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Silberband 010 - Thora

Titel: Silberband 010 - Thora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ihn Everson draußen nach einem
Diener rufen.
    »Nun?« fragte er. »Wollen Sie jetzt sprechen?«
    »Es ist alles in Ordnung«, versicherte Goldstein und gab sich verzweifelte Mühe, seiner Stimme
einen forschen Klang zu verleihen. »Es sind nicht die geringsten Anzeichen dafür vorhanden, daß
dieser Planet von Arkoniden besucht wird. Es gibt keine fremden Agenten auf Eppan. Die
Eingeborenen sind bis auf wenige Ausnahmen harmlos. Ich glaube nicht, daß sie jemals eine
technische Zivilisation entwickeln werden. Wir können beruhigt zur Erde zurückkehren.«
    »Haben Sie Mataal erzählt, daß wir keine Eppaner sind?« mischte sich Scoobey ein.
    »Er ist sehr intelligent. Außerdem wittert er ein Geschäft.«
    Das war keine präzise Antwort auf eine direkte Frage, entschied Everson.
    Laut fragte er: »Was macht Sie so apathisch? Sind Sie krank? Gibt es unter den Eingeborenen
ähnliche Fälle?«
    »Nein«, sagte Goldstein schroff, »ich bin nicht krank. Ich weiß nicht, was es ist. Bestimmt
liegt es an den klimatischen Verhältnissen.«
    Everson kannte die kurze Folge von Sommer und Winter auf Eppan. Aber war das der Grund für
Goldsteins Veränderung? Der ratlose Ausdruck auf Scoobeys Gesicht bestätigte ihm, daß sein Erster
Offizier ebenso ratlos war. Was auch immer dem Jungen auf Eppan zugestoßen war, er mußte so
schnell wie möglich zur Erde zurückgebracht werden. In Terrania würden die Spezialisten schnell
herausfinden, was mit Goldstein los war.
    Der sichere Instinkt für nahendes Unheil, den sich Everson in den langen Jahren seiner
Dienstzeit angeeignet hatte, meldete sich. Er mußte den Mutanten aus dieser Umgebung
herausbringen.
    »Mataal!« rief er scharf.
    Die gelassene Ruhe, mit der der Eppaner zurückkehrte, beeindruckte Everson. Er bedauerte, daß
er nicht über telepathische Mittel verfügte, die ihm Einblick in die Gedanken des Mannes gewährt
hätten.
    »Wir werden Goldstein zu unserem Raumschiff bringen«, erklärte Everson. »Wir kehren in unsere
Heimat zurück.«
    Die Schlitzaugen glitzerten kalt.
    »Ich werde Sie aus der Stadt führen«, erbot sich der Eppaner höflich.
    Everson gab sich einen Ruck. Kühl sagte er: »Noch ein kleines Stück weiter, mein Sohn. Sie
werden mit uns zu unserem Planeten kommen.«
    Mataal lachte. Er entgegnete nur ein einziges Wort: »Nein!«
    »Drehen Sie sich um!« schrie Everson.
    Mataal sah Scoobey hinter sich stehen. Der Erste Offizier hatte seinen Paralysator auf ihn
gerichtet.
    »Wir haben zwei Möglichkeiten«, begann Everson. »Wir können Sie mit dieser Waffe lähmen, oder
Sie sind vernünftig. Unser Volk ist in ein kosmisches Spiel verwickelt, bei dem ein winziger
Fehler unseren Untergang bedeuten kann. Beeilen Sie sich, das zu verstehen.«
    Im stillen bewunderte Everson den Fremden. Die unerschütterliche Ruhe, mit der er die Worte
hinnahm, war mit der während des Kampfes in der Arena zu vergleichen.
    »Sie haben Ihre Trümpfe ausgespielt«, sagte Mataal und nickte zu Walt Scoobey hinüber. »Jetzt
bin ich an der Reihe. Sie können mich paralysieren, gewiß, aber dann werden Sie dieses Haus nicht
lebend verlassen. Als Sie mich eben hinausschickten, um ungestört mit Goldstein zu reden, habe
ich meine Diener informiert, daß ich meine Gäste auf jeden Fall aus dem Haus geleiten
werde. Verstehen Sie? Lähmen Sie mich mit Ihrer Waffe, dann taucht für Sie ein Problem auf. Wie
wollen Sie mit dem bewegungslosen Körper des populärsten Mannes der Stadt zu Ihrem Raumschiff
gelangen? Wenn Sie mich jedoch nicht bewegungsunfähig machen, müssen Sie damit rechnen, daß ich
den ersten Passanten aufkläre, wer Sie sind und daß ich Ihnen nur unter Zwang folge.« Er
lächelte. Seine Sicherheit wirkte verblüffend. Als er fortfuhr, hatte seine Stimme einen
spöttischen Unterton. »Außerdem ist es besser für Sie, wenn Sie nicht erkannt werden. Wenn Sie
diese Waffe benutzen, wird man auf jeden Fall mißtrauisch werden. Unsere modernste Waffe ist eine
Armbrust.«
    Die ausgeprägte Intelligenz dieses Mannes, sein sicherer Blick für die bestehende Situation
und seine Logik konnten ihren gesamten Auftrag zum Scheitern bringen. Ein Barbar war in der Lage,
ihnen Schwierigkeiten zu machen.
    »Nun gut«, mischte sich Scoobey ein, »wir lassen es darauf ankommen.« Er drückte Mataal den
Paralysator in den Rücken. »Sie werden vorausgehen. Wir zeigen Ihnen die Richtung. Wenn Sie nur
einen Ton von sich geben, werde ich diese Waffe benutzen.

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