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Silberband 007 - Atlan

Titel: Silberband 007 - Atlan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Weg zur Qual. Ich konnte aber nicht mehr länger warten.
    Als ich endlich den erweiterten Hohlraum erreichte, hörte ich hinter der Stahltür das Wasser
des Hondo-Rivers rauschen. Der Orkan heulte immer noch. In der Zwielichtzone konnten solche
Stürme lange anhalten.
    Ich öffnete die mannshohe Tür und spähte vorsichtig in den davorliegenden Schacht, dessen
Grund bereits vom Wasser bedeckt wurde. Dort schaukelte Vießpahns Panzerplast-Boot auf den
Wellen.
    Es war eine stabile, unsinkbare Ausführung mit Ganzverdeck. Die Maschinenanlage arbeitete nach
dem Rückstoßprinzip, wobei aufgenommenes Wasser von einer starken Turbopumpe unter hohem Druck
durch einen schwenkbaren Düsenstutzen ausgestoßen wurde. Damit erübrigte sich auch ein normales
Ruder.
    Ich hatte mich vorsichtshalber mit dem Boot vertraut gemacht, was mir nun zustatten kam.
    Die schmale Alu-Leiter führte zu einem Steinsockel hinunter. Als ich das breite, wasserdicht
verschließbare Bootsluk öffnete, blendete die kleine Lampe über dem Steuerrad auf.
    Es war alles in bester Ordnung. Ich lüftete den Deckel zur Maschinenanlage und überzeugte mich
davon, daß das vor zwei Tagen von mir versteckte Einmann-Flugaggregat noch vorhanden war.
Vießpahn hatte sich in der Zeit nicht um das Boot gekümmert.
    Ich legte meine Waffe auf die vordere Sitzbank, schaltete den nur flaschengroßen
Miniaturreaktor ein und drückte den Stufenschalter des starken Pumpenmotors.
    Anruckend und sofort auf den Steuerdruck des Düsenstutzens reagierend, nahm das Boot Fahrt
auf.
    Ich wußte, daß der an dieser Stelle schon drei Meilen breite Hondo-River zur Zeit einem
sturmgepeitschten Ozean gleichen mußte. Trotzdem blieb mir keine andere Wahl, als die gefährliche
Umgebung auf diesem Weg zu verlassen.
    Ich preßte die Füße gegen die vordere Querwand und kippte den Stromschalter auf volle Fahrt.
Scharf anruckend glitt das Boot nach vorn, durchstieß die Wucherpflanzen vor der Böschung und
schoß in die weite Bucht hinaus.
    Ich wurde vom urweltlichen Tosen des Orkans empfangen. Über den haushohen Steilufern des
Stromes schienen sich bösartige Dämonen um die Herrschaft zu streiten.
    Solange ich mich noch in der geschützten Bucht befand, hatte ich keine sonderlichen
Schwierigkeiten. Sie begannen erst, als ich das offene Wasser erreicht hatte.
    Übergangslos wurde das kleine, breitgebaute Turboboot von den Wellen erfaßt. Es war, als wäre
ich jählings in das weite Meer vorgestoßen. Ehe ich mich versah, wurde das feste
Panzerplastverdeck bereits von schaumigen Fluten überspült.
    Ich dachte kaum an die wütenden Elemente. Da der Wind von links kam, mußte ich die volle
Motorkraft aufbieten, um das Boot nicht sofort abtreiben zu lassen. Ich wollte mich, soweit es
eben ging, vom Ufer entfernen, um möglichst die in düstere Schwärze gehüllte Strommitte zu
gewinnen. Es wäre verwunderlich gewesen, wenn man mich dort noch entdeckt hätte.
    Es dauerte nur wenige Sekunden, bis das stampfende und schlingernde Gefährt dem Windschutz des
Ufers entronnen war. Ringsum brodelten und kochten die sonst so ruhigen Fluten des Hondo, als
wären unsichtbare Ungeheuer dabei, das Flußbett aufzureißen.
    Nach einigen Augenblicken begann ich zu hoffen, den sicherlich gelandeten Streitkräften
entronnen zu sein. Nachdem ich den Gedanken eben gefaßt hatte, brach hinter mir die Hölle
los.
    Das tiefe Dröhnen der Abschüsse konnte ich in dem unablässigen Heulen des Orkans nicht hören,
wohl aber sah ich die sonnenhellen Energiebahnen, die rechts und links des wild tanzenden Bootes
in das Wasser peitschten, wo sie dampfende, gischtende Strudel erzeugten.
    Ich blieb ruhig und bemühte mich, das ohnehin kaum zu bändigende Boot noch wilder tanzen zu
lassen.
    Sekunden später schlugen weit entfernt Treffer ein. Anscheinend waren treibende Baumstämme von
den automatischen Zielortern ausgemacht worden.
    Nach dem letzten Aufblenden wußte ich, daß ich mich ungefähr in der Flußmitte befand. Ich
überließ das Boot der reißenden Strömung, die mich im Einklang mit dem von hinten kommenden
Sturmwind sehr schnell aus der Gefahrenzone entfernte. Es war schwierig, die Fahrt annähernd zu
schätzen. Hier und da schrammte der flache Kiel über Hindernisse hinweg. Der Hondo hatte
zahlreiche Untiefen, denen zu entgehen ich nur hoffen konnte.
    Ich schaltete das kleine Infrarot-Bildgerät ein, um wenigstens einen geringen Überblick zu
gewinnen. Der Strom glich einem

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