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Silberband 010 - Thora

Titel: Silberband 010 - Thora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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lassen.
    »Wir werden auf jeden Fall Moluk anfliegen«, meldete sich Everson wieder. »Ich bin davon
überzeugt, daß den Spezialisten der Abwehr die Auswertung des vorliegenden Materials richtig
gelungen ist.«
    Weiß vernahm diese Worte mit gemischten Gefühlen.
    Er verstand Rhodans Bestrebungen, auf jeden Fall Verbündete zu gewinnen. Trotzdem überlegte
er, ob es nicht besser für die Besatzung der MEXIKO war, wenn sie keine Molekülverformer
entdecken konnte.
    Nach zwölf Stunden gab Oberst Everson den Befehl, Moluk anzufliegen. Die
Untersuchungen der anderen Planeten hatten keine Ergebnisse gebracht.
    Moluk benötigte 38 Stunden und 18 Minuten, um sich einmal um seine eigene Achse zu drehen.
Diese langsame Eigenrotation ergab atmosphärische Störungen, da die jeweilige Nachtseite lange
Zeit abkühlte und die Tagseite sich jeweils lange aufheizte.
    Everson, dessen Vorsicht in den langen Jahren seiner Dienstzeit fast sprichwörtlich geworden
war, ließ die MEXIKO an die Nachtseite heransteuern. Bereits der erste Versuch mit den
Ferntastern zeigte Erfolg: Moluk war bewohnt.
    Es gab keine Signale, die auf einen Funkverkehr schließen ließen.
    »Wenn es hier technisch begabte Lebewesen geben sollte, müßten irgendwelche Anzeichen darauf
hinweisen«, sagte Scoobey.
    »Es wird uns nichts anderes übrigbleiben, als Moluk noch einmal zu testen«, eröffnete Everson
den Männern. »Und zwar gründlich.«
    Ortungs- und Meßgeräte liefen erneut auf Hochtouren.
    Moluk versprach den Raumfahrern einen heißen Aufenthalt zu bieten, wenn sie jemals auf der
Tagseite landen sollten. Es war eine Welt mit großen Wüsten, wasserarm und nur von schmalen
Vegetationsstreifen bedeckt. Die Astronomen sprachen von einer mittleren Temperatur nahe 42 Grad
Celsius auf der Tagseite.
    »Im Schatten«, sagte Pentsteven zu dem aufstöhnenden Weiß.
    Trotzdem war die Luft atembar. Ihr Sauerstoffgehalt war nicht so groß wie auf der Erde.
Messungen und Analysen ergaben hohe Anteile an Edelgasen.
    Sandstürme, Stauborkane und trockene Gewitter folgten dicht aufeinander.
    Goldstein nahm Mentalimpulse von primitiven Lebewesen auf. Er fand keine Spur von
Molekülverformern.
    Weitere 48 Stunden wurden alle Beobachtungsmöglichkeiten wahrgenommen. Schließlich gab Everson
den Befehl, die MEXIKO auf der Nachtseite von Moluk zu landen.
    Marcus Everson blickte mit undurchdringlichem Gesicht auf die Kontrollen. Von dem
schwerkraftaufhebenden Schirm des Antigravfelds getragen, schwebte der Kreuzer langsam der
Planetenoberfläche zu. Everson hatte auf eine Landung mit eingeschalteten Triebwerken
verzichtet.
    Der Höhenmesser zeigte 142 Meter.
    Links von Everson saß Carmene, der Navigator. Sein narbiges Gesicht mit den schwarzen Augen
wirkte angespannt.
    Es geschah 34 Meter über dem Boden.
    Die Faust eines Giganten schien urplötzlich nach Everson zu greifen. Obwohl alles nur Sekunden
dauerte, hatte er Zeit, um zu denken.
    Das Antigravfeld ist ausgefallen!
    Im selben Moment kam der Aufprall. Seine Wucht genügte, um den Oberst aus dem Sessel zu
schleudern. Er fühlte sich hochgehoben. In instinktiver Abwehr riß er beide Arme vor sein
Gesicht. Noch während er quer durch den Kommandoraum flog, erlosch das Licht. Jemand schrie in
der Dunkelheit auf.
    Everson prallte gegen die Bordrechenmaschine. Ein stechender Schmerz bohrte in seiner rechten
Schulter.
    Mit einem heftigen Knall zerbarst eine der Mattscheiben. Glas rieselte zu Boden. Irgendwo
knackte Metall. Das Stöhnen von Menschen kam aus der Dunkelheit. Einer der Raumfahrer kroch unter
dem Navigationstisch hervor. Everson hörte, wie sein Körper die herabhängenden Karten
streifte.
    Er schob sich etwas weiter, um den vorspringenden Rand der Positronik ergreifen zu können. Als
er ihn erreicht hatte, zog er sich daran hoch.
    »Befindet sich jemand in der Nähe der Notbeleuchtung?« fragte Everson in die Finsternis.
    »Ich liege genau darunter«, meldete sich eine Stimme.
    Scoobey hatte gesprochen.
    »Bellinger, dieser Bulle, hat es sich auf meinem Bauch bequem gemacht und hindert mich am
Aufstehen«, fügte er hinzu.
    Trotz seiner Schmerzen mußte Everson grinsen.
    »Ich glaube, daß ich es schaffen kann«, rief eine andere Stimme.
    Everson wartete. Jemand begann leise, aber eindringlich zu fluchen.
    Dann wurde es wieder hell.
    Der Kommandoraum bot ein Bild der Verwüstung. Er sah aus, als hätte ein Riese mit einem
überdimensionalen Quirl Unordnung geschaffen. Direkt

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