Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 009 - Das rote Universum

Titel: Silberband 009 - Das rote Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
zu Gucky und strich ihm über das zerzauste Fell. In seiner Stimme
schwang Wärme, als er versicherte: »Wir werden auf keinen Fall die Sicherheitsentfernung
überschreiten, ehe du zurück bist. Du kannst dich auf uns verlassen.«
    Gucky rutschte von der Couch. »Also gut. Wann soll ich losziehen?«
    Rhodan lächelte und trat zurück. »In fünf Minuten etwa – falls du nicht vorher Kontakt
mit Onot bekommst.«
    Die Hoffnung erfüllte sich nicht. Onot blieb stumm.
    Es war, als hätte es ihn niemals gegeben.
    Vier Minuten verstrichen. Auch Harno konnte ihnen nicht helfen. Es war wie verhext, als wäre
Onot einfach verschwunden. Mehr als einmal bekam Harno das Labor des Chefphysikers ins Bild, aber
von dem Druuf selbst war nichts zu sehen.
    »Am besten ist, du springst ins Labor«, sagte Rhodan.
    Gucky nickte, sah auf die Uhr und konzentrierte sich zum Sprung. Dann war er verschwunden.
    Er tauchte sofort wieder auf – wenigstens auf der milchigen Rundung von Harnos
Oberfläche. Der telepathische Kontakt zwischen dem Kugelwesen und dem Mausbiber blieb bestehen,
so daß eine Anpeilung keine Schwierigkeit bedeutete. Solange dieser Kontakt nicht unterbrochen
wurde, bestand keine akute Gefahr, Gucky aus den Augen zu verlieren.
    Gucky wußte, daß er unter Beobachtung stand. Er wußte es durch Harno, der mit ihm Verbindung
hielt.
    Zielsicher landete er in dem Labor, das er schon kannte. Die gesamte technische Anlage der
Versuchsstation war verlassen. Von Onot gab es nicht die geringste Spur. Ihn unter den Tausenden
von aufgeregten Gedankenimpulsen herauszufinden, wäre ein fast unglaublicher Zufall gewesen, da
ja der ursprüngliche Onot nicht an ihn, Gucky, dachte.
    Gucky starrte mit angespannten Sinnen auf den schimmernden Metallkasten auf einem Tisch, dicht
neben der Hauptschalttafel. Er war mit gläsernen Knöpfen und bunten Hebeln bedeckt, dazwischen
saßen jetzt dunkle Lämpchen und Skalen. Mehrere Leitungen führten zu den Generatoren und anderen
Aggregaten.
    Harno erklärte: Die Erfindung, an der Onot arbeitet, wenn er nicht mehr mit unserem Freund
identisch ist. Kannst du ihn nicht aufspüren?
    Gucky verneinte und machte einige Schritte, bis er vor dem Tisch stand.
    War das die gewaltigste Waffe der Druuf?
    Soll ich die Anlage zerstören, Harno?
    Es entstand eine Pause. Harno beriet sich mit Rhodan. Schließlich teilte er Gucky mit: Es
wäre nicht gut, die Erfindung zu vernichten, denn sie ist nicht nur Waffe, sondern auch ein
Mittel, um das Phänomen der Zeit zu enträtseln. Vielleicht benötigen wir Onots Erfindung eines
Tages für unsere Zwecke.
    Gucky gab zurück, daß er sich danach richten werde. Er verstand nicht viel von technischen
Dingen. Wenn er sich aufrichtete, befand sich der Kontrollkasten auf gleicher Höhe mit seinem
Gesicht. Aufmerksam betrachtete er die vielen Hebel und Schalter.
    Ob er einen Versuch wagen sollte?
    Harno hatte ihn belauscht. Ich würde vorsichtig sein, kleiner Freund.
    Laß mir doch den Spaß, Harno.
    Gucky legte mit seiner Pfote den vordersten Hebel vor und sah, daß einige Kontrollen
aufglühten. Im Raum war plötzlich ein leises Summen und Vibrieren. Jedenfalls stand der Kasten
nun unter Strom.
    Erst jetzt machte sich Gucky die Mühe, die Leitungen und Kabel zu verfolgen, die von dem
Kasten ausgingen. Einige von ihnen endeten unter der Decke in einem runden Gebilde, das wie ein
großer Scheinwerfer aussah. Die Hohlspiegelfläche schien aus silbern schimmernden Einzelteilen
zusammengesetzt zu sein.
    Entschlossen bewegte der Mausbiber weitere Hebel.
    Da warnte ihn ein starker Gedankenimpuls, der von Sekunde zu Sekunde kräftiger wurde. Jemand
näherte sich dem Laboratorium. Er mußte aus der Richtung kommen, die Gucky gegenüberlag. Zwischen
ihm und der Tür aber lag das von dem ›Scheinwerfer‹ erfaßte Gebiet, genau kreisförmig und groß
genug, jeden Eintretenden zu ›bestrahlen‹. War es Onot, der in sein Labor zurückkehrte?
    Wer immer es auch war, Gucky war fest entschlossen, sich mit eigenen Augen von der Wirksamkeit
des Zeitfelds zu überzeugen, das er in Betrieb genommen hatte.
    Die Tür ihm gegenüber öffnete sich. Herein kam ein Druuf, der Onot sein konnte.
    Der Druuf bemerkte den Mausbiber nicht sofort. Er schloß die Tür hinter sich und blieb einen
Augenblick dicht vor der Peripherie des Zeitkreises stehen. Gucky versuchte, in seinen Gedanken
zu lesen. Seine Vermutung bestätigte sich.
    Es war Onot. Aber er dachte nicht an

Weitere Kostenlose Bücher