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Silberband 007 - Atlan

Titel: Silberband 007 - Atlan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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übersehen hatte.
    Anschließend war auf den Nevada-Fields ein blonder Mann verdächtigt worden, der aber ein
menschliches Skelett besaß. Zu dem kleinen Verdacht kam hinzu, daß dieser Mann kurz nach seiner
Landung auf Venus einen Brief geschrieben und darauf eine Antwort erhalten hatte.
    Wenn man nachprüfte, ob sich zwei Siedler namens Volkmar und Vießpahn von der Erde her
kannten, mußte das Ergebnis für mich negativ ausfallen.
    Zu allem kam noch hinzu, daß ich vom Halbbruder der Studentin Mariis Gentner erwartet worden
war. Wenn man die Spuren koordinierte, mußte in spätestens einer Stunde die Abwehr
zuschlagen.
    Mein Instinkt sagte mir, daß man mich im Camp bereits erwartete. Ich durfte auf keinen Fall
zurückkehren. Einer genauen medizinischen Untersuchung hätte mein Bioplast-Skelett nicht
standgehalten.
    Ich dachte an die Polizisten mit den Funkhelmen. Wußte man in der venusischen Abwehrzentrale
bereits, daß ich mit Vießpahn zusammen war? War ich während meiner Flucht zum Museum beobachtet
worden? Wenn ja, warum hatte man mich nicht verhaftet?
    Erst deine Verbindungsleute ausfindig machen! sagte mein Extrasinn in schmerzhafter
Logik. Sie können dir später wiederum helfen!
    Ja, das war es. Ich wurde von Sekunde zu Sekunde unruhiger. Ich bat darum, das Lokal sofort zu
verlassen.
    »Quatsch!« erboste sich der Bärtige. »Wenn sich auf Venus zwei alte Freunde treffen, gehen sie
erst einmal in die nächste Kneipe. Hier ist ein Siedlertreffpunkt, da die Burschen alle die
Angewohnheit haben, ab und zu ins Erdmuseum zu gehen. Du bist doch nicht verfolgt worden,
oder?«
    Er musterte mich mißmutig. Ich schüttelte den Kopf und nippte an dem scharfen Getränk.
    »Na also, warum die Aufregung«, meinte Gunter besänftigt. »Was hast du überhaupt ausgefressen?
Mariis hat keinen Ton geredet.«
    Er deutete mit dem Daumen nach unten, als läge die Erde direkt zu seinen Füßen.
    »Unwichtig«, wehrte ich ab.
    »Gar nicht unwichtig. Ich riskiere meinen Kopf, wenn du in eine dicke Sache verwickelt bist.
So weit geht die brüderliche Liebe nun doch nicht, klar? Mariis scheint einen Narren an dir
gefressen zu haben.«
    Wieder glomm Argwohn in seinen dunklen Augen.
    »Wo bist du geboren?« fragte ich.
    Meine schlimmsten Befürchtungen wurden bestätigt. Gunter Vießpahn war ein echter Venusier, und
ich hatte dem Sergeanten gesagt, wir wären auf der Erde zusammen in die Schule gegangen.
    Ich kniff verzweifelt die Augen zusammen. Wo hatte Mariis ihren Verstand gehabt? Das war ja
alles völlig falsch angefaßt worden. Ich hütete mich jedoch, den Bärtigen noch mehr zu reizen.
Wenn er sich in ernsthafter Gefahr glaubte, würde er fraglos einen schnellen Rückzieher machen.
Ich aber benötigte Verbindungen. Meine vorsichtige Bemerkung über unsere alte ›Freundschaft‹
löste bei ihm nur ein lässiges Schulterzucken aus.
    »Wennschon! Woher sollen die das wissen? Du bist doch mit falschen Papieren gekommen,
oder?«
    »Natürlich, ja. Aber da sind einige Punkte, die ihr …«
    »Unsinn, das machen wir schon. Du kommst mit auf meine Farm. Sie liegt im Hondo-River, acht
Meilen stromaufwärts von den Marshall-Fällen. Da stürzt der Fluß in drei Meilen Breite ebenso
tief nach unten. Unverkennbar, sage ich dir. Gute Gegend, genau hundertvierzig Meilen nördlich
von Port Venus. Da bist du sicher, bis Mariis das richtige Fernschiff ausfindig gemacht hat.«
    Bei der Erklärung gab ich meine Flucht halbwegs auf. Wenn sie so unvorsichtig gewesen war,
ihrem Halbbruder etwas von der Wegaverbindung zu erzählen, konnte ich getrost darauf
verzichten.
    Ich änderte schlagartig meinen Plan. Es war sinnlos, weiterhin auf einen Hyperraumer zur Wega
zu hoffen. Ich mußte dagegen versuchen, schleunigst aus der Stadt zu verschwinden.
    Ich griff in die Tasche und brachte eine meiner großen Perlen ans Licht. Vießpahns Augen
begannen sofort zu glänzen. Er wußte, welchen Schatz ich in der Hand hielt. Perlen gehörten zu
den wenigen Kostbarkeiten, die nicht synthetisch hergestellt wurden.
    »Das ist eine echte Perle im Wert von fünftausend Solar«, sagte ich mit betonter Ruhe. »Nun
höre zu, Freund. Du beschreibst mir jetzt genau, wo Mariis auf mich wartet. Ich fahre allein hin.
Unterdessen fliegst du mit deiner Maschine – du hast doch eine Maschine?«
    »Klar, hat jeder.«
    »Gut. Du fliegst also zu einem Ort, wo ich dich gut erreichen kann, und wartest dort auf mich.
Ich möchte nicht, daß wir

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