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Silberband 006 - Der Robotregent

Titel: Silberband 006 - Der Robotregent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Lichtgeschwindigkeit wurde
erreicht, die Transition fand statt.
    Als die TITAN aus dem Hyperraum zurückkehrte, stand die GANYMED in kaum 0,005 Lichtsekunden
Entfernung. So genau waren die Berechnungen, auch wenn beide Schiffe inzwischen exakt zwei
Lichtjahre zurückgelegt hatten.
    Gucky materialisierte vor den staunenden Augen der Rebellen und hatte zu seinem
Bedauern keine Zeit, sich in der fraglos vorhandenen Bewunderung zu sonnen. Zu sehr noch war ihm
der verzweifelte Hilferuf Rhodans in frischer Erinnerung.
    »Admiral Zernif«, forderte der Mausbiber, »besitzen Sie einen genauen Plan des Palasts –
insbesondere der unterirdischen Anlagen? Es eilt!«
    Der Anführer der Rebellen winkte einen Mann zu sich. »Als ihr den geheimen Gang fandet, habt
ihr da keinen Plan angefertigt?«
    »Natürlich. Rogal hat ihn.«
    »Danke!« zwitscherte Gucky – und verschwand.
    Zurück blieben Zernif und einige offene Münder.
    Rogal, so wußte Gucky, weilte seit einigen Minuten in dem am weitesten
vorgeschobenen Versteck. Er mußte sich keine hundert Meter vom Palasteingang entfernt befinden.
Ein Gang führte dorthin.
    Gucky konzentrierte sich auf sein Ziel – und sprang.
    Er landete vorsichtshalber auf der Oberfläche, in diesem Fall in einem Park.
    Es war still. Der rötliche Schimmer des nahen Palasts erweckte in Gucky die Versuchung, auf
eigene Faust zu handeln und Rhodan zu befreien, aber dann siegte die Vernunft – und die
Vorsicht.
    Zwei weitere Teleportationen brachten ihn mitten in das Versteck. Rogal wäre fast von der
Kiste gefallen, auf die er sich gerade gesetzt hatte. Die anderen Zaliter starrten den Mausbiber
an, als sähen sie ein Gespenst. Gucky grinste trotz der ernsten Situation und zeigte, erfreut
über das Aufsehen, das er erregte, seinen Nagezahn. Dann pfiff er schrill, watschelte zu Rogal
und zirpte: »Ich brauche den Plan des Palasts – insbesondere die Keller interessieren mich.
Rhodan ist in Gefahr.«
    Rogal sprang auf. Er begann in seinen Taschen zu suchen und machte ein verdutztes Gesicht.
»Ich habe ihn nicht. Vielleicht ist er im alten Quartier – weißt du, wo wir eben waren
und …«
    Er sprach in die leere Luft.
    Gucky war längst nicht mehr anwesend. Noch während Rogal sprach, durchsuchte Gucky bereits das
erwähnte Quartier und fand die Karte in einer Uniformjacke, die an einem Nagel hing. Mit einem
kurzen Sprung eilte er zu Wuriu Sengu und Kitai Ishibashi. Die beiden Mutanten waren sehr
unglücklich darüber, untätig herumsitzen zu müssen und nicht helfen zu können.
    »Wo steckst du die ganze Zeit?« knurrte Sengu. »Was ist mit Rhodan?«
    »Gefangen, das wißt ihr wohl?« gab Gucky patzig zurück und studierte die Karte. »Wir müssen
schnell helfen, ehe es zu spät ist. Die Mooffs überlagern mit ihren Suggestiv-Strömen alle
telepathischen Impulse Marshalls. Ich kann ihn nicht mehr anpeilen. Darum besorgte ich diesen
Plan. Nach ihm kann ich meinen Sprung etwa berechnen. Ich gehe allein, um zu sondieren. Dann
kehre ich zurück und hole Wuriu. Sobald wir dann endgültig wissen, wo sich die Gefangenen und die
Mooffs aufhalten, hole ich Kitai – und wir greifen an. Habt ihr verstanden?«
    Die beiden Japaner schüttelten ein wenig verwirrt den Kopf. Es war doch seltsam, wenn eine
vergrößerte Maus zwei erwachsene Männer fragte, ob sie etwas verstanden hätten.
    Gucky faßte das Kopfschütteln verkehrt auf. »Ob ihr kapiert habt, will ich wissen!«
    Eifrig nickten sie diesmal, aber Gucky war bereits verschwunden.
    Schließlich konnte er Gedanken lesen.
    Sorgfältig betrachtete der Mausbiber den Plan.
    Er hockte auf dem breiten Hinterteil und hielt das Stück Papier in den Vorderpfoten, die
menschlichen Händen glichen. Wenn man den kleinen Kerl so sah, hätte man es nicht für möglich
gehalten, daß er an Fähigkeiten und Intelligenz die Menschen allgemein übertraf. Es gab keinen
Mutanten, der gleichzeitig Telepathie, Telekinese und Teleportation beherrschte – außer
Gucky. Sein Intelligenzquotient kam dem Rhodans gleich, obwohl er niemals eine so ausgiebige
Hypnoschulung genossen hatte. Seine größte Stärke jedoch lag wohl in seinem unscheinbaren
Äußeren.
    Guckys helle Stimme sagte schrill: »Es sind von hier aus bis zum Palasteingang exakt
zweihundertachtundsechzig Meter. Meine letzte Anpeilung Marshalls kam auf zweihundertfünfzig
Meter etwa. Das besagt einwandfrei, daß das unterirdische Gewölbe sich in unserer Richtung

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