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Silberband 007 - Atlan

Titel: Silberband 007 - Atlan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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frei.
    Wir benötigten nur zehn Minuten, um uns in den schmalen Raum zu schieben. Als es mir zusammen
mit Rhodan gelang, den Schließmechanismus zu betätigen, fühlte ich die Ohnmacht nahen. Ich
glaubte mich in eine Zentrifuge versetzt. Übelkeit würgte in meiner Kehle, die zu keiner
Schluckbewegung mehr fähig war.
    Ich hörte nur noch, wie frische, kühle Luft in die Schleuse zischte. Als das Geräusch aufhörte
und die zweite Tür automatisch aufglitt, hatte ich gerade noch die Kraft, den auf meiner Brust
hängenden Schalter zu berühren.
    Mein Helm klappte nach hinten. Herrliche, wunderbare Luft streichelte mein verdorrtes Gesicht.
Mein erster Atemzug ließ mich das Bewußtsein verlieren. Mir war, als hätte ich Eiszapfen
eingesogen.

14.
    Ich erwachte völlig übergangslos. Neben mir plätscherte es. Als ich die Augen
aufschlug, sah ich die Metallfüße eines Roboters. Mühsam wälzte ich meinen Körper herum.
    Mein Blick wurde noch klarer, die letzten Schatten verschwanden. Der Robot hielt einen Kübel
mit Wasser in den Händen und goß ihn über dem Schädel eines Mannes aus.
    Rhodans Gesicht war von Brandwunden verunstaltet – aber er grinste. Niemals zuvor hatte
ich einen Mann, ob Arkonide oder Mensch, derart breit und erleichtert grinsen sehen.
    Es war aber unwichtig. Mein ganzes Sinnen und Trachten galt nur dem Wasser, das der Roboter
über Rhodans Schädel schüttete.
    Ich gurgelte etwas, das ich selbst nicht verstehen konnte. Mein Gehör funktionierte wieder,
sonst hätte ich seine Worte nicht verstehen können.
    »Du warst eine harte Nuß, Bruder«, sagte Rhodan schwerfällig. »Mach den Mund auf, der Robot
gibt dir Wasser. Ich war um zehn Sekunden besser, Arkonide.«
    Als ich die ersten Tropfen auf meinen Lippen spürte, glaubte ich nicht Wasser, sondern etwas
unsagbar Köstliches zu trinken.
    Rhodan schwieg. Er ließ mich in aller Ruhe meine Lebensgeister aufwecken. Ich schluckte und
schluckte. Mein Körper schien wie ein ausgetrockneter Schwamm zu sein.
    Ab und zu entzog mir der Robot das Gefäß, damit ich nicht zu rasch das Wasser in mich aufnahm.
Ich fühlte trotzdem, daß ich sehr schnell munter wurde. Mein Sprachvermögen kehrte ebenfalls
zurück.
    Rhodan lachte. Es klang etwas abwesend, so, als befände er sich in Gedanken weit weg.
    »Nicht zu fassen«, sagte er wie im Selbstgespräch vor sich hin. »Da hätte der Kerl beinahe
einen Unsterblichen getötet.«
    Ich spie das herrliche Naß erschreckt aus. Plötzlich wußte ich, weshalb dieser Mann so
erstaunlich jung und elastisch war. Unsterblich. Demnach stimmten die Gerüchte über eine
rätselhafte Zelldusche, die ihm die Jugend erhalten hatte.
    Mein Mund öffnete sich zu einem heiseren Gelächter. Es war geradezu tragikomisch.
    Er wußte nicht, was mich zu dieser etwas eigenartigen Heiterkeit verführt hatte. Ich sagte es
ihm auch nicht, obwohl es noch immer in meiner Kehle zuckte. Er war unsterblich.
    Ich nickte ihm grinsend zu. Sollte er sich den Kopf zerbrechen. Ich blickte auf die
Strahlpistole, die er genau auf mich gerichtet hatte. Es war klar, daß ich nun keine Dummheiten
mehr machen durfte. Er hatte gewonnen. Anscheinend war er einige Sekunden früher aus der Ohnmacht
erwacht.
    Es war alles so seltsam und verworren. Die Geschehnisse erschienen mir nun wie ein böser
Traum.
    »Wie lange waren wir draußen?« fragte ich. Es schmerzte noch in meiner Kehle.
    »Dank deiner Sturheit rund zweiundzwanzig Stunden«, beschwerte er sich. »Nun bist du doch in
meiner Gewalt.«
    »Du hattest unverschämtes Glück, das war alles«, entgegnete ich wider besseres Wissen. Es war
kein Glück gewesen, sondern nur seine unerhörte Ausdauer.
    Er durchschaute mich. Ironie schimmerte in seinen grauen Augen. »Dein Psychotrick war nicht
übel, Atlan. Der idiotische Vers über das nasse Wasser brachte mich bald um den Verstand. Wie
bist du auf die Idee gekommen?«
    Ich hob die Schultern an. Es ging schon wieder ganz gut. Mühevoll richtete ich mich auf und
lehnte meinen Rücken gegen die Metallwand. Er hockte in gleichartiger Haltung auf dem Boden. Das
Innere der Kuppel konnte ich nur teilweise übersehen. Es schien wirklich ein guteingerichteter
Stützpunkt zu sein.
    »Wie bist du auf die Idee gekommen?« wiederholte er.
    »Sie kam mir eben. Wie hätte ich dich sonst zum Schießen verleiten sollen?«
    Ich starrte ihn mit erwachender Neugierde an. Sofort ruckte die Mündung seiner Waffe nach
oben.
    »Langsam!« warnte

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