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Silberband 010 - Thora

Titel: Silberband 010 - Thora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Schwierigkeiten.
    Nur langsam kam er voran. Das machte ihn ungeduldig, denn je länger die KEENIAL frei durch den
Raum trieb, desto bessere Ideen bekamen die Ekhoniden, die außerhalb des Kommandostands in den
Gängen des Schiffes darauf warteten, daß der Feind sich eine Blöße gab.
    Mit einem ganz bestimmten Schritt rechnete Perry Rhodan schon seit geraumer Zeit. Er war
einfach zu tun und brachte niemand in Lebensgefahr. Er würde nur Perry Rhodan daran hindern, das
Schiff wieder in Bewegung zu setzen und sich mit einem weiten Hypersprung in Sicherheit zu
bringen. Rhodan wunderte sich, daß noch keiner der Ekhoniden darauf gekommen war.
    Sie konnten die Energiezufuhr zum Kommandostand lahmlegen. Alles, was sie dazu zu tun
brauchten, war, einen Schalter umzulegen. Von diesem Augenblick an würde der Kommandostand ein
toter Raum sein: ohne Licht, ohne Heizung, ohne Luftversorgung. Nur noch ein einziges Aggregat
würde funktionieren, weil es einen eigenen Generator besaß: Der Notsender.
    Perry Rhodan lehnte sich in seinen Sessel zurück und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
Er hörte, wie Reginald Bull hinter ihn trat.
    »Macht Arbeit, wie?« fragte er lässig.
    Rhodan nickte stumm. Bull sah prüfend zu den Lampen empor.
    »Bis jetzt sind sie noch nicht auf die Idee gekommen«, murmelte er.
    In diesem Augenblick erlosch das Licht. Mit ihm die Bildschirme, die tausend bunten Lämpchen
an den Kontrolltafeln und die roten Signale über den verriegelten Schotten. Der Kommandostand lag
in tiefer Finsternis. Das Summen der Belüftung hatte aufgehört.
    »Man soll den Teufel nicht an die Wand malen«, brummte Reginald Bull unerschüttert.
    Perry Rhodan stand auf.
    »Atlan, alles in Ordnung?« rief er in die Finsternis.
    Aus dem Hintergrund meldete sich die Stimme des Arkoniden. »Bis jetzt noch. Wenn aber die
Gefangenen zu sich kommen, werde ich es nicht sehen können.«
    Das war ein völlig neuer Aspekt, mit dem Rhodan bisher nicht gerechnet hatte. Sie mußten die
Bewußtlosen in einer Ecke nebeneinanderlegen, um die Aufmerksamkeit nicht zu verzetteln, und beim
geringsten verdächtigen Geräusch sofort schießen.
    Rhodan und Bull tasteten sich durch die Finsternis. Die steifen Körper der Ekhoniden machten
ihnen nicht viel Mühe. Sie legten sie an die Wand zwischen zwei verriegelten Schotten.
    »Halt die Ohren offen, Admiral!« mahnte Rhodan. »Und schieß nicht auf Lloyd, wenn er zu sich
kommt. Er liegt in der anderen Richtung.«
    Dann kehrte er zum Platz des Piloten zurück. Die kleine Schalttafel des Notsenders schloß sich
links an das Pilotenpult an. Perry Rhodan tastete nach dem Hauptschalter, fand ihn und legte ihn
um. Fünf kleine Lämpchen leuchteten auf und verbreiteten wenigstens so viel Helligkeit, daß er
die Schalttafel erkennen konnte.
    Während er den Sender in Betrieb setzte, überlegte er, was für einen Funkspruch er aufgeben
sollte. Er mußte so abgefaßt sein, daß er die Aufmerksamkeit arkonidischer Schiffe gar nicht, die
der terranischen jedoch in hohem Maße erregte.
    Die Meldung mußte die Form einer Routinemeldung haben und der Terranischen Flotte trotzdem
klarmachen, daß Terraner sich in Not befanden.
    Nach kurzem Zögern entschied Perry Rhodan sich für den folgenden Text:
    LAMIRA XII RUFT YNLISS.
    STANDORT GOSHUN.
    Der Text war in arkonidischer Sprache abgefaßt. Nur der Name GOSHUN ließ sich nicht ins
Arkonidische übertragen. Perry Rhodan hoffte, daß die Arkoniden, die den Spruch hörten, Goshun
für den Namen eines Planeten halten und sich nicht darum kümmern würden. Bestimmt wußte keiner
von ihnen, daß Goshun der Name des Sees war, an dessen Ufer die irdische Hauptstadt Terrania
lag.
    Rhodan nahm das Mikrophon auf und sprach den Text dreimal hintereinander. Er hatte die
Absicht, den Ruf alle zehn Minuten zu wiederholen, so lange, bis Hilfe kam.
    Die Konstellation Terra – Gray Beast – Arkon bildete ein unregelmäßiges
Dreieck mit einem stumpfen Winkel in der Terra-Ecke und einem sehr spitzen von nur wenigen Grad
bei Arkon. Die KEENIAL hatte sich von Gray Beast aus auf der längsten Seite des Dreiecks in
Richtung auf Arkon bewegt. Das bedeutete, daß sie nach zwei Transitionen, also nach Zurücklegung
einer Strecke von etwa zwölftausend Lichtjahren, von Terra immer noch nicht wesentlich weiter
entfernt war als zum Zeitpunkt des Aufbruchs.
    Perry Rhodan rechnete damit, daß irdische Schiffe, die aus dem Terra-Sektor kamen, fünf bis
sechs

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