Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 009 - Das rote Universum

Titel: Silberband 009 - Das rote Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
räusperte sich und sagte: »Hallo, Dickfelliger! Kennen wir uns nicht?«
    Der Druuf reagierte nicht. Er hantierte weiter mit seinen Instrumenten herum und sah gespannt
auf die Skalen. Dann aber, als er den Kopf ein wenig wandte, mußte er den Besucher erblickt
haben. Mit einer Geschwindigkeit, die man ihm niemals zugetraut hätte, fuhr er herum und starrte
den Mausbiber mit weit geöffneten Augen an.
    Bei allen Sechsundsechzig! kam deutlich und klar sein Gedankenimpuls bei Gucky an. Wer ist denn das?
    Gucky antwortete konzentriert und angespannt: Wir sind jene, die du warntest! Verstehst du
mich?
    Aber die Antwort des Druuf bewies nur zu eindeutig, daß er keineswegs mit dem unbekannten
Helfer identisch sein konnte, der immerhin ein guter Telepath war.
    … noch nie so etwas gesehen. Hat das mit meinen Experimenten zu tun – oder ist es
Zufall?
    Gucky wußte: Der Druuf hier war kein Telepath.
    Er watschelte einige Meter zurück und bereitete sich darauf vor, mit einem Teleportersprung
wieder zu verschwinden. Komm herab, Harno! Wir haben uns geirrt!
    Das ist unmöglich! Ich habe von der Oberfläche aus den empfangenen Impuls
unseres Helfers angepeilt. Dieser hier muß es sein!
    Gucky war ratlos. Er nutzte die kurze Pause, um einen Spruch an Marshall auf der DRUSUS
abzustrahlen. Als er keine Antwort erhielt, wurde er stutzig. Marshall mußte ihn empfangen. Warum
verhielt er sich passiv?
    Komm, Harno!
    Warte noch!
    Der Druuf dachte ununterbrochen, aber es blieb ohne Zusammenhang. Auf keinen Fall hatte es
etwas mit dem zu tun, was der unbekannte Helfer gedacht hatte.
    Dann aber glitt über das Gesicht des Wesens ein Zucken, als empfände es Schmerz. Die
feingliedrigen Finger bewegten sich krampfhaft, schlossen und öffneten sich wieder. Langsam
drehte er sich um. Schwer hoben sich die mächtigen Arme. Dann legten die Finger einen Hebel
um.
    Das alles geschah im Zeitlupentempo und erweckte den Eindruck, als handele der Druuf in einem
traumhaften Zustand und würde innerlich zu diesem Tun gezwungen. Er wehrte sich dagegen, unterlag
aber schließlich doch dem Befehl seines Unterbewußtseins.
    Das Summen in dem Saal verstummte jäh.
    Gleichzeitig empfing Gucky die erleichterte Botschaft Marshalls: Da bist du ja, Gucky! Was
war geschehen? Wir konnten dich nicht anpeilen oder hören!
    Nicht stören jetzt! gab Gucky zurück. Alles in Ordnung!
    Marshalls Impulse verstummten sofort. Er hatte verstanden.
    Aber auch Gucky hatte begriffen.
    Als der Druuf die Maschinen abschaltete, wurde der telepathische Kontakt mit der DRUSUS
wiederhergestellt. Da er vorher aber doch zwischen ihm und Harno bestanden hatte, ließ sich
daraus schließen, daß ein Energiefeld die Halle von der Außenwelt abgeschlossen hatte. Kein
telepathischer Impuls hatte nach draußen dringen können.
    Aber ein Weiteres geschah.
    Ein deutlicher Gedankenimpuls drang in Guckys Gehirn, und er kam nicht von Harno, der immer
noch bewegungslos unter der Decke hing.
    Ihr habt mich gefunden? Das war gewagt! Ich weiß nicht, wie es euch gelungen
ist, aber ihr seid in größter Gefahr! Ich kann euch jetzt nicht helfen. Dieser Druuf hier wird
mich gleich wieder verdrängen …
    Gucky starrte auf den Druuf, der mitten in seiner Bewegung erstarrt zu sein schien. Reglos
stand er da, die eine Hand immer noch erhoben und dicht über dem Hebel, den er nach unten gelegt
hatte.
    Du bist nicht der Druuf? Wer bist du denn?
    Wenn sich das Wesen auch nicht bewegte, so kamen die Gedanken doch einwandfrei von ihm. Ich
bin es nicht und bin es doch. Ich bin in seinem Körper, und er weiß es nicht. Aber noch ist sein
Geist stärker, wenn ich gegen seinen Willen handle.
    Wer bist du? wiederholte Gucky seine alte Frage, auf die er keine Antwort erhalten
hatte. Warum willst du uns helfen?
    Es dauerte diesmal einige Sekunden, bis der Druuf erwiderte: Ich weiß nicht, wer ich bin.
Ich weiß nur, daß ich im Körper dieses Druuf lebe. Ohne ihn wäre ich ein körperloser Geist, ein
Schemen, ein Gespenst. So ist es seit undenkbaren Zeiten.
    Und – vorher?
    Ich weiß nicht, ob es ein Vorher gibt, lautete die Antwort. Ich habe immer in
fremden Körpern gelebt. Es waren stets andere Intelligenzen – wenn ich Glück hatte. Manchmal
war mein Geist auch in den Gehirnen weniger intelligenter Lebewesen, die ich leicht beherrschen
lernte. Aber es war nicht interessant.
    Aber du mußt doch wissen, warum du uns gegen die Druuf unterstützt!
    Nein, ich weiß es nicht!

Weitere Kostenlose Bücher