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Silberband 006 - Der Robotregent

Titel: Silberband 006 - Der Robotregent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gefangenen
folgten.
    Rhodans Befürchtung bestätigte sich.
    Es war ein großes und hohes Gewölbe, das durch Deckensonnen hell erleuchtet wurde. In ihren
druckfesten Glasbehältern standen in langer Reihe ein Dutzend Mooffs an der rückwärtigen Wand.
Unbeweglich hockten die Mooffs – riesige Quallen von anderthalb Meter Höhe und mit einem
Durchmesser von einem Meter – in ihren Behältern und glotzten den Eingetretenen aus starren
Knopfaugen entgegen.
    Rhodan spürte, wie die Welle der suggestiven Impulse über ihn hinwegspülte. Mit aller
Konzentration, deren er noch fähig war, wehrte er sich gegen den Zwang, der ihm auferlegt werden
sollte. Die Mädchen-Roboter hielten ihn so fest, daß er sich nicht zu rühren vermochte. Nein, mit
physischer Kraft war hier nichts auszurichten.
    Die Stimme des Zarlt durchbrach die Konzentration: »Wie gelang es Ihnen, Rhodan, den äußeren
Festungsgürtel von Arkon zu überwinden? Sprechen Sie, oder ich lasse Sie zu meinen
Wissenschaftlern bringen.«
    Rhodan entsann sich, daß die Zaliter nichts von den suggestiven Fähigkeiten der Mooffs ahnten.
Der Zarlt glaubte, mit Hilfe der Mooffs lediglich die Wahrheit von Rhodans Aussagen überprüfen zu
können. Er ahnte nicht, daß er selbst unter dem Zwang der Quallenwesen stand, die ihn nach ihrem
Gutdünken handeln ließen. Demesor und seine vier Offiziere waren genauso Gefangene der Mooffs wie
Rhodan, Marshall und Bully.
    »Sie werden nichts von mir erfahren, Zarlt«, sagte Rhodan.
    Der etwas schwächer gewordene Strom suggestiver Kraft setzte wieder ein. Rhodan bemerkte auch,
daß Bully und Marshall nicht davon betroffen wurden, dann benötigte er seine ungeteilte
Konzentration, um dem Angriff der Mooffs begegnen zu können.
    Das Duell war stumm, aber nur für die anderen. Rhodan verstand die Frage deutlich.
    Du weißt, wer wir sind? Warum wehrst du dich gegen uns?
    Weil ich weiß, wer ihr seid!
    Rhodan dachte es einfach und wußte, daß alle zwölf Mooffs ihn verstanden. Es war das erstemal,
daß er direkten Kontakt mit seinem Gegner aufnahm. Die Gelegenheit zwang sich ihm förmlich
auf.
    Du wirst dem Zarlt sagen, wie Arkon angegriffen werden kann!
    Warum soll ich das? Ist ein Demesor vielleicht fähig, das Imperium zu regieren?
Oder wollt ihr es wissen?
    Ja, wir wollen es wissen!
    In wessen Auftrag?
    Für einige herrliche Sekunden verschwanden alle Impulse, der Druck wich von dem Gehirn. Es
war, als zögen die Mooffs sich zu einer Beratung zurück. Rhodan nutzte die Gelegenheit, um
Marshall schnell zuzuflüstern: »Was ist mit den Mutanten? Greifen die Rebellen an? Weiß man, was
mit uns geschah? Schnell, antworten Sie auf Englisch.«
    »Mutantenkorps im Einsatz! Rebellion beginnt! Angriff auf die TITAN hat begonnen. Noch eine
halbe Stunde, meint Gucky …«
    Er kam nicht weiter. Milfor war hinzugetreten und hatte Marshall mit der geballten Faust gegen
den Mund geschlagen.
    »Ihr sollt nicht sprechen!« befahl Demesor wütend. »Nur dann, wenn ihr gefragt werdet. Und ich
habe Sie etwas gefragt, Rhodan.«
    »Dann warten Sie weiter«, riet Rhodan und rechnete sich aus, was in einer halben Stunde alles
geschehen konnte. Natürlich bestand noch die Möglichkeit, dem Zarlt einfach die Wahrheit zu
sagen. Was konnte er schon damit anfangen, wenn er keinen Fiktiv-Transmitter besaß? Außerdem
dauerte seine Herrschaft, wenn alles gutging, nur noch dreißig Minuten. Dann aber gewann Rhodans
unbeugsamer Siegeswille und Stolz die Oberhand. »Warten Sie, bis Sie schwarz werden!«
    Demesor war ein Mann der Beherrschung, vielleicht gaben ihm aber auch die Mooffs einen
entsprechenden Befehl. Jedenfalls blieb er stumm und sah zu, was weiter geschah.
    Die Mooffs nahmen keine Rücksicht mehr. Konzentriert griffen sie nun Rhodan an. Es war wie
eine reißende Flut schmerzender Impulse, die sich in das Gehirn des Menschen fraßen und es zu
zerstören drohten. Rhodans geistige Fähigkeiten waren dank der Hypnoschulung stark erhöht worden.
Er war in der Lage, einen Gedankenschild aufzubauen, der die eindringenden Impulse der Mooffs
abschwächte und sie nicht voll zur Geltung kommen ließ.
    Unbeweglich verharrten seine Gegner in ihren Kästen. Von Natur aus stumm und daher Telepathen,
hatten sie auf ihrer Heimatwelt geistige Kräfte entwickelt, die – koordiniert
eingesetzt – eine unvorstellbare Macht darstellten.
    Rhodan begann zu ahnen, daß man die Mooffs unterschätzt hatte – oder sie hatten erst in

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