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Silberband 009 - Das rote Universum

Titel: Silberband 009 - Das rote Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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auftauchte.«
    Sie schwiegen. Die Erklärung war einleuchtend, aber das Phänomen blieb unfaßlich. Sie starrten
dorthin, wo sie Nathans Geist jetzt vermuteten – in die Schwärze des Alls hinaus, wo es
nichts gab, dessen Brechungsindex Nathan hätte verändern können, um sichtbar zu werden.
    Nathan befand sich zum erstenmal im freien Raum, aber er empfand nichts Besonderes
dabei. Zuerst hatte er eine gewisse Neugier gespürt, aber nun, da er wußte, daß nichts
Außergewöhnliches daran war, verlor er sofort das Interesse. Er bewegte sich in die Richtung, die
man ihm gewiesen hatte, und wartete darauf, daß vor ihm etwas auftauchte, was er untersuchen
konnte.
    Er wußte nicht, mit welcher Geschwindigkeit er sich bewegte. Er beeilte sich jedoch, und als
er eine Weile unterwegs war, spürte er, wie eine Art Sog ihn erfaßte und nach vorn riß. Das
verwunderte ihn, denn in seiner Geist-Existenz hatte er noch niemals zuvor mechanische Einflüsse
zu spüren bekommen. Schließlich bestand er aus nichts Materiellem, das man hätte ansaugen oder
fortblasen können. Seine Neugierde erwachte wieder, und gleichzeitig empfand er ein wenig Angst
vor dem, was dort vor ihm war und ihn anzog, ohne sichtbar zu werden.
    Er wünschte sich plötzlich an Bord des Schiffes zurück, das hinter ihm verschwunden war und
nicht mehr anders aussah als all die vielen Sterne, die ringsum mit ruhigem Schein vor dem
schwarzen Hintergrund standen.
    Aber selbst wenn er gewollt hätte, er hätte nicht mehr zurückkehren können. Der Sog war
stärker als seine Kraft. Er gab den Widerstand auf und ließ sich treiben.
    Etwas später sah er vor sich etwas auftauchen, das zunächst wie ein heller Fleck aussah und
keine Konturen zu haben schien. Nathan stellte fest, daß er genau auf diesen Fleck zu gezogen
wurde. Er sah, wie der Fleck schnell größer wurde. Schließlich bekam er Konturen und sah aus wie
eine gewaltige Halbkugel. Nathan näherte sich ihr mit beängstigender Geschwindigkeit. Ein paar
Augenblicke später war die Halbkugel so groß geworden, daß er sie nicht mehr ganz überblicken
konnte. Dafür sah er nun unter sich weite Ebenen, die offenbar mit Gras bewachsen waren, riesige
Wälder, Flüsse, Seen und Meere. Er sah eine Ansammlung von regelmäßig geformten Gebilden, die
künstlich zu sein schienen und wahrscheinlich das darstellten, was sein Freund eine Stadt nannte.
Er sah auch Wolken unter sich langsam dahintreiben, aber all das erblickte er wie durch einen
Schleier hindurch. Der Ausblick war nicht frei. Etwas lag zwischen ihm und dem Land dort
unten.
    Er sah es im letzten Augenblick, aber da war es schon zu spät, um darauf zu reagieren. Eine
durchsichtige Wand kam plötzlich auf ihn zu – die Wand, die er von weitem für einen Schleier
gehalten hatte. Er fühlte einen kräftigen Stoß, als er sie berührte, und spürte, wie er in etwas
Zähes, Weiches hineinsank. Das alles verwirrte ihn unsäglich. Ein paar Sekunden lang hatte er das
Gefühl, er würde festgehalten. Aber dann war alles wieder frei um ihn herum, und der Sog hatte
aufgehört. Nathan blickte in die Höhe und sah dicht über sich die schimmernde Hülle, die er eben
durchdrungen hatte. Er wußte nicht, woraus sie bestand, aber nun, da sie ihm nichts angetan
hatte, interessierte er sich auch nicht mehr für sie. Er machte sich auf den Weg nach unten.
    Als er die Hälfte des Weges zurückgelegt hatte, empfand er plötzlich von fernher das Gefühl
der Heiterkeit. Er wunderte sich darüber, bis ihm klar wurde, daß nicht er derjenige war, der
sich über etwas freute, sondern ein anderer, der seine Heiterkeit auf telepathischem Weg
übertrug. Nathan hörte die schrillen Schreie, wie er und seine Artgenossen sie auszustoßen
pflegten, wenn sie sich über etwas unbändig freuten. Verwirrt versuchte er, sich darüber
klarzuwerden, wie einer seiner Artgenossen auf diese seltsame Welt gelangt sein könnte, bis die
klare Überlegung zurückkehrte und er einsah, daß es sich immer als schrilles Geschrei anhören
mußte, wenn jemand seine Heiterkeit auf telepathischem Wege übertrug – ganz gleich, wie das
Geräusch in Wirklichkeit klang. Es gab keinen Artgenossen auf diesem Planeten. Jemand war da, der
sich über irgend etwas freute und ihm, Nathan, davon Mitteilung machte.
    Nathan wartete gespannt auf das, was noch kommen sollte, während er gemächlich weiter auf den
Boden zutrieb. Plötzlich hörte er eine dröhnende Stimme.
    »Armer

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