Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 010 - Thora

Titel: Silberband 010 - Thora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
vorüber«, sagte Everson leise in Eppanisch.
    Mataal gab ihm keine Antwort. Der Colonel ließ Scoobey in dem Sitz wieder nach oben
gleiten.
    »Dort wollte er sein«, sagte er zu Mataal. »Nun sind wir die einzigen im Schiff, die sich noch
bewegen können. Wir – und Goldstein«, vollendete er.
    Goldstein streifte die Decke von seinem Körper und erhob sich.
    »Jetzt wissen Sie es, Everson«, stellte er fest.
    »Ja«, bestätigte der Colonel, »ich hätte es längst herausfinden müssen.«
    Goldstein winkte nachlässig ab. Seine Haltung strahlte Arroganz aus.
    »Hören Sie auf, mit der Waffe herumzuspielen!« befahl er. »Es wird Ihnen nicht gelingen, sie
abzudrücken. Versuchen Sie auch nicht, mit Ihren Fäusten auf mich loszugehen. Ja, ich kann diesen
verrückten Plan in Ihren Gedanken erkennen. Bis Sie mich erreicht haben, werden Sie Ihren
Kameraden zu meinen Füßen Gesellschaft leisten.«
    »Was wollen Sie von mir?« fragte Everson.
    Der Mutant wies mit spöttischer Höflichkeit auf den Kommandosessel. »Wollen Sie sich nicht
setzen?«
    Er kam zwischen den Gelähmten hervor und wartete, bis sich Everson niedergelassen hatte.
    »Ich will die FAUNA«, sagte er dann und sah Everson lauernd an.
    Jetzt, da Everson den Gegner kannte, war alle Furcht von ihm gewichen.
    »Es gibt einen bestimmten Satz, den Sie ebenfalls benutzt haben«, sagte er. »Geh zum
Teufel!«
    Goldstein lachte. »Ihre Reaktion ist ebenso dumm wie unüberlegt. Einige Tatsachen werden Ihre
unkluge Einstellung rasch ändern.«
    »Glauben Sie? Ich werde meine Meinung nicht ändern – weder jetzt noch später«,
versicherte Everson. »Reden Sie, soviel Sie wollen.«
    »Passen Sie auf, Colonel.« Goldsteins Stimme blieb spöttisch. »Dort am Boden liegen elf
gelähmte Männer. Zwei weitere befinden sich vor der dritten Triebwerkskammer. Bei Weiß haben Sie
mir die Arbeit vorerst abgenommen. Sicher sind Sie daran interessiert, daß Ihre Leute wieder
einsatzfähig werden. Wissen Sie, Everson, ich habe nur zwei Möglichkeiten: Entweder es gelingt
mir, die Kaulquappe in meine Hand zu bekommen, oder ich muß sterben. Im letzteren Fall werde ich
nicht ohne Begleitung sein.«
    Er überlegte einen Augenblick.
    »Sehen Sie den Schreibstift dort auf dem Navigationstisch?« fragte er dann.
    Als Everson in die bezeichnete Richtung blickte, ließ der Mutant den Schreiber langsam
heranschweben.
    »Ich sehe, daß Sie neben der Telepathie auch die Telekinese beherrschen«, sagte Everson. »Das
haben Sie uns bereits mehrfach demonstriert.«
    Mit einer Handbewegung bedeutete Goldstein ihm zu schweigen. Der Stift begann seine Form zu
ändern. Er wurde lang und spitz – wie eine Nadel. Wider seinen Willen wurde Everson von dem
Geschehen fasziniert. Plötzlich schoß der neu entstandene Körper wie ein Pfeil durch die Luft.
Dicht neben Landi blieb er zitternd im Boden stecken.
    Goldstein ging hinüber und zog das Ding heraus. Er wog es bedächtig in der Hand.
    »Sie sind ein intelligenter Mann, Everson«, sagte er. »Was mit diesem Stift möglich ist, kann
auch mit größeren Gegenständen geschehen und mit lebenden Wesen. Wenn ich davon sprach, daß wir
eventuell zusammen sterben werden, wenn Sie keine Vernunft annehmen, dann verstehe ich darunter,
daß Sie zusehen werden, wie einer nach dem anderen auf eine besondere Art ums Leben kommt.
Ich werde mit Ramirez anfangen. Short und Stanford werden folgen. Sie werden der letzte sein,
Colonel.«
    »Damit kommen Sie niemals durch«, sagte Everson. Auf seinem blassen Gesicht bildeten sich
feine Schweißperlen. »Sie müssen verrückt sein, Goldstein. Nur ein Wahnsinniger kann ein
derartiges Vorhaben ersinnen. Sie sind ein Teufel.«
    Goldstein ließ die neu erschaffene Nadel auf seinem Handrücken rotieren. Dann schleuderte er
sie von sich.
    »Werden Sie nicht melodramatisch«, sagte er. »Wollen Sie für den Tod Ihrer Kameraden
verantwortlich sein? Sie müssen sich nur meinen Befehlen beugen, alles andere wird sich finden.
Ich werde die Männer von ihrer Lähmung befreien, und sie werden Ihnen keine Schwierigkeiten
machen.«
    »Was haben Sie weiter vor?« erkundigte sich Everson in düsterer Vorahnung.
    »Darüber brauchen Sie sich nicht den Kopf zu zerbrechen. Ihre Aufgabe wird es sein, das Schiff
dorthin zu bringen, wo ich mich für meine weiteren Aufgaben vorbereiten kann.«
    Everson versuchte, seine aufgewirbelten Gedanken einzudämmen. Er wußte, daß sie für den
Telepathen kein

Weitere Kostenlose Bücher