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Silberband 007 - Atlan

Titel: Silberband 007 - Atlan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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urplötzlich aus einem venusischen Taxi verschwunden war.
    Ich blieb in einem Torbogen stehen und überlegte. Nein – ganz so sinnlos war es doch
nicht gewesen, unter so schwierigen Umständen zur Venus zu kommen. Hier konnte ich auf alle Fälle
viel besser untertauchen als auf der dichtbesiedelten Erde mit ihrem lückenlosen Verkehrs- und
Nachrichtennetz. Der Venusdschungel war groß und unübersehbar. Außerdem kannte ich die Gefahren,
die draußen auf mich lauerten.
    Die Informationen meines Logiksektors, wonach Rhodan nur deshalb nicht zur Verhaftung
geschritten war, weil er durch mich meine Verbindungsleute hatte kennenlernen wollen, waren auch
falsch.
    Es war genau umgekehrt gewesen. Er hatte Mariis Gentner längst als überführt angesehen,
vielleicht sogar ihren Halbbruder, der in diesen Augenblicken unter einem Mutantenverhör stehen
mochte.
    Rhodan hatte nur noch darauf gewartet, daß Mariis einen postlagernden Brief erhielt. Damit war
die Lawine endgültig ins Rollen gekommen.
    Da ich unter einem Pseudonym geschrieben hatte, war es der Abwehr nicht sofort gelungen, den
Absender festzustellen. Auch das für mich angekommene Schreiben von Gunter Vießpahn war noch in
etwa unverfänglich gewesen, da viele der Neuankömmlinge Briefe erhielten.
    Trotzdem hätte ich an Rhodans Stelle sofort zugegriffen. Ich dachte darüber nach, bis mir die
richtige Idee kam. Wenn dieser Offizier von den Nevada-Fields doch keine Meldung abgegeben hatte,
war ich selbst in die Falle getappt. Niemand hatte gewußt, wer mit Hinrich Volkmar auf Venus
angekommen war. Erst mein Zusammentreffen mit Mariis' Halbbruder hatte die Abwehr endgültig auf
meine Spur gebracht.
    Wenn der Schwarzbart bereits unter Beobachtung gestanden hatte, war es für Rhodans Leute sehr
einfach gewesen. Es war überhaupt ein Wunder, daß man nicht sofort eingegriffen hatte.
Wahrscheinlich hatte man aber als sicher angenommen, ich würde das geschickte Spiel nicht so
schnell durchschauen.
    Meine Erregung klang ab.
    Wenn ich Rhodan richtig einschätzte, befand er sich bereits auf dem Flug zur Venus.
    Ich ging langsam und vorsichtig weiter, darauf bedacht, meinen Monoschirm zur Abwehr
telepathischer Erkundungen dicht geschlossen zu halten. Wenn nur ein Impuls meines Geistesinhalts
abgestrahlt wurde, konnte ich von einem Mutanten geortet werden.
    Natürlich war es Wahnsinn, jetzt noch Mariis aufzusuchen. Sie stand so sicher unter
Beobachtung, wie ich Atlan hieß.
    Ich beruhigte meinen aufbegehrenden Selbsterhaltungstrieb, indem ich mir sagte, ich könnte
ohne eine starke und tödlich wirkende Energiewaffe niemals in den Urwald gehen. Die venusischen
Saurier ließen sich von einem winzigen Schockstrahler kaum beeinflussen. Wo aber konnte ich eine
ausgezeichnete Waffe besser finden als in einem Spezialgeschäft?
    Also ging ich weiter, bis in einer engen Nebenstraße das Ladenschild erkennbar wurde.
    Es war niemand zu sehen, was ich auch gar nicht anders erwartet hatte. Ich sehnte mich nach
Mariis, nach einem einzigen Blick ihrer dunklen Augen und einem Lächeln. Sie hatte viel riskiert.
Dafür, daß sie wesentliche Fehler begangen hatte, konnte ich sie nicht verantwortlich machen.
Schließlich war sie keine geschulte Agentin, sondern ein impulsives Menschenkind mit
begeisterungsfähigem Herzen.
    Wenn sie obendrein von dem zweifellos erfolgten Mutantenverhör nichts bemerkt hatte, war ihr
noch nicht einmal ein Vorwurf zu machen. Sie hatte mich in bester Sicherheit glauben müssen. Wenn
sie nicht dieser Meinung gewesen wäre, hätte sie es sicherlich vermieden, weiterhin nach Post zu
fragen.
    Meine schöne Riesenperle hatte ich auch verloren. Natürlich konnte ich diesen Gunter Vießpahn
nicht mehr gebrauchen. Ich befand mich in einer bemerkenswert schlechten Situation.

19.
    Ich hatte gerechnet und geplant, mein Gehirn nach einer befriedigenden Lösung
zermartert, aber sein plötzliches Erscheinen hatte mich zutiefst schockiert.
    Es war, als hätte eine unbekannte Kraft meine Nervenbahnen gelähmt. Leute meiner Art können
lieben und hassen, Freude und Verzagtheit empfinden, solange sie nicht aus dem seelischen
Gleichgewicht gebracht werden.
    Perry Rhodans Gestalt wirkte auf mich wie ein körperlicher Schlag. Es war mühevoll, seine
Anwesenheit geistig zu verarbeiten. In meiner Nackengegend breitete sich ein unangenehmes
Kribbeln aus. Es dauerte eine Weile, bis ich diesen Tiefschlag überwunden hatte.
    Ich stand hinter einem

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