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Silberband 008 - Festung Atlantis

Titel: Silberband 008 - Festung Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sagte er und deutete nach oben. »Sehen Sie die verschiedenen
Kameras, die auf uns gerichtet sind? Ich nehme an, wir haben es mit einer Relaisstation zu tun.
Sie nehmen uns mit Fernsehkameras auf und leiten das Bild weiter – wohin, das allerdings
weiß ich auch nicht. Vielleicht in eine ihrer Städte oder in ein anderes Schiff.«
    »Sie meinen, in dem Schiff ist niemand?« fragte Steiner verwundert. »Robotgesteuert?«
    »Das ist nicht sicher, aber ich bin davon überzeugt, daß dieses kleine Schiff nichts anderes
als das Beiboot eines größeren ist. Sie wollen sich nicht in Gefahr bringen und senden eine
bewegliche Fernsehkamera. Wir würden es kaum anders machen, wenn wir in ihrer Haut steckten.«
    Steiner kniff die Augen zusammen. »Beantworten Sie mir zwei Fragen, Leutnant, und ich werde
nichts mehr sagen.«
    »Fragen Sie.«
    »Erstens: Warum bringen sie ihre Kameras so offen an? Zweitens: Warum sind es mindestens acht
oder zehn Kameras, die auf uns gerichtet sind? Würde eine nicht genügen?«
    Rous hatte einige Falten auf der Stirn, als er über die Fragen des Physikers nachdachte. Er
wußte, daß der Wissenschaftler keine einzige Frage ohne besonderen Grund stellen würde. Die
Antwort war nicht ganz einfach.
    »Warum sie die Kameras nicht versenkbar einbauten, weiß ich nicht. Es wird schwer sein, darauf
eine plausible Antwort zu finden. Was Ihre zweite Frage angeht, so glaube ich schon, eine
Erklärung finden zu können. Nehmen wir einen Vergleich zu Hilfe. Wenn ich zwei oder drei
Tonbandgeräte habe, kann ich mit Überspielungen ein ganz normales Musikstück so dehnen, wie ich
möchte. Wenn es vorher normal drei Minuten dauert, ist es einfach, es in einen Impuls von drei
Sekunden Länge zu verwandeln. Ich würde es natürlich kaum noch wiedererkennen, aber das steht
nicht zur Debatte. Ich kann die drei Minuten aber auch genauso gut auf drei Stunden ausdehnen.
Jeder einzelne Ton würde dann Minuten dauern.«
    »Wunderbar«, sagte Steiner. »Und was soll das?«
    »Übertragen Sie die akustische Erfahrung in das Gebiet der Optik, Steiner. Die Fremden wollen
uns sehen. Was müssen sie also tun? Sie nehmen uns mit ihren Kameras auf, simultan und
gleichzeitig von einer Kamera zur anderen überspielend. Der Ablauf der Geschehnisse würde
verlangsamt – und die Fremden, die 72.000mal langsamer als wir leben, können uns sehen.«
    Steiner sah hoch zu dem Schiff, das bewegungslos genau über ihnen stand.
    »Sie können uns sehen?« wiederholte er unsicher. »Dann sind wir nicht mehr länger sicher hier.
Wenn sie es für richtig halten, werden sie uns töten …«
    »Wie denn?«
    »Wenn sie die Geschehnisse selbst verlangsamen können, um sie mit ihren Augen wahrzunehmen,
dann werden sie auch Geschosse erfinden, die schnell genug sind, uns zu treffen.«
    Rous nickte langsam, gab aber keine Antwort.
    Dichter drängten sich die seltsamen Gestalten um den zehnten Bildschirm im Innern
des großen Schiffes, das noch immer über dem Planeten stand.
    »Sie dürfen nicht weiterleben.«
    »Warum nicht?«
    »Ihr Einfluß ist schädlich auf den Verschmelzungsprozeß der Zeitebenen. Wenn wir sie am Leben
lassen, werden sie ewig Fremdlinge bleiben. Zurück in ihre eigene Dimension können sie nicht
mehr.«
    »Wie kamen sie überhaupt in die unsere?«
    Die Antwort ließ auf sich warten. Auf den zehn Bildschirmen mit den unterschiedlichen
Geschwindigkeiten änderte sich nichts. Die sechs Fremden waren deutlich zu erkennen. Sie sahen
nach oben, als suchten sie etwas. Alles andere war zur Bewegungslosigkeit erstarrt. Am Horizont
stand immer noch der Blitz am Himmel, ein schauerliches Bild plötzlich angehaltener Zeit.
    »Wir wissen es nicht, aber es ist nun schon das zweite Mal, daß Wesen aus der anderen Ebene
mit wirksamer Eigenzeit zu uns kamen. Für uns bedeutet das einen Rückschlag. Wenn schon eine
Verschmelzung stattfinden soll, so müssen die anderen unseren Zeitablauf annehmen.«
    »Aber die andere Ebene ist stärker, größer.«
    »Wir dürfen uns nicht selbst aufgeben.«
    Wieder entstand eine Pause.
    Endlich kam der Befehl aus der Zentrale, und er beseitigte jeden Gedanken an einen
Kompromiß.
    Der Befehl lautete: »Tötet sie!«
    Iwan Ragow betrachtete das bewegungslose Schiff eine Zeitlang, dann sagte er: »Wenn
sie landen wollen, wird es einige Stunden oder gar Tage dauern. Bis dahin bin ich zurück.«
    Rous horchte auf. »Zurück? Was soll denn das heißen?«
    »Ich werde mir die

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