Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 009 - Das rote Universum

Titel: Silberband 009 - Das rote Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
vergessen!«
    Atlan blinzelte.
    »Verschluck dich an deiner Lüge, Barbar«, brummte er in gut gespieltem Ärger. »Warum treffen
wir also keine Vorbereitungen?«
    »Weil wir eine Menge Zeit haben«, antwortete Rhodan.
    »Woher willst du das wissen? Wenn er hier in der Nähe ist, dann kann er in jeder Sekunde
zuschlagen.«
    Rhodan nickte. »Nehmen wir an, er ist hier in der Nähe. Wie weit entfernt? Tausend Kilometer?
Gut. Was kann er tun? Er kann mit Raketen oder anderen Waffen nach uns schießen. Nehmen wir das
Schlimmste an: Er hat einen Desintegrator, dessen Dekristallisationsfeld sich mit
Lichtgeschwindigkeit ausbreitet. Wie groß ist die Lichtgeschwindigkeit?«
    Atlan verstand die Frage erst nach einer Weile, und danach ärgerte er sich wirklich.
    »Warum bin ich Dummkopf nicht früher darauf gekommen?« rief er und hieb sich die Faust gegen
die Stirn. »Die Zeit läuft in diesem Universum zweiundsiebzigtausendmal langsamer ab, als wir es
gewöhnt sind. Die Verzerrung erfaßt natürlich auch die Lichtgeschwindigkeit. Sie beträgt also
hier – nicht viel mehr als vier Kilometer pro Sekunde, wie?«
    »Vier Komma eins sieben, um es genau zu sagen«, antwortete Rhodan. »Wenn also aus tausend
Kilometern – zum Beispiel von einem Raumschiff aus – ein Schuß auf uns abgefeuert wird,
dessen Energieinhalt sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegt, dann vergehen zwischen Abschuß und
Treffer rund vier Minuten. Das ist mehr als genug für unsere Geräte, den Angriff zu orten, und
für die K-238, sich aus dem Staub zu machen. Ganz abgesehen davon, daß ein fremdes Raumschiff,
das sich bis auf tausend Kilometer nähert, auch ohne daß es schießt, geortet wird. Immer
vorausgesetzt natürlich, daß es uns nicht so ergeht wie bei unserem letzten Besuch in diesem
Universum, wo unsere Eigenzeit an die hier herrschenden Bedingungen angepaßt wurde. Aber eine
Angleichung, sollte sie eingeleitet werden, bliebe uns sicher nicht verborgen. Wir sind also in
jedem Fall vorbereitet.«
    Atlan stöhnte. »Wo war mein Verstand? Es ist nicht besonders schön, von einem Barbaren
übertrumpft zu werden.«
    »Es gibt schlimmere Dinge«, Rhodan lachte. »Aber Spaß beiseite: Es sieht so aus, als könnten
wir auf Solitude zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Erstens herausfinden, wo Wanderer
geblieben ist, und zweitens die Druuf zum erstenmal zu Gesicht zu bekommen. Ich glaube, ich kann
nicht daran zweifeln, daß die Druuf diejenigen sind, die der armen Solitude-Intelligenz heute
nacht auf so rücksichtlose Weise vom Leben zum Tode verhelfen haben.«
    »Nein, man kann nicht«, pflichtete der Arkonide bei. »Es sei denn, man möchte annehmen, daß
die Solitude-Intelligenzen selbst mit den Druuf identisch sind. Diese Annahme läßt sich aber nach
allem, was wir wissen, kaum halten.«
    »Denn«, ergänzte Rhodan, »dann müßte man weiterhin annehmen, daß es wiederum jemanden gibt,
der noch mächtiger ist als die Druuf, und bei diesem Gedanken bricht mir, ehrlich gesagt, der
Angstschweiß aus.«
    Atlan nickte zustimmend.
    In diesem Augenblick schlug der automatische Orter Alarm. Rhodan machte eine rasche Ablesung
und gab dann Alarm für das ganze Schiff.
    »Acht unbekannte Einheiten sind im Anflug auf Solitude«, erklärte er dem Arkoniden. »Abstand
zehntausend Kilometer.«
    Vorläufig gab es für die Besatzung der K-238 nicht viel zu tun. Sie warteten. Der
Orter registrierte die Flugbahnen der unbekannten Objekte und kam zu dem Schluß, daß sie entweder
bemannt oder mit raffinierten Selbststeuer-Mechanismen ausgerüstet waren, denn sie vollführten
Manöver am laufenden Band. Da kein Grund vorlag, an das Vorhandensein von
Selbststeuer-Mechanismen zu glauben, wurde die erste Vermutung als die wahrscheinlichere
angenommen.
    Eine Stunde nach dem ersten Alarm waren die fremden Schiffe noch nicht wesentlich näher
gekommen. Das lag daran, daß sie sich mit einer Geschwindigkeit von kaum dreihundert Metern pro
Sekunde bewegten. Das entsprach, in ihre Eigenzeit umgerechnet, einer Geschwindigkeit von fast
22.000 Kilometern pro Sekunde, und das war wiederum für die Bewegung in der unmittelbaren Nähe
eines Planeten eine ungewöhnlich hohe Geschwindigkeit. Die Vermutung, daß es die Fremden ziemlich
eilig hatten, drängte sich geradezu auf.
    Als zwei Stunden vergangen waren, ohne daß man die Absicht der Fremden erkennen konnte, begann
sich im Kommandoraum der K-238 Nervosität auszubreiten.
    Nach

Weitere Kostenlose Bücher