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Silberband 010 - Thora

Titel: Silberband 010 - Thora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Deringhouse. »Springen Sie aufs Geratewohl. Sie
wissen, daß Ihnen nichts zustößt, wenn Sie an einer Stelle landen, an der sich feste oder
flüssige Materie befindet. Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit schräg nach unten. Wenn Sie zufällig
in einem Gang oder einer Höhlenkammer auftauchen, merken Sie sich den Platz und kommen Sie
zurück, um uns Bericht zu erstatten. Verstanden?«
    Ras Tschubai nickte. Er erhob sich aus dem Polstersitz, in dem er bisher gesessen hatte, trat
ein paar Schritte zur Seite und schloß die Augen. Es war ihm nicht anzusehen, wie schwer es für
ihn war, sich auf einen Teleportationssprung zu einer Stelle vorzubereiten, die er nie zuvor
gesehen hatte und von der er nicht wußte, wie sie aussah.
    Deringhouse beobachtete den Teleporter. Er sah, wie die Umrisse seines Körpers sich plötzlich
zu verflüchtigen begannen. Aber bevor sie Zeit hatten, völlig zu verschwinden, erschienen sie
wieder und verdichteten sich zur gewohnten Deutlichkeit. Auf Tschubais Stirn glänzten plötzlich
große Schweißtropfen. Er schlug die Augen auf.
    »Nichts«, sagte er leise, mit erschöpfter Stimme. »Bin anscheinend mitten im Fels gelandet.
Aber dicht daneben muß ein Hohlraum sein, das spüre ich.«
    Deringhouse nickte ihm geduldig zu. »Gut. Versuchen Sie's noch einmal, wenn Sie sich danach
fühlen.«
    Tschubai ruhte sich eine Weile aus, dann unternahm er den zweiten Versuch. Er schloß die Augen
und versuchte, durch die Finsternis hinter den Lidern die Stelle zu sehen, zu der er sich
befördern wollte. Natürlich wurde es ein reines Phantasiebild, weil er die Stelle nicht kannte.
Aber selbst das Phantasiebild reichte aus, um den Extrateil seines mutierten Gehirns im
gewünschten Augenblick zu aktivieren und die Teleportation auszulösen.
    Ras Tschubai sprang.
    Das erste, was er danach spürte, war das verblüffende Gefühl, als ob ein Gewicht von mehreren
Zentnern auf ihm lastete. Er mußte sich gegen dieses Gewicht stemmen, um überhaupt auf die Beine
zu kommen, und es kostete ihn sehr viel Mühe. Er erkannte, daß es nichts anderes als die hohe
Roland-Gravitation war, die dieses Gefühl verursachte, und schickte sich an, den
Antigravgenerator seines Schutzanzugs in Betrieb zu setzen. Alles in allem brauchte er fünf
Sekunden, um sich vom Gravitationsschock zu erholen, festzustellen, daß er sich in einem mit
Gleitbändern ausgelegten Gang befand, und die Hand auszustrecken, die den Schalter des Generators
betätigen sollte.
    Auch was danach kam, ging schnell. Ras Tschubai bekam einen heftigen Schlag gegen den Rücken.
Er wirbelte herum, taumelte und spürte, wie ihm siedendheißer, stechender Schmerz durch den
Körper drang. Er stürzte und verlor beim Sturz das Bewußtsein. Das letzte, was er sah, war die
alptraumhafte Gestalt eines drei Meter hohen Druuf, der mit gezückter Waffe weiter hinten im Gang
stand.
    »Sie sind keine fünfzig Meter mehr entfernt«, keuchte Fellmer Lloyd. »Die Roboter
können noch weiter vorne sein.«
    Es sah so aus, als würde selbst der Vorsprung, den die langsame Eigenzeit der Druuf den
Flüchtigen gab, nicht ausreichen, um den Mechanismus der Felswand zu offenbaren. Sie hatten die
Wand abgetastet, von oben nach unten, von rechts nach links und zweimal diagonal. Sie hatten die
großen Kunststoffhandschuhe an allen möglichen Stellen auf den Fels gepreßt, aber der Stein
rührte sich nicht.
    Fünfzig Meter – das war kaum mehr als die sichere Reichweite eines Schockstrahlers. Perry
Rhodan krümmte sich und spannte die Muskeln, um den harten Schlag abzuwehren, der jetzt oder in
einer der nächsten Sekunden kommen mußte.
    Im Helmempfänger hörte er den Mutanten keuchen. Es kostete Lloyd gewaltige Anstrengung, die
fremden Gedankenmuster der Druuf ständig unter Beobachtung zu halten.
    »Noch vierzig Meter!« stieß er hervor. »Mein Gott – gleich werden sie anfangen zu
schießen. Die Robots müssen schon dicht heran sein.«
    Man sah noch nichts. Die gleichförmige Beleuchtung machte den Hintergrund des Ganges zu einem
hellen, konturlosen Lichtfleck. Mitten im Licht zuckte von Zeit zu Zeit ein Funke auf, ein Reflex
auf einem der metallischen Körper der Roboter.
    Sechs Hände tasteten ununterbrochen über das Gestein, während Fellmer Lloyd abseits stand und
auf die Druuf achtete. Sechs Hände glitten ziellos hierhin und dorthin, um den geheimen Punkt zu
finden, an dem sich der Öffnungsmechanismus befand. Von sechs Händen sanken

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