfe der Teleportation fortbewegen konnte.
    Nach allen Seiten sichernd, hockte der Mausbiber auf den Hinterpfoten und durchforschte das
unübersichtliche Gelände mit seinen scharfen Augen. Gedanken fing er keine auf, aber das war auch
nicht gut möglich. Roboter dachten nicht wie organische Lebewesen. Ihre Impulse waren nicht
aufzufangen. Wenigstens nicht mit einem telepathischen Gehirn.
    Die Sonne brannte heiß auf die steinige Fläche herab, und Gucky begann zu schwitzen. Um eine
bessere Übersicht zu erhalten, stieg er einige Meter empor und blieb in zwanzig Meter Höhe

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