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Silberband 009 - Das rote Universum

Titel: Silberband 009 - Das rote Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Tarts' faltiges Gesicht war wie erstarrt. Inkar, der noch junge,
hitzköpfige Kommandant des Schlachtkreuzers PAITO, hatte eine scharfe Antwort auf der Zunge. Ich
winkte ab.
    »Soll ich die Steinzeitbarbaren dieser Welt vor die Geschützkontrollen setzen?« erkundigte ich
mich müde und innerlich ausgelaugt. »Ich verfüge noch über das Geschwaderflaggschiff TOSOMA und
den Schlachtkreuzer PAITO. Beide Einheiten sind nur noch bedingt gefechtsklar, da wir infolge der
Ereignisse gezwungen waren, einige Triebwerke auszubauen. Wir haben sie in Waffen verwandelt, da unser Gegner mit normalen Kanonen nicht angreifbar ist. Man sollte auf Arkon einsehen, daß
es sich hier um ein Ineinandergreifen von zwei verschiedenartigen Zeitebenen handelt. Drüben gibt es auch Intelligenzen. Die von den Methans drohende Gefahr ist
wirklichkeitsnahe und mit dem Verstand begreifbar. Was aber in Larsafs Sektor geschieht, kann
über kurz oder lang die gesamte Milchstraße erfassen. Die Naturgewalten sind auf der Seite der
Unbekannten. In etwa vier Wochen hiesiger Zeit wird Planet Nummer drei in Opposition zu Nummer
zwei stehen. Dann befinden wir uns im Gebiet der sogenannten Überlappungszone. Ich habe Atlantis
in eine Festung verwandeln lassen. Wir haben alle Aussicht auf Erfolg, wenn wir Unterstützung
erhalten.«
    Der Kreuzerkapitän senkte den Kopf. Natürlich konnte er dazu keine Stellung nehmen. Es war
sinnlos, ihm meine Argumente zu unterbreiten. Er konnte bestimmt nichts an den Tatsachen
ändern.
    Ich faßte einen Entschluß. »Du wirst sofort starten, Ursaf. Mein Bericht an den Imperator ist
fertig. Du erhältst hiermit den Befehl, die Nachricht ausschließlich Seiner Erhabenheit
persönlich auszuhändigen. Ich bin nicht daran interessiert, die lebenswichtige Nachricht im
Aktenschrank eines untergeordneten Beamten verschwinden zu sehen. Falls ich in vierzehn Tagen
Standardzeit keine Antwort von meinem ehrwürdigen Oheim persönlich erhalten habe, gebe ich die
Kolonie Atlantis auf und kehre mit meinen beiden Schiffen ins Arkonsystem zurück.«
    Mein Rang war zu hoch und die Disziplin in der Flotte zu groß, als daß Ursaf es gewagt hätte,
mich auf die Befehlsverweigerung hinzuweisen. Ich ahnte aber seine Gedanken.
    Tarts' rötliche Augen leuchteten düster. Er hatte vollkommen verstanden. Natürlich würde ich
Atlantis niemals aufgeben, aber hier schien nur noch eine massive Drohung zu helfen. Ursaf neigte
den Kopf und legte die rechte Hand auf die Brust.
    Von meinem Arbeitszimmer aus konnte ich das weite Meer überblicken. Captain Feltif, unser
tüchtiger Ingenieur für koloniale Aufbauplanung, hatte meinen Administrationssitz an den Flanken
des Küstengebirges erbauen lassen. Weit unter mir liefen recht beachtliche Segelschiffe in den
großen, von uns angelegten Hafen ein. Die Eingeborenen des dritten Planeten waren dabei, eine
eigene Zivilisation zu entwickeln.
    Ich winkte den Kurier herbei und deutete mit der Hand auf die ferne Szene.
    »Es sollte dem Imperator berichtet werden, wie schade es wäre, auf die Früchte unserer Arbeit
zu verzichten. Larsa, den zweiten Planeten, haben wir fluchtartig räumen müssen. Einschließlich
meiner Schiffsbesatzungen befinden sich etwa vierzehntausend Arkoniden auf diesem Kontinent. Ich
habe alles getan, um der zu erwartenden Katastrophe begegnen zu können. Schickt mir die
angeforderten Raumschiffe und Waffen. In vier Wochen ist der Fall erledigt. Anschließend werde
ich dem Imperium mit einem kampfstarken Verband zur Verfügung stehen.«
    Ursaf sagte wieder nichts. Trotz seiner Jugend schien er genau zu wissen, was auf dem fernen
Kristallplaneten gespielt wurde.
    »Ich bin sogar bereit, dir deinen werftneuen Kreuzer nicht abzunehmen«, fügte ich
ironisch hinzu. Der Kurier lächelte unsicher, und der alte Tarts schnaubte überrascht durch die
Nase.
    »Die Idee!« sagte er begeistert. »Fragt sich nur, wie er zurückkommen soll.«
    »Eben«, fiel Inkar unwirsch ein. »Es ist eine Schande. Wir liegen hier mit ausgeleierten
Triebwerken, unzureichenden Werftanlagen und einem Haufen Schrott aus den Magazinen einer
geräumten Kolonialwelt. Als man dort die Versorgungslager auffüllte, hatte man wohl nicht daran
gedacht, auch die Einheiten der Flotte zu berücksichtigen. Wir sind gezwungen, notwendige
Reparaturen unter schwierigsten Verhältnissen auszuführen. Erkläre das Seiner Erhabenheit.«
    Ursaf breitete ergeben die Hände aus. Es war zwecklos, ihn

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