Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 009 - Das rote Universum

Titel: Silberband 009 - Das rote Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
länger mit Anträgen und Vorwürfen
zu überhäufen.
    Tarts überreichte ihm die schmale Rolle mit der Botschaft für meinen ehrwürdigen Oheim. Dabei
ahnte ich, daß Ursaf wohl der letzte Soldat war, den Arkon uns schickte.
    Eine knappe Stunde später stand ich zusammen mit meinen Offizieren am Rand des großen
Raumhafens und beobachtete den Start der nagelneuen MATONI. Sie gehörte zur Hundert-Meter-Klasse
und besaß eine Bewaffnung, die früher einem Schlachtkreuzer alle Ehre gemacht hätte.
    Dröhnend verschwand das Kugelschiff im blauen, wolkenlosen Himmel des dritten Planeten. Auf
Atlantis würden wieder die Eingeborenen in die Knie sinken und singend die Hände nach oben
strecken. Für sie waren wir Götter, aber es war sehr fraglich, ob diese ›Götter‹ auch fähig sein
würden, Atlantis zu verteidigen.
    Ich sah mich im Kreis meiner Offiziere um. Als die Ankunft des Kuriers bekanntgeworden war,
hatte ich sie aus allen Teilen der Kolonie rufen lassen.
    Ich war über ihre grenzenlose Enttäuschung zu gut informiert, um sie nach ihrer Meinung fragen
zu müssen. Es waren die alten, vertrauten Gesichter, obwohl schon viele meiner Gefährten
fehlten.
    Welchen Sinn mochte es haben, dieses kleine, nach dem Entdecker Larsaf benannte Sonnensystem
gegen einen unheimlichen Gegner zu verteidigen? Wir wußten nicht, mit wem wir es zu tun
hatten.
    Dann waren da noch andere Dinge, die uns mehr als verblüfft hatten. Kurz nach dem harten
Gefecht auf dem zweiten Planeten war mir von einem Roboter ein eigroßes Gerät überreicht worden,
das ich laut Anweisung immer auf der Brust an meinem Herzen zu tragen hatte.
    Woher das Robotraumschiff gekommen war, hatte ich bis heute noch nicht erfahren. Angeblich
sollte ich durch die rätselhaften Reizimpulse des sogenannten ›Zellaktivators‹ relativ
unsterblich werden. Ich glaubte nicht recht an die Mitteilungen einer komplizierten Maschine,
deren Erbauer sich lediglich in der Form eines lauten Gelächters bemerkbar gemacht hatte. Dennoch
trug ich den metallischen Hohlbehälter auf der Brust. Ob er meinen natürlichen Altersprozeß
tatsächlich hemmte oder ganz aufhielt, hatte ich infolge der bisher vergangenen kurzen Zeitspanne
noch nicht feststellen können. Jedenfalls fühlte ich mich so jung, elastisch und frisch wie
zuvor.
    Mein rein persönliches Problem erschien mir auch nicht mehr so wichtig. Hier ging es um die
Existenz von vierzehntausend Arkoniden, einigen Millionen Eingeborenen und um eine junge, aber
wundervolle Kolonie.
    Atlantis war ein Inselkontinent von etwa zweitausend Kilometern Länge. Das tropische Klima und
die reine Luft in den höheren Lagen behagte uns sehr. Wir hatten hier im Zeitraum von vier Jahren
eine Musterkolonie geschaffen und auch den braunhäutigen Völkern auf den großen Kontinenten
westlich und östlich von Atlantis einige Fertigkeiten vermittelt.
    Inkar hatte ich als Chef des Westlands eingesetzt. Wie er mir erheitert berichtet hatte, war
er von den dortigen Eingeborenen zu einer Art Gottkönig erhoben worden. Man nannte ihn einfach
den ›Inka‹. Und das Sonnensymbol meiner ehrwürdigen Familie war als göttliches Zeichen erwählt
worden.
    Mehr als fünfhundert meiner Soldaten und Siedler hatten während des vergangenen Jahres um
Heiratsgenehmigungen nachgesucht. Ich hatte sie alle bewilligt, da ich nicht einsah, daß meine
Leute auf diesem verlorenen Posten noch einsamer sein sollten, als es die Situation ohnehin
erforderte.
    Die Ehen schienen recht glücklich zu sein, obwohl mir Tarts immer wieder zu verstehen gab, daß
ich eigentlich einen Gesetzesbruch begangen hätte. Intelligenzwesen der Stufe B sollten sich
nicht mit Arkoniden vermischen. Ich hatte mich auf die Notstandsgesetze berufen und die
Eingeborenenfrauen eindringlich auf die Scheidungsklausel aufmerksam machen lassen. Laut Beschluß
des Kolonisationsamts wurden Ehen zwischen Arkoniden und Eingeborenenfrauen rechtlich unwirksam,
sobald die Gatten gezwungen waren, den betreffenden Planeten zu verlassen.
    Ich hoffte darauf, den unheimlichen Gegner aus den Tiefen einer anderen Zeitebene abwehren und
damit meinen Kolonisten die neue Heimat erhalten zu können. In diesem Fall war eine Verschmelzung
mit den arkonidenähnlichen Eingeborenen erlaubt und auch angebracht. Ich sah nicht ein, warum ich
nicht großzügig sein sollte.
    Wenn man einem Flottenadmiral schon eine ganze planetarische Verwaltung aufbürdete, so sollte
man ihm auch die

Weitere Kostenlose Bücher