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Silberband 007 - Atlan

Titel: Silberband 007 - Atlan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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knapp zwei Meter von mir
entfernt in die hohe Lehne des Drehsessels fuhr und dort flammende Glut entfachte.
    Der Unbekannte hatte zu schnell und zu hastig geschossen, ich hatte dagegen auch diesmal
getroffen. Sein Körper krümmte sich zusammen und fiel.
    Mit letzter Kraft zog er nochmals den Feuerknopf seiner Waffe durch. Der dünne Energiestrahl
durchfuhr den Leichtmetallboden der Plattform und schlug sprühend in den Sicherungskasten des
Sperrzaun-Stromnetzes.
    Ich hatte mich längst von meinem Schrecken erholt. Als der zu erwartende Blitzregen aus den
glühenden Verkleidungsblechen schlug, kauerte ich bereits im offenstehenden Eingang des
Isolierraums.
    Gunter Vießpahn starrte offenen Mundes auf die beiden reglosen Gestalten. Es dauerte eine
Weile, bis er nach unten kletterte, um mit einem Handfeuerlöscher den schwelenden Brand zu
bekämpfen. Es gelang ihm rasch, weshalb ich mich befriedigt zurückzog.
    Vießpahn war außer sich. Er sah sich mit erschreckt rollenden Augen um und schien sich immer
wieder zu fragen, woher die beiden Schockschüsse gekommen waren.
    Ich zog mich möglichst leise aus dem qualmerfüllten Raum zurück. Der linke Arm des gelähmten
Terraners hing über die Schützenplattform nach unten. Ich konnte deutlich bemerken, wie die
kleine Ruflampe des an seinem Handgelenk befestigten Mikro-Funksprechgeräts zu flackern
begann.
    Also waren die beiden nicht allein gekommen. Wenn mich nicht alles täuschte, befand sich auch
Perry Rhodan in der Nähe. Wahrscheinlich war er mit einem großen Aufgebot erschienen.
    Ich wußte, daß ich keine Sekunde zu verlieren hatte.
    Schnell, aber innerlich wieder völlig ruhig, zog ich mich zur kleinen Lagerhalle zurück, wo
ich während der vergangenen Tage geschlafen hatte. Ich ergriff den längst vorbereiteten Beutel
mit konzentrierten Nahrungsmitteln, warf ihn über die Schulter und achtete darauf, daß er auch
von meinem Deflektorfeld erfaßt wurde.
    Ich nahm die letzten Feinjustierungen vor, sah meine schwere, armlange Impulswaffe durch und
öffnete dann den Bodendeckel des Notstollens, den Vießpahn vor Jahresfrist mit Hilfe eines
Atomgebläses in den Grund geschmolzen hatte.
    Der Schacht führte steil nach unten, mündete dort auf einem Absatz und lief von da aus in
schnurgerader Richtung auf das Ufer des Hondo-Flusses zu.
    Ein zweiter unterirdischer Gang mündete jenseits meines Standorts in der Reaktorhalle. Dieser
Stollen verband die nahen Wohngebäude mit dem Energieturm.
    Wenn Rhodan also von dort aus einen Vorstoß riskierte, konnte er mich nicht treffen. Der Weg
zum Wohnblock war mir sicher längst abgeschnitten.
    Es war eine Folge logischer Überlegungen, mich den unbequemen Tunnel wählen zu lassen.
    Ich lauschte nach unten, ehe ich den massiven Deckel über mir schloß. Ich legte die
Innenriegel vor, obwohl sie durch einen kurzen Strahlschuß mitsamt dem Deckel zerstört werden
konnten. Meine rasche Kopfrechnung sagte jedoch aus, daß eine Abkühlungszeit von wenigstens
fünfzehn Minuten erforderlich sei, ehe man mir durch einen herausgeschmolzenen Schachtverschluß
folgen könne.
    Der Gang war rund und kaum einen Meter hoch. Ich mußte mich tief bücken und die unhandliche
Energiewaffe schräg nach vorn halten. Meine Laderlampe spendete helles Licht, das sich
tausendfältig in den glasiert wirkenden Schmelzwandungen brach.
    Ich hatte den Weg schon oft beschritten. So wußte ich, daß er knapp sechshundert Meter lang
war. Diesmal legte ich jedoch keine Pause ein, um den Rücken in liegender Haltung zu
entspannen.
    Während ich weiterhastete, dachte ich mit gebotener Nüchternheit darüber nach, wieso mich der
Terraner hatte sehen können. Anscheinend handelte es sich um einen Mann aus dem
Mutantenkorps. Wenn der Unbekannte wirklich meinen Deflektorschirm durchblickt hatte, mußte er
auch feste Materie mit geistigen Kräften überwinden können.
    Sonst schien er aber keine Gaben zu besitzen. Es war völlig richtig gewesen, daß ich die
Riesenmaus zuerst ausgeschaltet hatte.
    Das breite Gesicht des unbekannten Mutanten erschien in meinen Vorstellungen. Er war zu meinem
gefährlichsten Feind geworden, nachdem die Telepathen infolge meines Gedankenschirms versagt
hatten.
    Wahrscheinlich würde Rhodan den Seher von nun an zu den Brennpunkten schicken.
    Du hättest ihn töten sollen, Narr! gab mein Extrahirn durch.
    Ich preßte die Lippen fest zusammen, holte tief Luft und hastete weiter. Ohne Pause wurde der
lange

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