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Silberband 010 - Thora

Titel: Silberband 010 - Thora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Aufgabe hatte es drei Tage lang erfüllt. Dann hatten die Gefangenen begonnen, dem Ding
mehr als nur kontemplative Aufmerksamkeit zu schenken. Sie hatten versucht, es
auseinanderzunehmen. Das war ihnen bis zu einem gewissen Grad gelungen. Jetzt kniete Perry Rhodan
vor einem dieser geöffneten Orgelstäbe und fragte sich, was geschehen würde, wenn er mit dem
Finger auf den kleinen Hebel drückte, der aus einem Gewirr von Drähten, Glasstäben,
Plastikblättchen und Rädern herausragte.
    Nicht daß er eine Wahl gehabt hätte, was den Hebel anbelangte. Sie hatten hart gearbeitet, um
ein paar von den Orgelpfeifen zu öffnen, und es wäre lächerlich gewesen, nach all der Arbeit den
Hebel nun nur deswegen in Ruhe zu lassen, weil niemand wußte, welchen Effekt er auslöste.
    Perry Rhodan sah sich um. Hinter ihm saßen Atlan, Reginald Bull und der Mutant Fellmer Lloyd
erwartungsvoll in monströsen Sesseln. Keiner von ihnen schien Angst zu haben, sie waren alle nur
neugierig. Sie waren drei Tage lang durch eine Flucht von subplanetarischen Räumen gestreift, die
die Druuf ihren Gefangenen zur Verfügung gestellt hatten, waren gewahr geworden, daß es nirgendwo
einen erfolgversprechenden Ausgang gab, und schließlich wieder zu der Orgel zurückgekehrt, die
ihre Aufmerksamkeit fesselte, weil sie von allen Einrichtungsgegenständen des Gefängnisses der
einzige war, dessen Funktion sie nicht kannten.
    Mit Taschenmessern, kleinen Metallschrauben, die sie aus den Sesseln nahmen, und ähnlichen
Dingen war es ihnen gelungen, von dreien der Orgelpfeifen die Verkleidung zu entfernen. Was
darunter zum Vorschein kam, ermöglichte keinen sicheren Schluß auf die Bedeutung des Geräts. Das
einzige, was man an dem Ding verändern konnte, ohne etwas kaputtzumachen, war die Stellung des
Hebels.
    Perry Rhodan hielt den Finger auf das kleine Metallstück.
    »Es geht los«, sagte er. »Haltet die Luft an, wir wissen nicht, was passiert.«
    Rhodan verstärkte den Druck im Finger. Er spürte, wie der kleine Hebel nachzugeben begann.
Eine Sekunde lang war Rhodan verwundert, daß überhaupt nichts geschah. Dann hatte er plötzlich
das Gefühl, es schlüge ihm jemand mit Gewalt auf die Schulter. Der Arm sank herunter, die Hand
sank mit, und dabei riß der Finger den kleinen Hebel vollends nach unten.
    Jemand schrie. Perry Rhodan war selbst zum Schreien zumute. Etwas drückte ihn mit
unwiderstehlicher Gewalt nach unten. Er warf sich nach vorne und versuchte, sich mit den Händen
zu stützen, aber ein paar Augenblicke später knickten ihm die Arme ein. Er fiel der Länge nach zu
Boden. Es nahm ihm den Atem und zauberte ihm eine bunte Welt feuriger Ringe vor die Augen.
    Der Druck ließ nicht nach. Er preßte Rhodan die Luft aus den Lungen und machte es fast
unmöglich zu atmen. Rhodan begriff mit schmerzender Deutlichkeit, daß er etwas unternehmen mußte,
wenn er nicht ohnmächtig werden wollte.
    Er hatte, als er den Hebel drückte, mit so vielen Dingen gerechnet, daß er ein paar Sekunden
brauchte, um den Effekt, den er wirklich hervorgerufen hatte, richtig einzureihen.
    Die Orgel war ein Antigravgenerator, und der Hebeldruck hatte zur Folge, daß das künstliche
Schwerefeld innerhalb des Raumes sich auf das Fünf- oder Sechsfache verstärkte.
    Das war enttäuschend und erfüllte keine von den Hoffnungen, die Perry Rhodan zuvor gehabt
hatte. Aber im Augenblick waren die Hoffnungen von untergeordneter Bedeutung. Das Wichtigste war,
den Hebel wieder zurück in die alte Stellung zu bringen.
    Er wußte, daß er es nicht fertigbringen würde, sich auf die Arme zu stützen. Das Gewicht, das
ihm das künstliche Schwerefeld verlieh, war zu groß. Also drehte er sich auf die Seite, legte
sich auf die rechte Schulter und versuchte, den linken Arm zu heben. Es ging schließlich. Eine
zweite Schwierigkeit war, daß er den Hebel diesmal von unten nach oben schieben mußte, was
weitaus schwerer war als umgekehrt. Aber er schaffte auch das.
    Als die Arbeit getan war, blieb Perry Rhodan noch eine Weile liegen. Er brauchte Zeit, um
richtig Luft zu holen und das Gefühl der Benommenheit aus dem Körper zu vertreiben. Dann richtete
er sich vorsichtig auf.
    Das Bild, das sich ihm bot, war aufreizend komisch. Die Sessel hatten das vervielfachte
Gewicht der Sitzenden nicht aushalten können und waren zusammengebrochen. Atlan und Fellmer Lloyd
lagen bewußtlos zwischen den Trümmern. Reginald Bull hatte der Schwereschock weniger

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