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Silberband 009 - Das rote Universum

Titel: Silberband 009 - Das rote Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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lieber Bully, haben Zeit, denn sie arbeitet für uns.«
    Bully starrte gegen die Decke, als er seine Frage dehnte: »Zeit … Was, Perry, ist denn
eigentlich Zeit?«
    Perry lächelte. »Wir werden eines Tages Onot fragen. Ich hoffe, er wird es uns verraten
können.«

26.
    Die vierzehn Tage, die Rhodan hatte abwarten wollen, waren verstrichen.
    Perry Rhodan sah mit undefinierbarer Miene auf den Bildschirm, der ihm die Oberfläche der
Höhlenwelt enthüllte. Er stand in der Kontrollzentrale des Stützpunkts. Irgendwo summten die
Generatoren und gaben der Klimaanlage die notwendige Energie. Die Luft in dem kreisförmigen Raum
war frisch und doch nicht zu kühl. Der glatte Metallboden vibrierte kaum spürbar. Tief unten im
Fels befanden sich die Werkstätten der Swoon. Die Mikrotechniker arbeiteten unaufhörlich an den
elektronischen Tarnanlagen. Sie legten ein unsichtbares Netz fünfdimensionaler Sperrgürtel um den
Planeten. Keine Erschütterung des Raum-Zeit-Gefüges drang hindurch und konnte von den Druuf
geortet werden. Auch der Materietransmitter sandte gewisse verräterische Echos aus, die nun von
dem Sperrnetz aufgefangen und absorbiert wurden.
    »Ich kenne deine Besorgnis, Atlan«, sagte Rhodan. »Du befürchtest, die Druuf könnten zu stark
werden, wenn wir weiterhin zulassen, daß die angreifenden Schiffe Arkons vernichtet werden. Nein,
sprich jetzt nicht! Laß mich zu Ende reden, Atlan. Der Robotregent auf Arkon, unser nicht von
seinem Kurs abzubringender Gegner, erleidet eine Schlappe nach der anderen. Unaufhörlich sendet
er sein Notsignal aus und bittet uns um Hilfe. Bisher haben wir seinen Ruf ignoriert und ihn
allein gegen die Druuf kämpfen lassen. Aus taktischen Gründen, Admiral. Noch ein oder zwei
Monate, und Arkon ist derart geschwächt, daß die Druuf das Imperium und damit unsere Galaxis
einfach überfluten.«
    Der Unsterbliche stand ein wenig abseits gegen die Wand gelehnt. Seine Arme waren vor der
Brust verschränkt, und er blickte Rhodan in die grauen, kalten Augen, in denen jetzt plötzlich
ein Lächeln glomm. Er, der zehntausend Jahre alte Arkonide aus dem längst vergangenen
Herrschergeschlecht, bekam Angst vor der Ruhe Rhodans.
    »Du übertreibst dein taktisches Spiel, Barbar«, sagte er langsam und eindringlich. »Ich
bewundere die Menschen und ihre Fähigkeit, mit jeder Situation fertig zu werden, aber ich
fürchte, du unterschätzt die Druuf. Sie werden eines Tages ein Mittel finden, um den Regenten zu
stürzen …«
    »Damit würden sie uns eine Arbeit abnehmen«, warf Rhodan ein und lächelte nun ganz offen.
»Aber deine Sorge ist unberechtigt. Soweit würde ich es niemals kommen lassen. Die Druuf werden
ihren Raum niemals verlassen, um in unsere Galaxis vorzustoßen. Sie könnten das nur durch den
Entladungstrichter, der sich zwischen ihrer und unserer Zeitebene befindet und der mit halber
Lichtgeschwindigkeit durch die Milchstraße zieht – wer weiß, wie lange noch? Vor diesem
Spalt im Universum aber lauert die Kriegsflotte Arkons und nimmt uns die Arbeit ab. Daraus
folgert einwandfrei, daß uns sowohl die Druuf als auch die Robotflotte Arkons bei unseren Plänen
helfen.«
    Rhodan sah zur Tür, durch die gerade ein Mann eintrat. Er trug die zartgrüne Uniform eines
Leutnants der Raumflotte des Solaren Imperiums.
    »Die CALIFORNIA ist startbereit!« meldete er.
    Rhodan nickte ihm zu. »Es ist gut, Leutnant Potkin. Ich werde mit Atlan und einigen Mutanten
einen Erkundungsflug unternehmen und bis nach Druufon vorstoßen. Erwarten Sie uns in wenigen
Stunden zurück.« Er warf Atlan einen schnellen Blick zu. »Fertig, Admiral?«
    Atlan nickte.
    Die CALIFORNIA glitt aus dem Hangar und raste hinauf in den schwarzen Himmel von
Hades. Unvorstellbare Stürme tobten über der zerrissenen Landschaft und sorgten für die
Ausgleichung des Druckunterschieds der beiden Planetenhälften.
    Marcel Rous saß unbeweglich vor den Kontrollen des Schiffes und steuerte es sicher in den Raum
hinaus, genau auf den errechneten Transitionskurs zu. Mit einem kurzen Sprung wollte man in
unmittelbare Nähe Druufons gelangen.
    Der Flug diente nicht der reinen Erkundung. In der Hauptsache wollte Rhodan noch einmal
versuchen, Kontakt mit dem unbekannten Helfer zu erhalten, der mitten zwischen den Druuf lebte
und doch nicht zu ihnen gehörte.
    »Transition in zehn Sekunden!« rief Marcel Rous.
    Niemand antwortete. Rhodan sah auf den Bildschirm, auf dem nach dem Hypersprung

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