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Silberband 011 - Der Fall Kolumbus

Titel: Silberband 011 - Der Fall Kolumbus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Tifflor. »Solange wir unentdeckt bleiben, spielt der
Zeitverlust für uns keine Rolle. Daran, wie es zu Hause aussieht, möchte ich lieber nicht
denken.«
    Der Kommandant wollte anschließend John Marshall anrufen. Er unterließ es, als ihm Iwan
Goratschin mitteilte, Marshall wäre beschäftigt. So begnügte sich der Oberst damit, die seltsame
Szene mit Hilfe der Bildverbindung zu beobachten.
    Die telepathisch veranlagten Mitglieder des Mutantenkorps standen beisammen und hielten
gegenseitig ihre Hände umklammert.
    Es waren Gucky, John Marshall, Betty Toufry und Ishy Matsu. Ihre Gesichter wirkten leer und
die weit geöffneten Augen ausdruckslos.
    Außer ihnen war niemand anwesend. Ein Willensblock, erzeugt von mehreren fähigen Telepathen,
durfte auf keinen Fall gestört werden.
    Nur die Fernkameras der optischen Aufnahme liefen.
    Marshall fungierte als Sprecher der Willensgruppe. Die drei anderen Mutanten stellten ihm
durch Kontaktüberleitung ihre Kräfte zur Verfügung, die Marshall sowohl für seine eigene Sendung
als auch für die notwendige Verstärkung der in seinem Hirn einlaufenden Impulse verwenden
konnte.
    Der Kontakt kam nach zehn Minuten intensivster Gedankenausstrahlung zustande.
    Die Entfernung war an sich geringfügig geworden. Indem Ellert, dessen Persönlichkeit durch ein
seltsames Geschick von der des Druufwissenschaftlers Onot Besitz ergriffen hatte, so spät auf die
dringenden Anrufe antwortete, wurde es klar, daß er sich tatsächlich in Schwierigkeiten
befand.
    Immer wieder schickte Marshall den vereinbarten Impuls aus, was schließlich zum Erfolg
führte.
    In Johns Unterbewußtsein wurde eine leise Stimme vernehmbar.
    »Wer ruft? John …?«
    »Du bist in Not, wir fühlen es. Wir haben einen Block gebildet. Können wir dich
unterstützen?«
    »Nein, macht schnell. Ich konnte nur mit Mühe den rebellisch werdenden Geist des
Onot niederringen. Ihr kommt wegen des Trichters?«
    Marshall bestätigte. Er und die anderen Mutanten mußten alle Kräfte aufbieten, um die
schwachen, von Erschöpfung zeugenden Telepathieimpulse zu verstärken.
    » Wir suchen die gemeldete Raumstation, Ellert.«
    »Sie umläuft Druufon in einer Entfernung von drei Millionen Kilometern.
Vernichtet sie. Es handelt sich um eine Robotstation ohne lebende Besatzungsmitglieder, die von
den führenden Wissenschaftlern der Druuf gebaut wurde. Die entsprechenden Pläne für diese Station
wurden – ohne daß ich es verhindern konnte – von Onot geliefert. Diese Station
existiert nur in einmaliger Ausführung, und ich werde dafür sorgen, daß die Unterlagen, die sich
noch im Besitz Onots befinden, vernichtet werden. Meine Zeit im Körper des Druuf ist ohnehin bald
beendet. Es wird für mich immer schwieriger, mich zu halten. Das Mißtrauen, das man Onot
entgegenbringt, nimmt ebenfalls ständig zu. Ich befinde mich derzeit unter Polizeiaufsicht in
Onots Labor auf Druufon, manchmal auch in einer Zelle. Greift die Station an und vernichtet sie,
ehe es zu spät ist.«
    Damit brach die Verbindung abrupt ab. So sehr Marshall rief – Ellert meldete sich nicht
mehr.
    Tifflor befand sich in höchster Erregung. Als die unbegreifliche Starre von den Mutanten wich,
rief der Oberst hastig in die Mikrofone: »Was hat er gesagt? Nun reden Sie doch schon. Wir können
jeden Augenblick entdeckt werden.«
    »Die Station steht in einer Umlaufbahn über Druufon. Entfernung drei Millionen Kilometer.
Deshalb kann sie auch nicht geortet werden. Der Riesenplanet überlagert alles. Ellert verstummte
plötzlich. Ich befürchte, daß es ihm nicht gutgeht. Wir sollten versuchen, um Hilfe
zu …«
    »Nein!«
    Marshall zuckte beim Klang von Tifflors Stimme zusammen. Als er aufblickte und prüfend den
Bildschirm betrachtete, hatte sich das offene, jungenhafte Gesicht des Kommandanten
verändert.
    »Ellerts Rettung wird die Aufgabe einer anderen Expedition sein. Wir sind dazu weder
ausgerüstet, noch haben wir die nötige Zeit. John, ich werde springen. Fertigmachen zum Einsatz.
Ich habe das Gefühl, als hätten wir keine Minute mehr zu verlieren. Kommen Sie mit den drei
Teleportern in die Zentrale.«
    Julian Tifflor schaltete ab.
    Während die Kurztransition berechnet wurde, erschienen Marshall, der Mausbiber Gucky, Tako
Kakuta und der dunkelhäutige Ras Tschubai. Außer Marshall waren sie alle Teleporter.
    Sie trugen arkonidische Kampfanzüge, deren Individualschutzschirme normale Raumpanzer
überflüssig machten.

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