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Silberband 006 - Der Robotregent

Titel: Silberband 006 - Der Robotregent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Nun, Marshall, welchen
Eindruck haben Sie vom Zarlt? Spricht er die Wahrheit?«
    »Sie werden überrascht sein – er spricht die Wahrheit. Er hat Ihnen nichts verschwiegen,
und er hat in keinem Punkt gelogen.«
    Rhodan schien enttäuscht – und auch wieder nicht. »Gut, dann wissen wir, woran wir sind.
Der Zarlt will die Macht über das verfallene Imperium. Da sein Volk lebendiger und fähiger als
das Arkons ist, wäre nichts dagegen einzuwenden, aber ich habe trotzdem Bedenken. Die Zaliter
denken in provinziellen Begriffen, ich weiß nicht, ob sie kosmisch denken lernen können. Sie
sehen nur ihren eigenen Vorteil, wenn sie das Imperium regieren wollen. Habe ich recht,
Marshall?«
    »Es stimmt, den Eindruck habe ich auch. Aber meinen Sie nicht, das würde sich ändern, wenn sie
erst einmal an der Macht sind?«
    Rhodan lächelte. »Jemand, der nur in engen Grenzen zu denken gewohnt ist, wird nicht von einem
Tag zum anderen ein Kosmopolit. Immerhin wäre es möglich – aber ich habe ein ungutes Gefühl.
Wenn ich nur wüßte, was mich daran hindert, dem Zarlt zu vertrauen … Er hat mir gegenüber
nicht gelogen, das ist wahr. Und doch meine ich, er spräche nicht das, was er denkt.«
    »Ich habe es kontrollieren können«, gab Marshall zu bedenken. »Er hat genau das gesagt, was er
auch gedacht hat.«
    Rhodan schüttelte den Kopf.
    »Merkwürdig, wirklich sehr merkwürdig.« Er sah erst Freyt an. »Nun, wo drückt der Schuh? Ist
etwas geschehen?«
    »Einiges!« polterte Freyt und wurde um eine Nuance dunkler im Gesicht. »Meine Leute spielen
verrückt – wenigstens ein paar von ihnen.«
    »Ach?«
    »Ja. Völlig harmlos, zugegeben, aber immerhin. Sie tun irgend etwas, das völlig sinnlos ist,
und dann, wenn man sie fragt, wissen sie angeblich nichts mehr davon. Mir sind die reinsten
Schlafwandler begegnet.«
    »Schlafwandler?« Rhodan sah sehr nachdenklich aus. Auf der Couch richtete Gucky sich auf und
ließ seinen Nagezahn sehen. Der Mausbiber grinste respektlos.
    »Ja, und wenn man sie anspricht, wachen sie auf. Das geht doch nicht mit rechten Dingen
zu.«
    Rhodan sah hinüber zu Gucky. »Warum lachst du, Gucky? Wenn du etwas weißt, dann 'raus mit der
Sprache.«
    Gucky rutschte von der Couch und marschierte gravitätisch zur Mitte der Zentrale, wo er sich
bequem auf sein Hinterteil fallen ließ.
    »Mich hat bisher niemand gefragt«, gab er bekannt und hörte nicht mit dem impertinenten
Grinsen auf, was Bully zur Raserei brachte. »Natürlich sind es die Mooffs.«
    »Ich habe es mir fast gedacht.« Rhodan nickte. »Aber ich möchte mehr wissen. Sie versuchen,
uns zu hypnotisieren, Gucky?«
    »Ja, aber sie kommen über die Versuche nicht hinaus. Die Zaliter sind dankbarere Objekte.«
    Durch Rhodan ging es wie ein Ruck. »Was sagst du da, Gucky? Die Zaliter? Das verstehe ich
nicht. Unserer Ansicht nach halten sich die Zaliter die Mooffs als Maskottchen oder Wachhunde.
Als wir den Palast betraten, versuchte ein Mooff, uns durch Suggestion zu entwaffnen.«
    »Schon möglich«, zwitscherte Gucky vergnügt, als freue ihn das ganz besonders. Plötzlich aber
verschwand sein Nagezahn. Er wurde ganz ernst. »Ich habe in den vergangenen Stunden genug
Gelegenheit gehabt, die Mooffs zu studieren. Schließlich versuchen sie ja ohne Pause, uns zu
beeinflussen. Es gelang mir, einen zu belauschen und einiges zu erfahren. Nicht die Zaliter
beherrschen die Mooffs, sondern die Mooffs beherrschen die Zaliter. Sie waren es auch, die den
alten Zarlt stürzten und Demesor an die Macht brachten. Mit seiner Hilfe wollen sie das
Robotgehirn auf Arkon vernichten und die Macht über das Imperium an sich reißen. Die Mooffs sind
es, die die Arkoniden ablösen wollen – die Zaliter glauben nur, es zu tun.«
    Rhodan sah Gucky lange an. Niemand sprach. Crest kaute nervös an der Unterlippe und verbarg
seine Unruhe.
    Die Situation hatte sich mit einem Schlag geändert.
    Rhodan erkannte das blitzschnell. Wenn er vorher gezögert und nicht so recht gewußt hatte, ob
die Herrschaft der Zaliter über das Imperium ein Vorteil für die vielen unbekannten Völker
bedeutete, die in ihm existierten, so wußte er jetzt mit hundertprozentiger Gewißheit, daß die
Herrschaft der Mooffs Arkons sicheren Untergang bedeutete.
    Die Entscheidung war daher nicht schwer.
    »Wissen die Zaliter, daß sie nur Marionetten sind, Gucky? Haben sie eine Ahnung, daß sie unter
dem Einfluß der Mooffs stehen?«
    »Nicht die geringste.

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