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Silberband 010 - Thora

Titel: Silberband 010 - Thora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sich.
    »Die Prominenz sind wir«, erklärte Weiß mit einem Seitenblick auf Sternals Gepäck. »Es sei
denn, wir wollten diesen unerträglichen Zivilisten, Dr. Morton, der vor wenigen Minuten an Bord
ging, so bezeichnen.«
    Sternal verschwand in der Luftschleuse des nagelneuen Kreuzers der Staatenklasse. Die MEXIKO
hatte, wie alle Schiffe ihrer Klasse, einen Durchmesser von hundert Metern. Einhundertfünfzig
Männer waren notwendig, dieses Schiff durch den Kosmos zu steuern.
    Weiß kannte den Spezialauftrag, den sie zu erfüllen hatten. Unter dem Kommando von Marcus
Everson, Oberst der Terranischen Flotte, würden sie nach drei Transitionen, 20.000 Lichtjahre von
der Erde entfernt, im Raum materialisieren. Es galt, auf dem zweiten Planeten der Sonne Greenol
zu landen, um nach den Molekülverformern zu forschen, die nach den Ergebnissen der positronischen
Auswertung der Solaren Abwehr dort vielleicht existierten.
    Weiß dachte nur ungern an die Erlebnisse zurück, die er zusammen mit seinen Kameraden an Bord
der Kaulquappe durchgestanden hatte.
    Er sah Everson und Scoobey über den Landeplatz kommen. Zehn Mann der alten
Kaulquappenbesatzung würden an Bord der MEXIKO gehen. Dank ihrer Erfahrungen würden sie die
Führungsgruppe der Mannschaft bilden.
    Der Aufzug glitt nach unten. Weiß verließ die Plattform mit einem letzten Blick auf die
Umgebung.
    Raumfahrer sein heißt immer neuen Abschied nehmen, dachte er.
    Die MEXIKO brach aus dem Hyperraum und beendete jenen phantomähnlichen Flug, der
ihr gestattete, Lichtjahre zu überwinden. Die Auswirkungen des Entzerrungseffekts ließen nach.
Poul Weiß richtete sich auf. Er rieb seine Augen.
    Der Lautsprecher knackte.
    »Die dritte Transition ist beendet.« Es war Eversons Stimme. »Wir befinden uns im Zielsystem.
Unsere Entfernung zur Sonne Greenol beträgt jetzt einhundertsiebzig Millionen Kilometer. Der
Planet Moluk, den wir anfliegen werden, befindet sich auf seiner Umlaufbahn gerade hinter der
Sonne. Zunächst werden wir uns auf Fernuntersuchungen beschränken, um die Angaben des
Arkonkatalogs zu überprüfen.«
    Weiß schwang seine Beine von der Pneumo-Liege.
    Pentsteven, einer der Astronomen, betrat die kleine Kabine, ohne anzuklopfen. Seine Mausaugen
richteten sich auf den gähnenden Weiß.
    »Es ist das erste Mal, daß ich einen solchen Einsatz fliege«, verkündete er.
    »So?« brummte Weiß ohne Interesse.
    »Warum geht der Kommandant nicht näher an Moluk heran? Von unserer Position aus kann er nicht
viel feststellen.«
    Pentsteven schien, außer mit der verständlichen Neugier eines Greenhorns, noch mit einer
gehörigen Portion Hartnäckigkeit ausgerüstet zu sein.
    »Bisher«, erklärte Weiß, »war dieses System von Menschen unberührt. Wir wissen kaum etwas über
die sechs Planeten. Es ist vollkommen sinnlos, auf gut Glück sofort irgendwo zu landen. Während
wir auf dem zweiten Planeten umherspazieren, kann es uns passieren, daß man uns von der Nummer
Vier eine kleine Armada auf den Hals schickt. Deshalb verschaffen wir uns zunächst einen
Gesamtüberblick, bevor wir uns speziell mit Moluk beschäftigen.«
    »Natürlich«, sagte Pentsteven einfältig.
    Weiß warf ihm einen mißbilligenden Blick zu.
    »Wie lange wird es dauern, bis wir auf Moluk landen?« wollte der Astronom wissen. »Für mich
ist das alles ungemein aufregend.«
    Weiß' Gesicht rötete sich, was Pentsteven veranlaßte, fluchtartig den Raum zu verlassen.
    Als sich Weiß etwas später in den Kommando- und Navigationsraum begab, hatten die Spezialisten
bereits mit den Auswertungen der ersten Messungen begonnen. Die Schiffspositronik wurde ständig
mit neuen Daten versehen.
    »Auf den beiden äußeren Planeten herrschen Verhältnisse, wie wir sie ähnlich von Pluto her
kennen«, gab Marcus Everson gerade bekannt. »Es ist kaum anzunehmen, daß sie Leben tragen. Auch
der innere Planet fällt weg, da er so nahe an Greenol herankommt, daß er sich wahrscheinlich an
der Oberfläche bereits weitgehend verflüssigt hat. Interessant bleiben also Nummer zwei, drei und
vier.«
    Scoobey, der Erste Offizier, sagte: »Bisher konnten wir keine Spuren von Leben
feststellen.«
    Weiß beobachtete, wie Pentsteven vor Nervosität eine Sternkarte mit seinem Stechzirkel
perforierte. Samy Goldstein, der Telepath, stand unweit der Interkomfunkanlage. Sein junges
Gesicht wirkte angespannt. Seine Erfahrungen mit Mataal hatten ihn für diese Aufgabe geeignet
erscheinen

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