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Silberband 007 - Atlan

Titel: Silberband 007 - Atlan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gebüsch, und doch war mir, als hätten mich seine grauen Augen soeben
prüfend angeblickt. Natürlich konnte er mich nicht sehen, da mein Lichtwellenumlenker einwandfrei
funktionierte.
    Eine Energieortung war auch nicht möglich, da die starken Energiewaffen seiner Begleiter und
die atomaren Triebwerke der abgestellten Flugmaschine wesentlich kräftigere Felder erzeugten.
    Ich war erst vor zehn Minuten angekommen, nachdem es mir gelungen war, Mariis Gentner zu
sehen. Ich hatte mich in den Waffenladen gewagt und sie in einem Hinterzimmer gefunden.
    Sie hatte mich nicht bemerkt, ebensowenig bemerkt wie die draußen in gut getarnten Verstecken
lauernden Polizisten des venusischen Sicherheitsdienstes.
    Sie hatte auch nicht gewußt, daß man sie auf der Erde verhört hatte. Ich schämte mich
zutiefst, sie nicht darüber aufgeklärt zu haben, aber ich hatte zu meiner eigenen Sicherheit
schweigen müssen.
    Als ich mich zu erkennen gegeben hatte, war sie in steifer, regloser Haltung vor dem kleinen
Fenster stehengeblieben.
    »Bist du es?« hatte sie mit zuckenden Lippen gefragt. Sie hatte sich wunderbar beherrscht.
    Ich hatte ihr zugeflüstert, ich müßte sofort in den Urwald fliehen, da es Schwierigkeiten
gegeben hätte. Ihren Halbbruder könne ich unter keinen Umständen mehr aufsuchen, da ich das
Gefühl hätte, er stünde unter Beobachtung.
    Ferner hatte ich dem Mädchen mitgeteilt, ich würde mich mit einem meiner Freunde aus dem
Raumschiff GLORIA in Verbindung setzen. Einen Namen hatte ich nicht genannt. Mochten sich die
Männer der Abwehr den Kopf zerbrechen.
    Es war ein Trick von mir gewesen, sie nicht zu informieren. Sie durfte nur das erfahren, was
die Abwehr ebenfalls wissen sollte. Ich zweifelte nicht daran, daß man sie durch Telepathen
überwachen ließ. Sie durfte also nicht ahnen, daß ich die Sache durchschaut hatte.
    Während meines Aufenthalts in dem alten Haus war ich gefährdet gewesen. Wenn in dem Augenblick
eine telepathische Überwachung des Mädchens stattgefunden hätte, wäre ich verraten und verloren
gewesen.
    Ich hatte aber Glück gehabt. In dem Waffengeschäft hatte ich den Tresorschrank mit ihrem
Schlüssel geöffnet. Darin hingen die schweren Energiestrahler, die man auf der Venus zum Abschuß
der gefährlichen Riesensaurier verwendete. Es waren bullige Konstruktionen mit starken
Gleichrichtungsfeldern und Mikro-Kernfusionsprozessen, deren sonnenheiße Gluten die Tiergiganten
der Urwelt leicht niederwerfen konnten.
    Ich war unbemerkt entkommen, und Mariis war der Meinung, niemand wüßte etwas von meinem kurzen
Besuch.
    Anschließend hatte ich genau das getan, was ich ihr gegenüber bestritten hatte. Ich hatte mich
zu der außerhalb der Stadt liegenden Gaststätte begeben, wo Gunter Vießpahn auf mich warten
wollte.
    Ich hatte also mein Vorhaben schon wieder geändert. Mein Vorgehen mußte variabel bleiben, wenn
ich eine logistisch-schematische Berechnung meiner Schritte unmöglich machen wollte. Außerdem
reizte es mich wieder einmal, die Höhle des Löwen aufzusuchen.
    Als ich angekommen war, hatte ich Vießpahn sofort entdeckt. Er lungerte in der alten Kaschemme
herum und unterhielt sich mit verwildert aussehenden Siedlern, die im benachbarten
Dschungelgeschäft einkauften.
    Vießpahn hatte keine Ahnung, was mittlerweile geschehen war.
    Ich dagegen rechnete mit der Intelligenz meiner Gegner. Nachdem ich Vießpahn nahe beim Museum
so überhastet verlassen hatte, sollte die Abwehr eigentlich auf die gewünschten Gedankengänge
eingeschwenkt sein. Ein Mann meiner Art kehrt niemals zu einem Bekannten zurück, den er als
gefährdet ansieht.
    Es sah beinahe so aus, als hätte ich richtig kalkuliert. Man ließ den Bärtigen in Ruhe. Als
ich mich schon in den schönsten Hoffnungen gewiegt hatte, war plötzlich ein starker Flugschrauber
der Solaren Abwehr gelandet. Mein Erschrecken war grenzenlos gewesen, als Perry Rhodan
ausgestiegen war.
    Wenn er die Fahndung in die Hände genommen hatte, galt es, dreifach wachsam zu sein. Er war
mit nur wenigen Begleitern erschienen. Obendrein tat er so, als würde ihn Vießpahn überhaupt
nicht interessieren.
    Er hatte die Siedler kurz begrüßt und launig bemerkt, er wolle sich lediglich einmal den Ort
ansehen, wo er bei seiner ersten Venuslandung beinahe den Tod gefunden hätte.
    Er erzählte ein erlogenes Geschichtchen von einer rasenden Sumpfschlange, womit er bei den
harten Pionieren Begeisterung

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