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Silberband 007 - Atlan

Titel: Silberband 007 - Atlan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Forschungskreuzer im Jahre 1971 nicht auf dem irdischen Mond notgelandet, hätte es bis heute noch
keine interstellare Raumfahrt auf Terra gegeben.
    Dieses Wissen konnten sie mir nicht rauben. Sie wollten auch gar nicht bestreiten, daß wir
ihre Lehrmeister gewesen waren.
    Allerdings schienen sie hier und da über die Arkoniden hinausgewachsen zu sein. Man hatte mir
einige auf der Erde erbaute und ausgerüstete Raumschiffe gezeigt, deren konstruktive Details mir
den Atem verschlagen hatten.
    Der junge Tombe Gmuna war ein treffendes Beispiel für die neue und reife Art des Menschen.
Tolerant, innerlich sauber, immer bereit, die Qualitäten eines anderen Lebewesens zu
respektieren, hatte er mir gegenüber eine klare Haltung an den Tag gelegt.
    Die beste Waffe der Abwehr gegen mich war der immer wiederkehrende Hinweis auf den riesigen
Robot, der das von meinen Vorfahren erschaffenen Sternenreich angeblich verwalten sollte.
    Wenn ich ganz ehrlich gegen mich selbst war, fragte ich mich, warum ich eigentlich all mein
Sehnen und all meine Tatkraft aufbot, um dennoch die drei Synchron-Planeten Arkons zu
erreichen.
    War es das, was die Menschen Heimweh nannten? Eigentlich waren solche Gefühle schlecht
vorstellbar, wenn ich bedachte, wann ich den Boden der Erde erstmals betreten hatte.
    Mein Wunsch, unter allen Umständen nach Hause zu kommen, war wahrscheinlich mehr dem
verletzten Stolz entsprungen. Es war für mich fürchterlich gewesen, nach meinem Erwachen aus dem
biologischen Tiefschlaf feststellen zu müssen, daß die kleinen Barbaren des Planeten Erde
plötzlich erwachsen geworden waren. Ich war von einem seelischen Extrem ins andere gefallen.
    Nunmehr hatte ich noch das Verlangen, selbst zu überprüfen, ob die Angaben der Abwehr über
mein Volk auf Wahrheit beruhten. Vielleicht würde ich danach freiwillig zurückkehren und Rhodan
die Hand zur Freundschaft reichen.
    Gmuna brachte mich zum nächsten Antigravlift, mit dem diese jungen Leute umgingen, als hätten
sie eine tausendjährige technische Entwicklung hinter sich. Alles war für sie so
selbstverständlich geworden. Sie schienen keine Sekunde darüber nachzudenken, wie lange die
Wissenschaftler meines Volkes an der Beherrschung der Gravitationskräfte gearbeitet hatten. Sie,
die Menschen, hatten es einfach von uns übernommen.
    Wenn ich solche Kleinigkeiten bemerkte, hatte ich gegen den in mir ansteigenden Groll zu
kämpfen. Sie sollten gefälligst bedenken, wen sie in meiner Person vor sich hatten. Wie kamen sie
dazu, mich wie einen Verbrecher durch bewaffnete Soldaten vorführen zu lassen? Das war es, was
ich nicht großmütig übersehen konnte.
    Hätten sie bereits mehr Erfahrung besessen, wären sie nie auf die Idee gekommen, einen Mann
meiner Art fesseln oder bewachen zu lassen. Mein Wort hätte völlig genügt, um mich auf den
gleichen Fleck zu bannen. Offenbar wußten sie aber nichts vom hohen Ehrenkodex der alten
Arkonidenflotte.
    So begingen sie den Fehler, meine hier und da aufkommende Bereitwilligkeit zur offenen Aussage
zu unterminieren. Sie erweckten in mir alle Widerstände unterbewußter Empfindungen. Ich klärte
sie auch nicht darüber auf.
    Augenblicke später öffneten sich die gepanzerten Schiebetüren. Ich betrat die Amtsräume einer
Spezialabteilung der Solaren Abwehr.
    Es waren wie üblich mehr als 10 Personen anwesend. Ich kannte sie bereits alle.
    Kosnow nahm in meiner Werteinschätzung eine Sonderstellung ein. Wie mir Gmuna einmal
zugeflüstert hatte, sollte dieser Mann sehr alt sein. Möglicherweise gehörte er zu jenen Männern,
die zusammen mit Perry Rhodan die Dritte Macht gegründet und ausgebaut hatten. Es wurde
gemunkelt, es läge in Rhodans Macht, einigen Menschen eine biomedizinische Lebensverlängerung zu
verschaffen. Wie er das machte, war mir völlig rätselhaft. Ich hatte noch bei keinem einzigen
seiner Freunde etwas bemerkt, das nach meiner Auffassung zur Stabilisierung und laufenden
Erneuerung der Zellen beitrug.
    Immerhin mußten die Gerüchte einen wahren Kern enthalten, denn auch Rhodan war nicht
gealtert.
    Als ich den kleingewachsenen, schmalbrüstigen Mann bemerkte, blieb ich unvermittelt
stehen.
    Er wendete mir sein glatthäutiges, fast bartloses Gesicht zu, in dem zwei blaue Augen
dominierten. Er wirkte zu harmlos und zu alltäglich, um mich nicht augenblicklich argwöhnisch zu
machen. War das etwa der ›neue Mann‹, von dem Gmuna gesprochen hatte?
    Wenn ja, so hatte er Gmuna

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