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Silberband 011 - Der Fall Kolumbus

Titel: Silberband 011 - Der Fall Kolumbus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Leuchtkreis zu. Winzige Korrekturen brachten ihn genau in die
Mitte des Feldes. Dreißig Meter davor schaltete Tifflor auf höhere Beschleunigung.
    Das Irrlichtern wurde deutlicher, dann verschwand es. Ein kurzer, ziehender Schmerz überfiel
die Männer, doch das ging rasch vorbei.
    Die Funkverbindung mit der DRUSUS erlosch jäh. Rhodans letzte Worte konnten nicht mehr gehört
werden.
    »Manöver beendet«, klang die Stimme des II. Offiziers auf. »Wir sind durch.«
    Tifflor wendete sich den Schirmen zu. Was sie mit Hilfe der optischen Außenbordkameras
zeigten, war identisch mit dem düsteren Druufuniversum, in dem alle Farbtöne von einem tiefen Rot
überlagert zu werden schienen. Es war das gewohnte Bild.
    Die Ortungsgeräte der CALIFORNIA begannen zu spielen. In einer Entfernung von knapp zwei
Lichtjahren wurde starker Flugverkehr festgestellt. Desgleichen wurde in kürzester Frist
ermittelt, daß der von der Materieortung erfaßte Doppelstern identisch war mit dem
Siamed-System.
    Die dunkelrote Riesensonne besaß einen grün leuchtenden Begleiter. Da es nicht ungewöhnlich
war, Doppelsterne mit einer planetarischen Familie zu finden, hatte man sich bei der ersten
Entdeckung der beiden Sonnen keine besonderen Gedanken gemacht.
    Das hatte sich jedoch geändert, als man festgestellt hatte, wie extrem die Umlaufbahnen der 62
Planeten waren. Einige umkreisten nur das rote Hauptgestirn, andere umliefen beide Sonnen, und
eine dritte Gruppe schlängelte sich auf widersinnig erscheinenden Bahnen zwischen den starken
Gravitationsfeldern der Sterne hindurch.
    Für Julian Tifflor war Siamed schon immer ein Alptraum gewesen. Hier schien nichts normal und
berechenbar zu sein. Dazu kam noch die schwankende Eigenzeit des gesamten Universums, über dessen
wahre Ausdehnung man so gut wie nichts wußte. Die terranische Kosmonautik hatte sich darauf
beschränkt, das Heimatsystem der Druuf näher zu erkunden. Was auf den Planeten all der vielen
anderen Sterne vorging, entzog sich Tifflors Kenntnis. Ihm genügte es auch schon vollauf, daß er
wenigstens über den Eingang zu dieser Dimension informiert war.
    Die CALIFORNIA stand ohne Fahrt im Raum.
    »Das Spiegelfeld ist weg«, gab der Peiler Tanaka Seiko durch.
    Tifflor fuhr sich mit der Hand über die Haare. Er räusperte sich und blickte sich um. »Es war
damit zu rechnen. Die DRUSUS wird an der Front gebraucht. John, was schlagen Sie vor?«
    Marshall trat näher an die leuchtenden Bildschirme heran. Die große Rundumgalerie, sonst von
dem klaren Leuchten vertrauter Sterne erfüllt, vermittelte nun einen bedrückenden Eindruck.
    Die Strukturtaster des Kreuzers rumorten ununterbrochen. In einer Entfernung von nur zwei
Lichtjahren waren große Flottenaufgebote dabei, entweder den großen Entladungsspalt zu
durchdringen oder in den schmalen Trichterhals einzutauchen.
    Man stand nahe vor dem Heimatsystem der Druuf, in dem sich diese rätselhafte Raumstation
befinden sollte.
    Vorerst aber konnte sie nicht ausgemacht werden. Die Distanz war zu groß, die gewaltige Masse
der vielen Planeten störte, und die mit Vollast laufenden Triebwerke zahlloser Kampfschiffe
sorgten überdies dafür, daß die noch durchkommenden Restspuren nachhaltig verwischt wurden.
    John Marshall ertappte sich bei einer geharnischten Verwünschung, die die Mutantin Betty
Toufry zusammenfahren ließ.
    »John!« mahnte sie vorwurfsvoll.
    Der Mausbiber Gucky lachte schrill. Er schien das einzige völlig unbekümmerte Lebewesen an
Bord zu sein.
    Gähnend trippelte der Kleine in die Mitte der Zentrale, stemmte die zierlichen Hände in die
Seiten und stützte sich mit dem breiten, löffelartigen Biberschwanz ab.
    »Ja, wenn ich nicht wäre«, erklärte er großartig.
    »Großmaul«, sagte der doppelköpfige Mutant Iwan Goratschin mit seinem rechten Schädel. Iwan
der Ältere lachte vergnügt.
    Guckys schmales Mausgesicht verzog sich verächtlich. Die großen Ohren drehten sich dem 2,50
Meter hohen Riesen mit dem klobigen, grünschuppigen Körper zu. »Ihr seid nicht gefragt worden.
Dagegen habe ich festzustellen, daß …«
    »Was?« unterbrach Marshall.
    »… daß uns gar keine andere Wahl bleibt, als in das System hineinzuspringen«, beendete Gucky
ungerührt den Satz. »Was wollt ihr sonst tun? Von hier aus kriegen wir keine Verbindung. Auf
Hades gibt es keinen Telepathen, und zu einem Hyperspruch rate ich nicht. Ernst Ellert ist ein
guter Telepath, aber er scheint zu sehr mit

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