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Silberband 010 - Thora

Titel: Silberband 010 - Thora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Noch bevor
der grauhaarige Sergeant, der an den Auswertegeräten drei Plätze weiter saß, überhaupt bemerkt
hatte, daß etwas geschehen war, stand André Larchalle schon hinter ihm und rief: »Los! Worauf
warten Sie noch! Was sagt die Auswertung?«
    Mißmutig starrte der Sergeant auf die Geräte.
    »Was sagt die Auswertung wozu?« fragte er ruhig.
    Im selben Augenblick leuchtete eine Reihe Lampen vor ihm auf.
    »Dazu!« antwortete Larchalle giftig. »Machen Sie schnell! Vielleicht ist es das Signal
von Gray Beast.«
    Das Signal. Es konnte nur ein einziges geben: Hilfe! Abholen! Seit mehr als einem
halben Tag wartete die DRUSUS auf dieses eine Signal.
    Der grauhaarige Sergeant brauchte nicht mehr als eine Sekunde, um von schläfriger
Behaglichkeit auf höchste Aktivität umzuschalten. Erstaunlich schnell glitten die Finger über die
Reihen der Befehlstasten. Im Innern des Pults, vor dem er saß, entstand ein rasselndes und
klickendes Geräusch. Ein kleines positronisches Rechenaggregat war dabei, die von der
Kugelantenne gelieferten Daten zu verarbeiten.
    Dann hatte die Positronik die Daten. André Larchalle riß dem grauhaarigen Sergeanten den
Resultatstreifen ungeduldig aus der Hand und lief drei Plätze weiter, um den Streifen einem
jungen Korporal zu geben. Mit flinken Fingern schob dieser den Streifen in den schmalen Schlitz
eines kleinen Kastens, der fest angeschraubt vor ihm auf dem Pult stand. Dann drückte er ein paar
Schalter, die unterhalb des Kastens in der Pultplatte selbst angebracht waren, und lehnte sich
zurück.
    »Wie lange braucht das Ding?« fragte Larchalle.
    Die Frage war völlig überflüssig. Er kannte die Antwort selbst: Zwischen zehn und zweitausend
Minuten, je nachdem, wie gut der Katalogteil war, zu dem die von der Auswertung ermittelten Daten
gehörten.
    André Larchalle kehrte zu seinem Platz zurück und zwang sich zur Ruhe.
    Er überlegte sich, ob er Deringhouse rufen sollte – noch bevor der Ausgangspunkt des
Signals feststand. In diesem Augenblick ertönte das Signal. Mit einem Satz war er bei dem jungen
Korporal und riß ihm die auf Plastik gedruckte Antwort der Positronik aus der Hand.
    Auf dem kleinen Blatt standen nur wenige Zeichen. Sie besagten: Myrtha-System, Umlauf VII,
plus/minus 1.225.000 M.
    Jetzt, da André Larchalle das Ergebnis in den Händen hielt und sah, daß es das war, was er
sich gewünscht hatte, fiel plötzlich alle Erregung von ihm ab. Er blickte sich um, und die
Männer, die ihn erwartungsvoll anschauten, sahen, daß seine Augen leuchteten.
    »Wir haben sie«, verkündete Larchalle. »Auf Gray Beast lebt noch jemand.«
    Der Boden vibrierte auch hier.
    Der Sturm jedoch besaß innerhalb des Bergrings nur noch einen Bruchteil der Gewalt, mit der er
draußen Unheil stiftete.
    Sie hatten den Shift verlassen und waren in die Dunkelheit hinausgegangen. Wenn das Raumschiff
kam, dann waren sie zu Fuß schneller an Bord, als wenn sie den Shift in die Schleuse zu bugsieren
versuchten. Fünfzehn Minuten von der halben Stunde, nach der die Retter frühestens erscheinen
konnten, waren vergangen. Sie hätten glücklich sein und sich über die bevorstehende Rettung
freuen sollen, aber am Zittern des Bodens erkannten sie, daß der Kernbrand die Wurzel der Insel
von unten her schon längst erfaßt hatte.
    Perry Rhodan hatte sich den Mikrokom umgehängt und den Empfänger durch eine Kontaktleitung an
seinen Helm angeschlossen. Er wartete auf eine Antwort, obwohl er wußte, daß er keine bekommen
würde, wenn der Kommandant des zu Hilfe eilenden Raumschiffs nicht gerade ein Narr war. In einer
Lage wie dieser war selbst das Minimum an Funkverkehr schon Risiko genug.
    Trotzdem wartete Rhodan.
    Sie sprachen kaum miteinander. Sie hockten auf Felsbrocken, die über das Buschland verstreut
lagen, hatten die Füße auf den Boden gestemmt und lauschten dem zitternden Dröhnen, das aus der
Tiefe kam. Die Außentemperatur lag knapp unter dem Siedepunkt. Rhodan warf einen Blick auf die
Uhr. Fünfundzwanzig Minuten waren bereits vergangen. In fünf Minuten würde er ein zweites
Peilzeichen geben, damit das Schiff sich zurechtfand.
    Er ließ den Arm sinken und begann die Sekunden zu zählen. Er war bis zweiunddreißig gekommen,
da packte von unten her etwas den Stein, auf dem er saß, und schleuderte ihn in die Höhe. Wie ein
hart getretener Fußball flog Perry Rhodan davon. Undeutlich sah er die Schatten der Büsche rasend
schnell auf sich zukommen. Er

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