Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 010 - Thora

Titel: Silberband 010 - Thora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
bei deren Anblick den Terranern das Blut gefror.
    Ein Klotz – ein würfelförmiger, schwarzer Klotz, der auf zwei mächtigen Säulenbeinen
stand. Oben aus dem Klotz wuchs die haarlose Kugel des Kopfes. Die Facettenaugen schimmerten
selbst im Halbdunkel, und die spitze Öffnung des dreieckigen Mundes war weit aufgerissen, als
wolle sie die Terraner verschlingen. Seitwärts von dem Klotz hingen die Arme herab, dick und
kräftig, in zwei lächerlich feingliedrigen Händen endend.
    Das Wesen war ein Druuf.
    Nach den ersten Augenblicken des Schreckens erkannten sie, daß der Druuf bewaffnet
war und obendrein ein kleines Sprechgerät trug, wie die Druuf es benutzten, um die Laute der
humanoiden Sprachen nachzuahmen und zu empfangen.
    Der dreieckige Mund bewegte sich plötzlich. Es hatte nichts mit Sprechen zu tun. Die Druuf
benutzten andere Körperorgane, um die Ultraschallschwingungen ihrer unverständlichen Sprache
auszustrahlen. Trotzdem meldete sich das kleine Sprechgerät zur selben Zeit und erklärte mit
unpersönlicher, mechanischer Stimme: »Wir haben Ihren Ruf gehört. Wir sind zu der Ansicht
gekommen, daß Sie sich in Not befinden und wollen Ihnen helfen. Unser Schiff steht Ihnen zur
Verfügung.«
    Perry Rhodan hatte nicht lange gebraucht, um die Beherrschung wiederzufinden. Ein Druuf-Schiff
war in der Nähe gewesen, als er den Notruf aussandte. Ob sie das Wort Goshun verstanden hatten
oder nicht – sie waren gekommen, um sich die Sache anzusehen. Sie hatten die Mannschaft der
KEENIAL mit Paralysatoren ausgeschaltet.
    Wie ein Blitz zuckte ihm ein Gedanke durch den Kopf. Die Druuf würden darauf bestehen, daß er
und Atlan, Bull und Fellmer Lloyd an Bord ihres Schiffes kamen. Bei dem eigenartigen Verhältnis,
das Druuf und Terraner mehr trennte als miteinander verband, war unschwer zu erkennen, daß der
Druuf sie als seine Gefangenen betrachtete.
    Das war nicht so schlimm, wie es auf den ersten Augenblick aussah.
    Trotzdem machte Perry Rhodan einen Versuch.
    »Wir sind Ihnen sehr dankbar«, versicherte er. »Auf Ihr freundliches Angebot glauben wir
jedoch verzichten zu können. Unsere eigenen Schiffe werden in wenigen Stunden hier sein.«
    Das Sprechgerät brauchte eine Weile, um die Worte in die unhörbare Sprache des Druuf zu
übertragen. Als das geschehen war, erschienen im Blickfeld des Kommandostands fünf weitere
Druuf.
    »Ich glaube nicht«, antwortete der erste Druuf unverblümt, »daß unserem Kommandanten diese
Ablehnung gefallen würde. Wir bestehen darauf, daß Sie sich von nun an als unsere Gäste
betrachten.«
    Daß du dir nicht vor lauter Lügen in die Zunge beißt, dachte Perry Rhodan grimmig. Er
wußte, daß es keinen anderen Ausweg mehr gab. Die Druuf waren in der Übermacht. Sie würden mit
ihnen gehen müssen.
    Sie waren auf Gray Beast vom Regen in die Traufe gekommen, und sie waren es jetzt wieder. Aus
der Hand eines Gegners wanderten sie in die des anderen.
    Perry Rhodan hob die Hand zu einer zustimmenden Geste.
    »Ich bin einverstanden«, erklärte er. »Wir gehen mit Ihnen.«
    Der Druuf wartete, bis das Gerät die Worte übersetzt hatte. Dann wandte er sich um und schritt
davon.
    Das Schiff war eine jener Riesenwalzen, wie sie bei den Druuf die ultima
ratio der Schiffsbaukunst zu sein schienen. Die Gefangenen wurden höflich, aber kühl
behandelt. Man wies ihnen eine Reihe von Kabinen an und postierte vor die Türen einige Druuf als
Wachen.
    Das Schiff, dessen Name aus einer Gruppe unaussprechlicher, wispernder Laute bestand, machte
sich kurz nach der Übernahme der Gefangenen auf den Weg, wie aus mancherlei Anzeichen zu erkennen
war. Perry Rhodan zweifelte nicht daran, daß die Druuf durch die Überlappungszone in der Nähe des
Myrtha-Systems so schnell wie möglich auf ihre eigene Zeitebene zurückkehren würden.
    Perry Rhodan sah die Niedergeschlagenheit seiner Gefährten, die in den Stunden seit dem
Auftauchen der Druuf kaum ein Wort miteinander gesprochen hatten. Es ließ sich nicht leugnen, daß
sie sich in einer wesentlich unangenehmeren Lage befanden, als sie ursprünglich gehofft hatten,
aber immerhin waren sie bei den Druuf noch besser dran als auf dem Weg nach Arkon.

13.
    Das Ding sah aus wie eine Orgel. Es bestand aus metallischen Zylindern, die
untereinander starr verbunden waren und von links nach rechts an Größe abnahmen. Das Ding stand
an der Wand und schien zu nichts anderem dazusein, als die vier Gefangenen zu verwirren.
    Diese

Weitere Kostenlose Bücher