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Silberband 010 - Thora

Titel: Silberband 010 - Thora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wird wenig Zweck haben«, widersprach Everson. »Wenn wir einen Strick anfertigen, wird er
das Schicksal der Treppe teilen.«
    Fashong sagte: »Ich möchte meinen Vorschlag in Erinnerung bringen.«
    Wenn wir den Gegner erst einmal kennen, wird es uns leichter fallen, ihn zu
überrumpeln, dachte der Astronaut. Warum geht Everson nicht darauf ein?
    Goldstein verfolgte diesen Gedanken mühelos. Er würde den Chinesen als nächsten ausschalten.
Die eiserne Beherrschung des Asiaten und seine Fähigkeit, selbst in dieser Situation scharfe
Überlegungen anzustellen, konnten Everson eine Stütze sein, die Goldstein wenig behagte.
    »Wie stellen Sie sich das vor, Fashong?« fragte Everson. »Soll ich mich über Bordfunk zu
Verhandlungen bereit erklären? Es sieht nicht so aus, als müßte unser Widersacher Gespräche mit
uns führen.«
    »Was ich jetzt sage, klingt vielleicht ein wenig unbescheiden«, erwiderte Fashong. »Mir ist
ein gewisses System im Vorgehen unseres Feindes aufgefallen. Er begann damit, die unwichtigen
Männer zuerst außer Gefecht zu setzen und drang dann langsam zu den anderen vor. Wir vier –
Mataal müssen wir natürlich ausschließen – bilden die Führungsgruppe der Kaulquappe. Das
kann kein Zufall sein.«
    Ohne Zweifel würde der Chinese bald die Wahrheit herausfinden, überlegte Goldstein. Wie ein
Jagdhund hatte sich Fashong hinter die Fährte geklemmt. Goldstein empfand beinahe Sympathie für
den Navigator.
    »Welchen Sinn sehen Sie in dieser Reihenfolge?« fragte der Colonel.
    Fashong fuhr fort: »Unter normalen Umständen sollte man annehmen, daß ein logisch denkender
Mensch in erster Linie die wichtigsten Personen ausschalten würde. Wenn er es nicht tut, dann hat
er etwas Besonderes mit ihnen vor, oder er will Druck auf sie ausüben. Er will sie zur Aufgabe
zwingen. Warum sollten wir dem Geheimnisvollen den Gefallen nicht tun?«
    Eversons Stimme hob sich ein wenig, als er antwortete: »Ganz gleich, was geschieht, ich werde
niemals aufgeben.«
    Der Chinese trat an den Navigationstisch. Er schrieb einige Sätze auf ein Blatt Papier und
überreichte es dem Kommandanten.
    Wir könnten uns scheinbar ergeben, las Goldstein mühelos in den Gedanken Eversons mit. Das Spiel mit offenen Karten muß endlich aufhören.
    Everson zerknüllte den Zettel. Seine große Gestalt beugte sich über ein Mikrophon.
    »Wir sind zu Verhandlungen bereit«, sagte er langsam. »Wer immer unser Feind ist, er soll sich
zeigen, damit wir uns einigen können.«
    Goldstein kicherte höhnisch. Seine paranormalen Kräfte traten in Aktion. Wie von Geisterhand
geführt, bewegte sich der Schreibstift über dem Navigationstisch. Goldstein lenkte seinen
beschriebenen Zettel behutsam durch die Zentrale. Er schwebte langsam auf Everson zu.
    »Sehen Sie doch!« schrie Weiß.
    Everson griff das Blatt aus der Luft. Er las den einzigen Satz, der darauf geschrieben stand,
laut vor: »Geht zum Teufel!«
    »Ich würde sagen, daß es ein typisch menschlicher Ausspruch ist«, bemerkte Fashong
befriedigt.
    Goldstein wußte, daß ihm nicht viel Zeit blieb. Er durfte nicht so lange warten wie bei
Inoshiro. Sorgfältig sondierte er das Gehirn des Chinesen. Eine kleine Modifikation würde
genügen, mehr war nicht zu tun.
    »Das hilft uns aber mächtig weiter«, brummte Everson sarkastisch.
    Fashong sagte rasch: »Es gibt nur einen möglichen Schluß, den wir aus den vorliegenden
Tatsachen ziehen können.«
    Goldstein kannte die nächsten Worte, ehe Fashong sie aussprach.
    Wie von einem Schüttelfrost gepackt, erschauerte der schmächtige Raumfahrer. Mit einem
Aufschrei war Everson an seiner Seite.
    »Reden Sie!« schrie er. »Fashong, reden Sie!«
    Fashong öffnete den Mund, aber es kam kein Laut über seine Lippen. Seine Hand flatterte wie
ein welkes Blatt durch die Luft, als wollte sie in eine bestimmte Richtung weisen, aber sie
erstarrte auf ihrem Weg, fiel schwer zurück. Everson fühlte den kleinen Körper in seinen Armen
schlaff werden.
    »Er hat es gewußt«, sagte der Colonel. »Er kannte unseren Gegner, aber er konnte es uns nicht
mehr sagen. Er ist gelähmt wie die anderen.«
    »Eines hat er uns noch mitteilen können«, sagte Scoobey. »Er sprach davon, daß es ein typisch
menschlicher Ausspruch sei, dieses ›Geht zum Teufel‹. Das heißt, daß einer von uns dreien der
Verbrecher ist.« Er starrte Weiß und Everson an, als müßte er sich ihre Gesichter einprägen.
»Nein, einer von euch beiden

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