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Silberband 006 - Der Robotregent

Titel: Silberband 006 - Der Robotregent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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heimlichen Blick zu. Der Arkonide sah aus dem Wagenfenster und nahm
alles in sich auf. Keine Miene in seinem Gesicht regte sich, aber Rhodan glaubte zu wissen,
worüber er nachdachte. Das Ergebnis dieses Nachdenkens würde Crest sicherlich nicht
befriedigen.
    Der Regierungspalast kam in Sicht.
    Schon von weitem hatte er einen gewaltigen Eindruck gemacht, aber er übertraf doch
die Erwartungen Rhodans. Allein die zylindrische Säule, auf der der Trichter stand, hatte einen
Durchmesser von fünfzig Metern. Oben am ›Rand‹ mußte dieser Durchmesser bereits dreihundert Meter
betragen, die Höhe war schätzungsweise 150 Meter. Die Wände strebten in einem Winkel von 45 Grad
schräg in die Höhe und waren bis auf die Fensterreihen glatt.
    Die blutrote Farbe erweckte in Rhodan Erinnerungen an die Wega.
    Zwei mit Orden geschmückte Offiziere nahmen Rhodan und seine Begleiter in Empfang und führten
sie in das Innere des Palasts.
    Der Innenhof glich einem weiten Garten. Blumenbeete umsäumten eine gepflegte Rasenfläche, die
von schmalen Wegen durchzogen wurde. Und genau in der Mitte des Raumes stand …
    »Achtung!« warnte Marshall auf Englisch. »Ein Mooff!«
    Rhodan hatte ihn schon längst gesehen.
    Mitten auf dem Rasen stand eine gläserne Glocke, wie Ras sie beschrieben hatte. In ihrem
Innern hockte das Quallenwesen und glotzte mit seinen starren Knopfaugen zu ihnen herüber. Es
war, als kontrolliere es die Besucher des Palasts.
    Rhodan verspürte völlig unmotiviert den Wunsch, den beiden Offizieren seinen Nadelstrahler zu
übergeben, der unbemerkt in seiner Tasche ruhte. Für einen Augenblick wunderte er sich über
diesen merkwürdigen Gedanken, da sah er, wie Bully in die Tasche griff – langsam und
bedächtig, als überlege er noch.
    Es war die Tasche, in der er den Nadler hatte.
    Da begriff Rhodan.
    Er legte seine Hand auf den Arm Bullys und zog ihm die Hand aus der Tasche. Sie war leer.
    »Jemand versucht, uns seinen Willen aufzuzwingen«, sagte er ebenfalls auf Englisch. »Es kann
nur der Mooff drüben auf der Wiese sein. Er sorgt dafür, daß niemand den Palast bewaffnet
betritt. Ich beginne zu ahnen, daß die Zaliter die Mooffs als eine Art telepathische Wachhunde
benutzen.«
    Er wußte nicht, wie falsch seine Ahnung war …
    Der Zarlt schien keinen besonderen Aufwand zu lieben, oder aber er verzichtete
diesmal bewußt darauf.
    Er saß hinter einem langen und breiten Tisch, der mit Nachrichtengeräten und anderen
Apparaturen fast bedeckt war. Dazwischen lagen ganze Stöße von Akten, Papier und
Schreibutensilien. Er schien ein vielbeschäftigter Mann zu sein und die wichtigen Arbeiten selbst
zu erledigen, was zu seinen Gunsten sprach.
    Die Augen allerdings, mit denen er seine Gäste betrachtete, machten keinen sehr
vertraueneinflößenden Eindruck. In ihnen war etwas Gehetztes und Unstetes. Wille zur Macht sprach
aus ihnen, und die absolute Gewißheit, jedes einmal gesteckte Ziel auch zu erreichen.
    Er bat Rhodan und seine Begleiter Platz zu nehmen. Der Tisch war zwischen ihnen. Außer ihnen
befand sich niemand in dem großen Raum, an dessen Wänden Bildschirme hingen, die jedoch im Moment
nicht eingeschaltet waren.
    Rhodan betrachtete ungeniert den Zarlt. Der fast hünenhaft gebaute Mann trug eine
farbenprächtige Uniform, die nicht zu seinem sonstigen Gebaren passen wollte. Sie wirkte
verspielt, aber der Zarlt war alles andere, nur nicht das.
    Er kam direkt zur Sache. »Sie haben dem Imperium ein Superschlachtschiff gestohlen – das
neueste und modernste, das es besitzt. Man jagt Sie und wird Sie eines Tages fassen, wenn Sie
nicht vorsichtig sind und sich nach mächtigen Freunden umsehen. Wir, die Zaliter, könnten Ihre
Freunde werden.«
    Rhodan sah den Zarlt an.
    »Warum?« fragte er.
    Der Herrscher lächelte sanft, aber seine Augen blieben hart. »Ich will ehrlich sein und nicht
viel Worte machen. Es gelang mir vor kurzer Zeit, die Marionette der Arkoniden zu beseitigen. Die
Offiziere der Flotte standen auf meiner Seite. Wir sind nicht gewillt, die Befehle eines
Robotgehirns auszuführen. Früher war es der arkonidische Imperator, der das Imperium beherrschte,
heute ist es nur noch eine Maschine.«
    »Ist eine Maschine nicht die Garantie dafür, daß keine Fehler gemacht werden?« warf Rhodan
ein.
    »Nein! Allein Ihr Hiersein beweist das zur Genüge.«
    Das war nicht abzustreiten. Trotzdem …
    »Verwaltet das Gehirn das Imperium nicht im Sinn der Arkoniden und

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