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Silberband 007 - Atlan

Titel: Silberband 007 - Atlan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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auch er den Boden des Wasserplaneten und kam langsam auf die Stelle
zugeschritten, die Topthor bezeichnet hatte.
    Sie trafen sich bei dem großen Stein.
    Topthor betrachtete sein Gegenüber nun genauer. Soweit er die Topsider kannte, war dies ein
noch junges Exemplar der merkwürdigen Echsenrasse, mit der man hin und wieder schon Kontakt
aufgenommen hatte. Man durfte sie nicht als Feinde bezeichnen, denn immerhin hatten sie mit den
Springern Haß auf die Arkoniden gemeinsam. Um so erstaunlicher mußte der jetzt im Augenblick
stattfindende Krieg wirken.
    »Mein Name ist Topthor. Ich bin Patriarch meiner Sippe und Kommandant dieses einstmals schönen
Schiffes.« Er drehte sich halb um und zeigte auf die TOP II. »Ich darf wohl annehmen, daß Sie der
Kommandant des anderen Unglücksschiffs sind?«
    Ber-Ka nickte. Sein Akzent war deutlich hörbar, aber er sprach das Interkosmo recht gut. »Ich
bin Ber-Ka, Kommandant des Patrouillenkreuzers MV-dreizehn, den Sie manövrierunfähig schossen.
Was haben wir nun davon?«
    »Was hat überhaupt jemand von diesem unseligen Krieg?« fragte Topthor salbungsvoll. »Ich bin
sicherlich der letzte, der ihn wollte.«
    »Wer wollte ihn dann? Haben wir angegriffen, oder waren es die Springer, die mit der Absicht
kamen, das System zu zerstören?«
    Topthor horchte auf. »Woher wissen Sie das? Wie konnten Sie wissen, daß wir tatsächlich mit
dieser Absicht kamen?«
    Ber-Ka forschte im Gesicht seines Gegenübers und fand ehrliche Neugier. Er begriff nichts
mehr. »Wir fingen vor wenigen Tagen einige Springer – keine Überschweren – und fragten
sie aus. Sie gaben zu, daß ein Angriff auf dieses System geplant sei.«
    Topthor zeigte Verblüffung. »Springer – ganz normale Springer? Davon ist uns nichts
bekannt. Niemand wußte von dieser Aktion, die geheim vorbereitet wurde. Wer kann der Verräter
gewesen sein? Gibt es eine Beschreibung, Ber-Ka?«
    »Warum sind Sie daran interessiert?«
    »Weil es keine Verräter geben kann – und das Unmögliche zu erklären, gehört zu meinen
Lieblingsbeschäftigungen.«
    Ber-Ka sah den Überschweren lange an, las aber in dessen Augen nichts als gespannte Neugier.
»Vor einigen Tagen landeten Springer auf diesem Planeten. Sie landeten nicht freiwillig, sondern
wir zwangen sie mit Traktorstrahlen dazu. Der Kommandant gab sich gefangen. Ein anderes,
wesentlich kleineres Schiff geriet ebenfalls in unsere Gewalt. Sie müssen wissen, daß wir in
diesem System einen Stützpunkt unterhalten.«
    »Zu dieser Erkenntnis bin ich inzwischen auch gelangt«, gab Topthor zu. »Aber weiter. Wer
waren diese Springer?«
    »Das weiß ich nicht, aber vielleicht könnte Al-Khor Auskunft geben. Er verhörte die
Gefangenen, die später entfliehen konnten.«
    »Sie sind entflohen?« Topthors Verblüffung wuchs. »Bald verstehe ich überhaupt nichts mehr.
Wie war das möglich?«
    »Die Eingeborenen aus dem Meer halfen ihnen dabei. Sie müssen sich mit ihnen verbündet
haben.«
    »Eingeborene? Wollen Sie behaupten, auf dieser Wasserwelt gäbe es Intelligenzen?«
    »Harmlose Tiere mit einer Spur von Verstand«, schwächte Ber-Ka ab. »Sie sind ohne jede
Bedeutung.«
    »Immerhin haben Sie doch ihretwegen diesen Stützpunkt errichtet, nicht wahr? Nun, wie dem auch
sei, jedenfalls möchte ich herausfinden, wer die gefangenen und wieder entflohenen Springer
waren. Hatten die Schiffe kein Sippenzeichen?«
    »Nein. Sie trugen einen Namen, aber ich weiß nichts darüber. Jedenfalls hatte das eine
Kugelform, während das andere einer kleinen Scheibe glich …«
    »Kugelform?« fragte Topthor erschrocken. »Die Kugelform der Arkoniden oder Terraner?«
    »Terraner?«
    Topthor überging die Frage. »Es gibt keinen Springer, dessen Schiff Kugelform besäße, außer
einigen extravaganten Millionären, die sich Beuteschiffe der Arkoniden leisten können. Die haben
mit unserer Aktion nichts zu tun.«
    »Jedenfalls waren es Springer, das sagten sie selbst. Doch nun darf ich sicherlich auch einige
Fragen stellen, nachdem ich die Ihren so bereitwillig beantwortete.«
    »Gern, nur noch eine letzte Auskunft: Auf welchem Planeten haben Sie Ihren Stützpunkt? Auf dem
vierten, oder auf dem dritten?«
    »Es schadet nichts, wenn Sie auch das erfahren: Auf dem vierten. Wir verteidigen lediglich den
dritten Planeten, um Sie von der Wasserwelt abzulenken.«
    Topthor versank in Nachdenken.
    »Fragen Sie«, murmelte er geistesabwesend.
    Ber-Ka nutzte seine Chance.

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