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Silberband 006 - Der Robotregent

Titel: Silberband 006 - Der Robotregent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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den letzten Tagen gelernt, ihre Suggestivkräfte nach Plan einzusetzen.
    Sein Gehirn war wie der Felsen in einer heranwogenden Brandung, die Stück für Stück aus dem
aufragenden Hindernis riß. Immer höher wurden die Wellen und schlugen über dem Riff zusammen,
aber die nachfolgenden Täler ruhigen Wassers gaben dem Fels neue Atempausen. Doch die Flut stieg,
die Wellen wurden höher, der Ansturm heftiger, ungestümer. Bald würde die Brandung den Fels
zerstören.
    Er spürte, wie seine Abwehrkräfte gegen die Suggestiv-Impulse schwächer wurden. Er benötigte
jede Faser seines Willens, um die geistige Abwehr aufrechtzuerhalten. Noch gelang es ihm. Wie
lange noch?
    Fast wäre er zusammengebrochen, als sich die Mooffs plötzlich zurückzogen; wie ein Mann etwa,
der sich mit aller Gewalt gegen eine Tür wirft, die sich unerwartet öffnet.
    Noch fünfundzwanzig Minuten …
    Marshalls Augen wurden starr. Rhodan wußte, daß die Mooffs sich ein anderes Opfer ausgesucht
hatten. Vielleicht würden sie es später noch einmal mit ihm versuchen, aber jetzt schien ihnen
mehr daran gelegen, den schwächsten der drei Gefangenen herauszufinden.
    Die Zaliter verhielten sich ruhig. Sie standen selbst wie unter einem Bann und schienen nicht
zu wissen, was geschah.
    Rhodan wandte seine Aufmerksamkeit besorgt Marshall zu, der als Telepath genügend Erfahrung
und Energien besaß, den Angriff der Mooffs abzuwehren.
    Bereits nach vier Minuten gaben die Quallen es auf.
    Noch bevor sie ihr drittes Opfer angriffen, dachte Rhodan an Marshall: Rufen Sie Gucky! Er
soll sich beeilen! Nur Gucky kann helfen!
    Dann war Bully an der Reihe.
    Auch er war durch die Hypnoschulung der Arkoniden gegangen, die sein Wissen entsprechend
vergrößerte. Aber die Kapazität seiner geistigen Abwehrkraft genügte nicht, um den Angriff der
Mooffs hundertprozentig abzuwehren.
    Sein Gesicht verzerrte sich vor Schmerz. Schweiß trat auf seine Stirn, als die schmerzenden
Impulse sein Gehirn zu zerfressen drohten. Die Lippen begannen hilflos zu stammeln, und seine
Augen sahen nicht mehr, wo der Körper sich befand.
    Die Halle der Telepathen …
    Sie hatte ihr Opfer gewählt.
    Die Antriebsaggregate der TITAN erwachten zu jähem Leben. Thora löste den
General-Alarm aus. Die Mannschaft versetzte das Riesenschiff nach genau vier Minuten in den
Abwehrzustand.
    Aber ein Kampf, bei dem zum größten Teil Unschuldige getötet worden wären, sollte ja vermieden
werden. Flucht war die einzige Möglichkeit, um den Angriff der Zaliterflotte zu vereiteln.
    Die GANYMED im Nachbarhangar erhob sich bereits auf Gravitationsfeldern und schoß dann mit
unvorstellbarer Beschleunigung in den schon dunklen Himmel von Zalit. Sekunden – dann war
das achthundert Meter lange Schiff verschwunden.
    Am Rand des Landefelds blitzten Strahlenschüsse auf. Grelle Energiebündel jagten hinter den
Flüchtigen her, glitten jedoch an den Abwehrschirmen wirkungslos ab. Dann schwenkten die
Batterien herum und nahmen die TITAN unter Beschuß.
    Thora sah, wie die Energiestrahlen an den Schirmen zerstoben. Weiter im Hintergrund starteten
die ersten Zerstörer der Zaliterflotte und zogen hoch, um die TITAN von oben anzugreifen.
    Sie schaltete den Interkom ein. »Achtung an alle! Wir starten in zehn Sekunden! Höchste
Beschleunigung mit eingeschalteten Neutralisatoren! Transition in elf Minuten!«
    Thora wußte nicht, wie viele der feindlichen Schiffe bereits über dem Feld schwebten und sich
auf den Angriff vorbereiteten, sie wußte nur, daß sie Rhodan auf dieser Welt zurückließ –
und daß sie es tat, weil er es so wollte. Sie kam sich feige vor, aber sie mußte das Schiff in
Sicherheit bringen – und sie mußte das Leben der Feinde schonen.
    Noch fünf Sekunden.
    Sie befand sich in dem größten Zwiespalt der Gefühle, den sie je gekannt hatte. Langsam
näherte sich ihre Hand dem Fahrthebel. Sie würde ihn mit einem schnellen Ruck vorziehen. Die
Reaktoren würden ihre Energien freigeben – und das Riesenschiff würde mit unvorstellbaren
Kräften in den schwarzen Himmel geschleudert werden, der in Wirklichkeit nicht schwarz, sondern
ein Gewimmel funkelnder Sterne war.
    Die letzte Sekunde war die längste.
    Aber auch sie verging, und dann war auf dem Landefeld von Tagnor die Hölle los.
    Die TITAN schoß in die Nacht hinauf und durchbrach spielerisch die Staffeln der wartenden
Zerstörer.
    Dann versank der Planet unter der TITAN in der Tiefe des Alls. Die

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