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Silberband 010 - Thora

Titel: Silberband 010 - Thora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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unbewaffneter Gefangener dem
Schiff von draußen zufügen konnte, aber er mußte mit allem rechnen, selbst mit den Dingen, die er
im Augenblick noch nicht durchschaute.
    Die drei Gefangenen standen im Hintergrund des großen Raumes, von ihren zwei Posten
bewacht.
    Perry Rhodan hatte die Besatzung des Kommandostands inzwischen gezählt. Mit den beiden Posten
hielten sich hier siebzehn Mann auf. Das war eine unerfreulich große Übermacht. Der Augenblick
würde zeigen, wie sie auf die Überraschung reagierten.
    Perry Rhodan hob vorsichtig den Arm. Olthaur zuckte zusammen und krümmte den Finger um den
Abzug der Waffe. Aber Rhodan schüttelte freundlich lächelnd den Kopf und deutete auf seine Uhr.
Er wollte nur wissen, wie spät es war.
    Achtzehn Uhr dreiundfünfzig. In Terrania brach jetzt der Abend an. Aber das war nicht das
Wichtigste. Das Wichtigste war, daß Atlan um achtzehn Uhr fünfundfünfzig zu handeln beginnen
würde.
    Atlan warf einen Blick auf die Uhr. Noch vier Minuten.
    Er hielt den Hebel des kleinen Regelmechanismus mit der rechten Hand. Er hatte versucht, ihn
einen Millimeter weit hin und her zu schieben: Der Hebel gehorchte willig.
    Es würde ihn keine Anstrengung kosten, die ersten drei Düsenquerschnitte mit einem einzigen
Ruck so zu verändern, daß die Leistung des Triebwerks um vierzig Prozent sank.
    Er schaute nach oben oder vielmehr dorthin, wo dem Gefühl nach im Augenblick oben war. Die
große Lastschleuse hatte sich noch nicht geöffnet. Bis jetzt schien noch niemand auf den Gedanken
gekommen zu sein, an der Außenwand des Schiffes nach dem entflohenen Gefangenen zu suchen.
    Noch zwanzig Sekunden.
    Da war es.
    Zuerst ein heftiger Ruck, der den Magen bis zum Hals hinauf preßte, und dann ein berstender
Krach, als das unsymmetrisch arbeitende Triebwerk das Schiff in eine Kurve zwang.
    Für Chollars Männer kam es völlig überraschend. Sie wurden von ihren Plätzen geschleudert und
kugelten hilflos über den Boden.
    Für die Terraner, die es erwartet hatten, war es immer noch schlimm genug. Fellmer Lloyd wurde
vom ersten Ruck zu Boden gerissen und verlor das Bewußtsein. Perry Rhodan und Reginald Bull
machten einen gewaltigen Sprung mitten in das Gewühl der Stürzenden und Schreienden hinein und
begannen ohne Zögern mit dem, was sie sich vorgenommen hatten.
    Die KEENIAL schlingerte immer noch, als Perry Rhodan die erste Waffe erbeutete, einen
Schockstrahler, und die vor ihm Liegenden damit bestrich. Es erschien ihm lächerlich, daß die
Sache so einfach war, aber als er sich unsicher wieder erhob und das Schaukeln des Schiffes mit
biegsamen Knien auszugleichen versuchte, hatte er schon sieben von siebzehn Mann kampfunfähig
gemacht.
    Im Hintergrund des Raumes arbeitete Reginald Bull wie ein Besessener. Mit zwei Schockwaffen
gleichzeitig bestrich er die Gestürzten mit lähmenden Salven, bevor sie noch wußten, was
eigentlich geschehen war.
    Ein Teil der Besatzung war durch schwere Stürze ohnehin schon ausgefallen. Nicht später als
neunzehn Uhr zwei waren Reginald Bull und Perry Rhodan alleinige Herrscher des Kommandostands der
KEENIAL. Sie sammelten die Waffen der Bewußtlosen ein und verriegelten die Schotte, die nach
draußen führten. Der Kommandostand wurde zur Festung.
    Dann ging Perry Rhodan zum Pilotenpult und schaltete das Triebwerk aus. Von nun an trieb die
KEENIAL mit gleichbleibender Geschwindigkeit ohne Beschleunigung durch den Raum.
    Und für Atlan war das Erlöschen der weißglühenden Triebwerkstrahlen das Signal, daß der
Anschlag gelungen war.
    Unergründliche Stille herrschte im Schiff. Offiziere hatten den Kommandostand
angerufen und von Perry Rhodan erfahren, was geschehen war. Sie wurden vor einem Angriff auf den
Kommandostand gewarnt. Perry Rhodan machte kein Hehl daraus, daß er die bewußtlose Besatzung des
Kommandostands als Geiseln betrachtete.
    Die Warnung hatte Erfolg. Man ließ die Terraner unbehelligt.
    Atlan war durch einen Preßluftschacht, der vom Notausstieg direkt zum Kommandostand führte,
zurückgekehrt. Perry Rhodan hatte ihm die Hand gedrückt und kein Wort dazu gesagt. Es war keine
Zeit für Worte, aber sie wußten alle, wie groß die Leistung war, die der Arkonide vollbracht
hatte.
    Perry Rhodan machte sich daran, Sprungdaten für eine Transition zu errechnen, die das Schiff
bis in einen von der Terranischen Flotte kontrollierten Raumsektor brachte. Die ekhonidische
Positronik machte ihm einige

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