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Silberband 010 - Thora

Titel: Silberband 010 - Thora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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locken wir ihn aus seiner Reserve. Er muß etwas tun,
wenn er nicht mit uns umkommen will. Er kann seine Taktik, die er bisher verfolgt hat, nicht
weiter fortsetzen. Vor allem muß er davon abgehen, einen nach dem anderen von uns auszuschalten,
weil ihm mein Plan keine Zeit dazu läßt. Wir zwingen unseren unbekannten Gegner, die Karten auf
den Tisch zu legen.«
    »Ich stimme Ihnen zu«, sagte Poul Weiß leidenschaftlich.
    Fashong erwiderte vorsichtig: »Es klingt etwas endgültig. Ihr Vorschlag läßt uns keine andere
Alternative, als zu sterben – oder, ja, über dieses Oder wissen wir nichts.«
    »Ich bin dagegen, das Schiff zu gefährden«, sagte Everson. »Noch haben wir die Chance, uns auf
andere Weise zu helfen.«
    Mit zwei Schritten war Scoobey bei Mataal und riß dessen Arm hoch. »Hat er nicht auch ein
Recht, mitzuentscheiden, was geschehen soll? Sein Leben ist genauso bedroht wie das unsere. Geben
wir ihm die Gelegenheit, seine Ansicht zu äußern. Das ist das mindeste.«
    »Also gut«, sagte Everson, »ich werde Mataal fragen.«
    Er schilderte dem Eppaner die Vorfälle in eppanischer Sprache.
    »Vernichten Sie das Schiff«, forderte Mataal. »Mit Untätigkeit wurde noch nie ein Feind
bezwungen.« Seine Zähne blitzten, und das gelbe Gesicht verzog sich in grimmiger
Entschlossenheit. Everson war sicher, daß Mataal in dem Unbekannten eine Art Ungeheuer sah.
    »Sie haben gewonnen«, wandte sich Everson an den Ersten Offizier. »Mataal steht auf Ihrer
Seite. Trotzdem wollen wir Doc Morton fragen, er muß wieder zu sich kommen.«
    Scoobey ging zu dem Arzt hinüber und stieß ihn mit der Fußspitze an.
    »Da werden Sie wenig Glück haben«, sagte er tonlos. »Hier liegt ein weiterer Beweis dafür, daß
wir nicht länger warten dürfen. Wollen Sie so lange zögern, bis wir alle erstarrt sind?«
    Everson spürte das Verlangen in sich aufsteigen, mit bloßen Fäusten gegen irgend etwas
loszugehen.
    »Mortons Zustand lenkt den Verdacht auf mich«, gab er zu. »Aus diesem Grund stimme ich jetzt
Ihrer Idee zu.«
    Scoobey lächelte.
    »Sehr gut«, sagte er befriedigt. »Sie wissen, was zu tun ist. Von hier oben können wir die
Sache nicht ausführen. Wir müssen an die Triebwerke heran. Ich schlage vor, daß wir die Zentrale
geschlossen verlassen. Wir wollen sofort gehen.«
    Vier überdurchschnittlich intelligente Terraner und ein eppanischer Gladiator sahen sich an.
Stummes Einverständnis lag in ihren Blicken. Scoobey ging voraus.
    Sie kamen nicht sehr weit. Ihre Augen erfaßten ein unglaubliches Schauspiel: Die Treppe –
der einzige Weg auf die Bühne – löste sich vor ihnen auf. Sie wurde durchsichtig, war nur
noch ein schemenhafter Anblick und schließlich vollkommen ausgelöscht.
    »Es sieht so aus, als hätten wir das Mißfallen des Unbekannten erregt«, bemerkte Weiß trocken
und sah über das Geländer hinab.
    Sie hatten im Moment keine Möglichkeit, die Bühne zu verlassen. Sie war ihr Gefängnis
geworden, in dem sie ihrem gnadenlosen Gegner ausgeliefert waren.
    Ein gräßliches Gelächter riß sie aus ihren Gedanken. Entsetzt fuhren sie zusammen. Es war
Goldstein.
    »Man müßte ihm eine Injektion geben«, schlug Scoobey vor.
    »Er wird sich wieder beruhigen«, sagte Everson. »Es ist sicher nur ein kurzer Anfall.«
    Was blieb ihnen noch, überlegte er, was konnten sie noch tun? Er fühlte sich vollständig
entkräftet. Ausgehöhlt und ohne innere Substanz stand er dem Feind gegenüber. Den anderen ging es
nicht besser. Nur der Eppaner, für den alles Geschehene unverständlich bleiben mußte, wirkte
nicht mitgenommen.
    Everson betrachtete die Stelle, wo sich noch vor wenigen Minuten die Aluminiumtreppe befunden
hatte, mit angespannter Aufmerksamkeit. Wie war das Verschwinden zu erklären?
    Gab es überhaupt noch eine Chance für sie?
    Langsam erholte sich Goldstein von seiner Erschöpfung. Die Anstrengung, die es ihn
gekostet hatte, den Aufgang innerhalb kurzer Zeit aufzulösen, hatte ihn überbeansprucht. Aber er
hatte diesen geeigneten Augenblick zur Demonstration seiner Macht nicht ungenutzt verstreichen
lassen. Das allein war wichtig. Es mußte Everson überzeugen, daß er unbesiegbar war. Die Moral
der kleinen Gruppe mußte Stück für Stück zertrümmert werden. Goldstein war davon überzeugt, daß
es ihm gelingen würde.
    »Wenn wir alle Decken aneinanderbinden, könnten wir einen von uns auf den Steg hinablassen«,
hörte er Poul Weiß vorschlagen.
    »Das

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