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Silberband 008 - Festung Atlantis

Titel: Silberband 008 - Festung Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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keine Gefahr für uns. Und wenn das flüssige Feuer dann ins Tal hinabzurinnen beginnt, ist
immer noch Zeit, sich in Sicherheit zu bringen. Ob allerdings auch für jene, deren Eigenzeit mit
der des Vulkans übereinstimmt, ist fraglich.«
    »Ein Vulkanausbruch«, sagte Ragow verblüfft. »Und wir stehen dabei und sehen uns die
Entwicklung an.«
    Noir räusperte sich. »Ehrlich gesagt – mir wird es zu warm hier. Wahrscheinlich können
wir nun in der eingeschlagenen Richtung nicht weitergehen, weil niemand weiß, wie breit der
Krater ist. Was tun wir also? Umkehren?«
    »Ich sehe keine andere Möglichkeit«, gab Rous zu.
    »Wenn wir wirklich in Richtung der Stadt Akonar wollen, müssen wir einen anderen Weg suchen«,
schlug Ragow vor.
    Steiner meinte: »Die Stadt selbst werden wir niemals finden, weil sie in unserer Zeitebene
blieb, aber wir werden die Bewohner vorfinden. Vielleicht können wir dem eingebildeten
Administrator einen Denkzettel verabreichen.«
    »Was nützt das«, erkundigte Harras sich spöttisch, »wenn er die Ohrfeige erst in drei Tagen
spürt?«
    Rous hatte inzwischen erkannt, daß der Grund für die trübe Sicht nichts anderes als die mit
den Dämpfen angefüllte Luft war. Ihm kam der unangenehme Gedanke, daß diese Dämpfe vielleicht
giftig sein könnten.
    »Wir kehren um«, gab er bekannt und trat den Rückweg an. »Es hat keinen Sinn, daß wir uns
einer unbekannten Gefahr aussetzen. Unten in der Ebene ist die Luft sauber.«
    Sie waren etwa auf halbem Weg, als Ragow plötzlich einen Schrei ausstieß. Er hob den Arm und
zeigte mit bebenden Lippen auf die Felswand zu ihrer Linken. Zuerst sahen sie nicht, was seine
Aufmerksamkeit so erregte, denn nichts bewegte sich.
    »Das Tier dort«, stammelte Ragow erregt. »Seht ihr es denn nicht?«
    Rous strengte seine Augen an, aber er sah nichts als starre Felsbrocken unterschiedlicher
Größenordnung.
    Der Russe hatte den Arm sinken lassen und neigte den Kopf, um besser hören zu können. Irgend
etwas war in der Luft, ein seltsames Geräusch. Es klang wie das dumpfe Grollen eines fernen
Gewitters. Aber wenn auch der Blitz immer noch am Himmel stand, so war er viel zu weit entfernt,
als daß der Donner schon bis hierher kommen konnte. Mehr als siebzehn Meter in der Stunde legte
der Schall nicht zurück.
    Und doch war das leise Grollen in der Luft.
    »… uuuf-ruuuf …«
    Ragow fragte: »Können Sie es jetzt hören, Leutnant? Ich hörte es im selben Augenblick, als ich
die Tiere bemerkte.«
    »Welche Tiere?« wollte Steiner wissen. »Ich sehe keine Tiere.«
    »Sie sitzen oder kriechen vor den Höhlen dort. Ich habe auch niemals derartige Wesen gesehen.
Sind es Raupen?«
    »Raupen?« rief Rous und wurde langsam ungeduldig. »Ich kann keine Raupen erkennen. Außerdem
ist die Entfernung noch zu groß.«
    »Ich meine«, sagte Ragow ruhig, »sie sehen aus wie Raupen, sind aber viel größer. Die Steine
dort drüben vor den Höhlen.«
    In der Felswand klafften die schwarzen Schlünde der Höhlen wie offene Münder. Unregelmäßige
Steinstufen führten zu ihnen hinauf, schmale Pfade, wie von unzähligen Füßen getreten. Unten, zu
Beginn dieser Pfade, lagen die Steine.
    Jetzt sahen es auch die anderen Männer. Die vermeintlichen Steine besaßen alle die gleiche
Form. Wie aus dem Felsen gemeißelt, lagen und standen sie einzeln und in Gruppen umher und
bewegten sich nicht.
    Und in der Luft war das nie endende »… ruuuf – druuuuufff …«
    »Es sind zweifellos Lebewesen, und sie hausen in den Höhlen«, dozierte Ragow und schritt
unverzagt auf die merkwürdige Gruppe zu. »Da mir ähnliche Organismen in der normalen Dimension
noch nicht begegnet sind, handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um Bewohner dieser
Zeitebene. Vielleicht sind sie sogar die großen Unbekannten.«
    Rous hatte sich von seiner Überraschung erholt. Er folgte dem Gelehrten, der nun mitten
zwischen den versteinerten Lebewesen stand und sie intensiv studierte. Auch die anderen drei
Männer waren herbeigekommen. Die Kreaturen sahen wirklich aus wie ins Riesenhafte vergrößerte
Raupen. Die Flügelansätze am Rücken verrieten, daß die Wesen einmal fliegen gekonnt hatten. Keine
der Raupen war kleiner als anderthalb Meter. Statt feiner Haare besaßen sie eine dunkelbraune
Panzerschale, die den ganzen Körper umschloß. Dicht unter dem runden Insektenkopf saßen zwei
feingliedrige Greifwerkzeuge, die sich erheblich von den Beinen unterschieden, die

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