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Silberband 011 - Der Fall Kolumbus

Titel: Silberband 011 - Der Fall Kolumbus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Stützmasseneinspritzung, damit die Fahrtbeschleunigung
auf den erforderlichen Werten gehalten werden konnte.
    Zehn Sekunden vor der Transition schaltete Tifflor nochmals die Bildschirme der Interkomanlage
ein.
    »Wir springen. Ist bei Ihnen alles klar, John?«
    »Wir sind fertig. Viel Glück!«
    Dann kam der Schmerz der gewaltsamen Entmaterialisierung. Man war daran gewöhnt, und doch
bedeutete jeder Hypersprung eine Tortur für den gesamten Organismus.
    Die CALIFORNIA verschwand aus der druufschen Normalebene. Eine Schockwelle wurde infolge der
eingeschalteten Strukturabsorber nicht verursacht. So bestand die Aussicht, überraschend vor dem
Siamed-System auftauchen zu können.
    Der Aufenthalt in einer Entfernung von zehn Lichtstunden außerhalb des
Siamed-Systems war nur kurz gewesen. Oberst Julian Tifflor hatte sofort die nächste Transition
vorbereitet, nachdem es sich herausgestellt hatte, daß man von den Druuf nicht geortet worden
war.
    Dabei war der CALIFORNIA der rege Flugbetrieb zu Hilfe gekommen, der im Raum der 62 Planeten
herrschte. Für bodengebundene Stationen mußte es unmöglich sein, den relativ kleinen Kreuzer aus
der Masse der eigenen Fahrzeuge herauszusieben.
    Der Trichter war noch nicht erkennbar gewesen. Anläßlich der fieberhaften Suche war ein
Wissenschaftler des Teams endlich auf den richtigen Gedanken gekommen.
    Eine Energieortung war infolge der vielen Überlagerungseffekte vorerst ausgeschlossen, das war
klar. Eine optische Erkennung hätte aber hinsichtlich der gewaltigen Größe eines solchen
Trichters längst fällig sein müssen. Als man sich noch fragte, ob man überhaupt an der richtigen
Stelle angekommen sei, meinte der betreffende Physiker: »Wie lange existiert der Trichter? Seit
einigen Tagen, was? Und wie schnell ist der Lichtstrahl im Druufraum? Knapp
einhundertfünfzigtausend Kilometer pro Sekunde. Demnach brauchen wir uns nicht zu wundern, daß
wir die Erscheinung nicht sehen können. Das Licht ist noch nicht da, meine Herren. Fliegen Sie
weiter, und es wird sich zeigen, woran wir zu spät gedacht haben.«
    Das war der eigentliche Grund, der Tifflor zur zweiten Transition veranlaßt hatte.
    Jetzt, nach dem zweiten Eintauchmanöver, war alles klar. Die großen Bildschirme der
Panoramagalerie konnten die Leuchterscheinungen nicht in ihrer vollen Größe erfassen. Tifflor
schätzte die Höhe auf wenigstens zehn Milliarden Kilometer. Der Trichtermund mochte dort, wo er
sichtbar wurde, etwa zwanzig Millionen Kilometer durchmessen.
    Das waren gewaltige Ausmaße, jedoch waren sie nach astronomischen Begriffen unbedeutend. Auf
alle Fälle reichte die Weite der Zone aus, um ganzen Flotten ein ungehindertes und fast
gefahrloses Eindringen in den Einsteinraum zu ermöglichen.
    Die Ortungsgeräte der CALIFORNIA sprachen ununterbrochen an. Man war nahe dem fünfzehnten
Planeten aus der übergeordneten Ebene gekommen. Planet Nr. 16, die Heimatwelt der Druuf, war noch
knapp 250 Millionen Kilometer entfernt. Auf den Vergrößerungsschirmen der überlichtschnellen
Massenortung schimmerte Nr. 16, genannt Druufon, schon als faustgroßer Ball.
    Ganz in seiner Nähe begann das schlauchartige Ende des künstlich erzeugten
Ausfalltrichters.
    Tifflor hoffte, daß die Erscheinung künstlich stabilisiert wurde. Von der gemeldeten
Raumstation war noch nichts zu entdecken. Tifflor dachte daran, den Stützpunkt Hades anzurufen
und um nähere Informationen zu bitten.
    Schließlich unterließ er es. Ein Funkspruch konnte verräterischer sein als das Auftauchen des
Kreuzers.
    Das Donnern der überstarken Kompakttriebwerke erschütterte die Zelle in allen Verbänden. Noch
war man dabei, die lichtschnelle Eintauchfahrt aufzuheben, um während des Stillstands zu
versuchen, genauere Ortungsergebnisse zu erhalten.
    Außerdem war es eine alte Tatsache, daß ein bewegungsloser Körper wesentlich schwieriger
auszumachen war als ein rasch fliegendes Schiff. Tifflor setzte alles auf eine Karte. Er ahnte,
daß ihm ein zweiter Anflug nicht mehr gelingen würde.
    Drei Minuten später kam die CALIFORNIA zur Ruhe. Fahrtlos im Raum schwebend, begannen die
Ortungsspezialisten erneut, nach der Raumstation zu suchen. Die eingehenden Echos stammten aber
immer wieder von startenden oder landenden Druufschiffen. Der sechzehnte Planet schien ein
Flottenstützpunkt zu sein. Je näher man der Störquelle kam, um so ungenauer wurden die
Meßergebnisse.
    »Versuchen Sie es weiter!« befahl

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